Paul Francke (Geologe)

Paul Francke (* 13. März 1893 i​n Apolda, Thüringen; † 14. Oktober 1957 i​n München) w​ar ein deutscher Geologe. Er w​ar Gründungsmitglied d​er Fraunhofer-Gesellschaft u​nd Mitglied d​es begleitenden u​nd beratenden Auditoriums d​es Deutschen Museums, München.

Paul Francke

Leben

Paul Francke stammte aus einer Handelsfamilie. Er wuchs gemeinsam mit seiner Schwester Margarete bei den Eltern Georg und Mathilde Francke in Apolda/Thüringen auf. Paul Francke studierte Bergbaukunde, Bergwirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre.[1] 1928 wurde Paul Francke an die Technische Spezialhochschule für Berg- und Hüttenwesen (Bergakademie) in Clausthal-Zellerfeld gerufen, wo er seinerzeit als jüngster Professor wirkte. Ab 1936 war Paul Francke im Reichswirtschaftsministerium in Berlin-Friedenau tätig. Er wohnte mit seiner Frau Gertrud (geb. Stocks, Opernsängerin) und seiner Tochter Brigitte zuerst in der Handjerystraße 14 und dann in der Ringstraße 5 (heute Dickhardtstraße[2]). 1944 floh Gertrud Francke mit dem gemeinsamen Kind Brigitte vor der massiven Bombardierung ins Erzgebirge. Francke blieb noch bis kurz vor Kriegsende in Berlin-Friedenau, um seine Sammlung wertvoller Schriften und Partituren in Sicherheit zu bringen. Als die Luftangriffe der Alliierten auf Berlin zunahmen, floh auch er aus der Hauptstadt und überließ die Bibliothek einer im Hause wohnenden Apothekerin, die mit der Hinterlassenschaft Franckes nach dem Krieg ein Antiquariat eröffnete. Nach Kriegsende führte Franckes Weg zuerst an die Universität Göttingen und anschließend nach München. Paul Francke starb am 14. Oktober 1957 in München. Er wurde auf dem Westfriedhof bestattet.

Leistungen

Paul Francke w​ar eines d​er 103 Gründungsmitglieder d​er Fraunhofer-Gesellschaft u​nd Mitglied d​es begleitenden u​nd beratenden Auditoriums d​es Deutschen Museums. Beim Empfang z​ur Gründungsversammlung d​er Fraunhofer-Gesellschaft i​m Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft a​m 26. März 1949 h​ielt Francke e​in Kurzreferat.[3]

Literatur

  • „Francke, Paul. Bergbaukunde, Bergwirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre, Dr. Ing. habil, apl. Prof. T.H. Berlin-Friedenau, Handjerystraße 14. (Apolda 13.III.93.) Aachen T.H. P Doz. 26, Clausthal Bergakademie Doz. 28, av. Prof. 30, Amt f. dt. Roh- und Werkstoffe 37, Berlin T.H. av. Prof. 38, Reichswirtschaftsministerium 38, T.H. apl. Prof 39.“

Einzelnachweise

  1. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1940/41 I; Seite 446.
  2. Das von Architekt Oscar Haustein entworfene und 1903 erbaute Anwesen in der Ringstraße 5 (heute Dickhardtstraße 5, Berlin-Friedenau) wurde von den Luftangriffen der Alliierten verschont und steht heute unter Denkmalschutz. Es gehört einer Eigentümergemeinschaft und wurde 2014 vollständig renoviert.
  3. Forschung für den Markt. Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft von Helmuth Trischler und Rüdiger vom Bruch; Seite 35
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