Parapoxvirus der Hörnchen
Das Pockenvirus der Hörnchen (früher Parapoxvirus der Hörnchen (wissenschaftlich Squirrelpox virus), früher Squirrel parapoxvirus SPPV oder Squirrel poxvirus SQPV) ist ein bei manchen Arten der Hörnchen (Sciuridae) vorkommendes Virus der Familie Poxviridae. Sein Genom besteht aus einer linearen, doppelsträngigen DNA (dsDNA) von etwa 158 kbp (Kilo-Basenpaaren) Länge. Es wurde ursprünglich in die Gattung Parapoxvirus eingruppiert, einige Unterschiede im Genom führten inzwischen zur Einführung einer neue, eigenen Gattung Sciuripoxvirus.[3][2]
Parapoxvirus der Hörnchen | ||||||||||||||||||||
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Erkranktes Eichhörnchen | ||||||||||||||||||||
Systematik | ||||||||||||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||||
Squirrelpox virus | ||||||||||||||||||||
Kurzbezeichnung | ||||||||||||||||||||
SPPV | ||||||||||||||||||||
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Biologische Bedeutung
Das SPPV wird für die starke Abnahme der Tierpopulationen des Roten Europäischen Eichhörnchens (Sciurus vulgaris) in Schottland verantwortlich gemacht. Das Virus verursacht in dieser Spezies eine gefährliche generalisierte Erkrankung, während es beim nicht einheimischen, jedoch vom Menschen eingebrachten Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) eine chronisch persistierende Infektion, jedoch keine Erkrankung hervorruft.[4] Das SPPV wurde sehr wahrscheinlich durch dieses nordamerikanischen Grauhörnchen in die einheimische Hörnchenpopulation verbracht.[5] Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und manifestiert sich in einer erythematösen, nässenden Dermatitis mit einzelnen, ulzerierenden und blutigen Hautläsionen; diese können auch die Augen betreffen. Dieses bis mehrere Wochen andauernde Stadium ist durch geringe Nahrungsaufnahme und erheblichen Gewichtsverlust charakterisiert. Der Tod kann durch eine Sepsis oder eine erhebliche Schwächung durch Nahrungsmangel im natürlichen Umfeld eintreten, dies betrifft besonders die wichtige Zeit vor der Winterruhe.
Zur Eindämmung einer weiteren Ausbreitung des SPPV in der europäischen Eichhörnchenpopulation werden seit 2007 Keulungen der nicht-einheimischen Grauhörnchen in Schottland durchgeführt.
Quellen
- R. M. Buller et al.: Genus Parapoxvirus. In: C. M. Fauquet, M. A. Mayo et al.: Eighth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses. London, San Diego 2005, S. 123 f ISBN 0-12-249951-4
- I. K. Damon: Poxviruses. In: David M. Knipe, Peter M. Howley (eds.-in-chief): Fields’ Virology. 5. Auflage, 2 Bände Philadelphia 2007, Band 2, S. 2961 ISBN 0-7817-6060-7
- C. J. McInnes et al.: Genomic characterization of a novel poxvirus contributing to the decline of the red squirrel (Sciurus vulgaris) in the UK. J. Gen. Virol. (2006) 87(Pt 8): S. 2115–2125 PMID 16847106
Einzelnachweise
- ICTV: ICTV Taxonomy history: Variola virus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
- ICTV: ICTV Master Species List 2020.v1, New MSL including all taxa updates since the 2019 release, March 2021 (MSL #36)
- K. Thomas et al.: A novel poxvirus lethal to red squirrels (Sciurus vulgaris). J. Gen. Virol. (2003) 84(Pt 12): S. 3337–3341 PMID 14645914
- A. W. Sainsbury et al.: Grey squirrels have high seroprevalence to a parapoxvirus associated with deaths in red squirrels. Anim. Conserv. (2000) 3, S. 229–233
- D. M. Tompkins et al.: Parapoxvirus causes a deleterious disease in red squirrels associated with UK population declines. Proc. Biol. Sci. (2002) 269(1490): S. 529–533 PMID 11886647, PMC 1690913 (freier Volltext)
Weblinks
- Squirrel parapoxvirus (NCBI)