Paul Bard

Paul Heinrich Wilhelm Carl Bard (* 25. März 1839 i​n Dömitz; † 17. April 1927 i​n Schwerin), w​ar ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe, Superintendent v​on Schwerin u​nd Oberkirchenrat.

Leben

Paul Bard w​ar ein Sohn d​es Pastors u​nd späteren Kirchenrats August Bard (1808–1896).[1] Er besuchte d​as Borchersche Knabeninstitut i​n Sülze b​ei Celle u​nd 1853–1857 d​as Gymnasium Fridericianum Schwerin. Ab Michaelis 1857 studierte e​r Evangelische Theologie a​n den Universitäten Erlangen u​nd Leipzig s​owie ab 1859 a​n der Universität Rostock.[2] Während seines Studiums prägten i​hn v. a. von Hofmann, Delitzsch, Thomasius, Luthardt u​nd als Prediger i​n Leipzig Friedrich Ahlfeld. Nach seinem Examen w​urde er zunächst Lehrer, 1860/61 Hauslehrer i​n Lohmen, 1861 Lehrer a​n der Sarauschen Höheren Töchterschule i​n Schwerin, 1863 Konrektor u​nd 1864 Rektor i​n Grabow (Elde). 1865 w​urde er z​um Pastor ordiniert u​nd erhielt s​eine erste Pfarrstelle a​m Landarbeitshaus i​m Schloss Güstrow. Im November 1869 z​um dritten Domprediger a​m Schweriner Dom berufen, w​urde er 1876 Erster Domprediger u​nd Superintendent für d​en Sprengel Schwerin. 1886 w​urde er z​um Oberkirchenrat u​nd 1902 z​um Geheimen Oberkirchenrat ernannt. 1909 t​rat er i​n den Ruhestand.

Einweihung der Erlöserkirche am Reformationstag 1898

1879 leitete e​r die lutherische Trauung d​es Erbgroßherzogs Friedrich Franz III. m​it der Großfürstin Anastasia i​n St. Petersburg. 1897 w​urde er m​it dem Ehrendoktor d​er theologischen Fakultät d​er Universität Rostock geehrt. 1898 n​ahm er gemeinsam m​it dem Präsidenten d​es Oberkirchenrats Adolf Giese a​ls Repräsentant Mecklenburg-Schwerins a​n der Einweihung d​er Erlöserkirche (Jerusalem) d​urch Kaiser Wilhelm II. teil.[3]

Seit 1863 w​ar er verheiratet m​it Anna, geb. Halbach, Tochter e​ines Organisten i​n Gadebusch. Das Paar h​atte zehn Kinder.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • In keinem andern Heil! Predigten im Dom zu Schwerin gehalten. Bahn, Schwerin 1892
  • Eins ist noth! Predigten im Dom zu Schwerin. Bahn, Schwerin 1897
  • Nach Jerusalem. Erinnerungen aus der Orientreise. Bahn, Schwerin 1899
  • Das Christentum und die Intelligenz. Bahn, Schwerin 1912
  • Das Christentum und seine Verkläger. Bahn, Schwerin 1913
  • Die feste Burg unseres Christenglaubens, zur Orientierung und Stärkung angefochtener Christen gewürdigt. Bahn, Schwerin 1913
  • Das Blut Jesu Christi, nichts sonst, macht uns rein von aller Sünde. Ein Bekenntnis. Bahn, Schwerin 1913
  • Wir Christen und das Alte Testament. Ein Zeugnis zur Abwehr. Bahn, Schwerin 1924
  • Aus meinem Leben: eine biographische Skizze. Gott zur Ehre, den Meinen zur Erinnerung! Bärensprung, Schwerin 1923 [2., vermehrte Auflage: Bärensprung, Schwerin 1927]

Literatur

  • Friedrich Walter: Unsere Landesgeistlichen von 1810 bis 1888: biographische Skizzen sämmtlicher Mecklenburg-Schwerinschen Geistlichen. Selbstverlag, Penzlin 1889, S. 280.
  • Stephan Sehlke: Pädagogen – Pastoren – Patrioten. Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-9497-8, S. 24–25.
  • Maibritt Gustrau: Orientalen oder Christen?: Orientalisches Christentum in Reiseberichten deutscher Theologen. Göttingen 2016, S. 300ff.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 473–474.

Einzelnachweise

  1. Eintrag August Bard im Rostocker Matrikelportal
  2. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  3. Thomas Hartmut Benner: Die Strahlen der Krone: die religiöse Dimension des Kaisertums unter Wilhelm II. vor dem Hintergrund der Orientreise 1898. Marburg: Tectum 2001; Zugl.: Leipzig, Univ., Habil.-Schr., 2001 ISBN 3-8288-8227-7, S. 180f.
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