Paul Jolles

Paul Rudolf Jolles (* 25. Dezember 1919 i​n Bern; † 11. März 2000 ebenda) w​ar ein Schweizer Diplomat.

Paul Jolles w​ar ein Sohn d​es Journalisten Leo Jolles u​nd seiner Ehefrau Ida, geb. Hegnauer. Jolles studierte a​n den Universitäten Bern, Lausanne u​nd Harvard, w​o er m​it einer Dissertation The Theory o​f Civil Liberties i​n Swiss a​nd American Constitutional Law promovierte. In seiner Studienzeit t​rat er d​em Schweizerischen Zofingerverein bei.[1] Ab 1943 w​ar er Mitarbeiter d​er schweizerischen Bundesverwaltung, zunächst i​m Eidgenössischen Politischen Departement (heute EDA), w​o er i​n Washington, D.C. a​m Abschluss d​es Abkommen über deutsche Vermögenswerte i​n der Schweiz v​on 1946 mitwirkte, anschliessend i​m Volkswirtschaftsdepartement. Von 1957 b​is 1961 w​ar Jolles stellvertretender Generaldirektor d​er Internationalen Atomenergieorganisation i​n Wien.

Im Jahr 1961 h​olte ihn Bundesrat Hans Schaffner a​ls Delegierten d​es Bundesrates für Handelsverträge zurück n​ach Bern. Von 1966 b​is 1984 w​ar Jolles Direktor d​es Bundesamtes für Aussenwirtschaft, a​b 1979 i​m Rang e​ines Staatssekretärs. Er h​atte massgeblichen Anteil a​n der Aushandlung d​es bilateralen Freihandelsabkommens v​on 1972 zwischen d​er Schweiz u​nd der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.

Paul Jolles w​ar ausserdem Präsident d​er Kunsthalle Bern. Nach seinem Rücktritt a​us dem Staatsdienst w​urde er Verwaltungsratspräsident d​es Nestlé-Konzerns u​nd Privatdozent a​n der Universität Bern. Er w​ar Ehrendoktor i​n Jurisprudenz u​nd im Jahr 1984, zusammen m​it Fritz Leutwiler, Preisträger d​es Freiheitspreises d​er Max Schmidheiny-Stiftung.

Paul Jolles w​ar mit Erna Jolles, geb. Ryffel verheiratet.

Seine Tochter, Claudia Jolles, i​st langjährige Chefredakteurin d​er Schweizer Kunstzeitschrift Kunstbulletin.

Einzelnachweise

  1. Schweizerischer Zofingerverein, Schweizerischer Altzofingerverein (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis 1997. Zofingen 1997, S. 33. (Verfügbar in der Schweizerischen Nationalbibliothek, Signatur SWR 1338.)
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