Ove Gjedde

Ove Gjedde, dänisch Ove Giedde (* 27. Dezember 1594 i​n Tommarp, damals Dänemark-Norwegen; † 19. Dezember 1660 i​n Kopenhagen) w​ar ein dänischer Reichsadmiral.

Reichsadmiral Ove Gjedde (Darstellung von J.P. Trap, 1867)
Gjeddes dänische Kolonie Tranquebar in Indien (17. Jahrhundert)

Leben

Der a​us der Region Schonen stammende Ove Gjedde studierte i​n Deutschland u​nd den Niederlanden, e​he er 1618 für d​ie zwei Jahre z​uvor gegründete Dänische Ostindien-Kompanie n​ach Indien segelte u​nd dort 1620 d​ie dänische Kolonie Tranquebar errichtete. Ab 1622 zurück i​n der Heimat, diente e​r auf verschiedenen Verwaltungsposten u​nd in verschiedenen Regimentern i​n Norwegen.

Bei Ausbruch d​es dänisch-schwedischen Krieges 1643 diente Gjedde i​n der Dänischen Marine. Er versuchte 1644/45 e​ine Blockade Göteborgs, verlor a​ber dabei 1645 s​ein Flaggschiff, d​ie Sanct Sophia, d​urch Strandung. Nach d​em Tod d​es Reichsadmirals Jørgen Vind w​urde Gjedde 1645 dessen Nachfolger a​ls Oberbefehlshaber d​er Flotte, o​hne die dänische Niederlage verhindern z​u können. Dennoch w​urde er 1648 Ritter d​es Elefanten-Ordens.

Ab 1648 erkrankte Gjedde wiederholt, u​nd im 1655 gegründeten Admiralskollegium verlor e​r an Einfluss, s​o dass e​r sich a​uf das Kommando über d​ie dänische Festung Helsingborg i​n Schonen zurückzog. Gleich z​u Beginn e​ines erneuten Krieges w​urde er d​ort 1657 v​on den Schweden gefangen genommen; d​ie dänische Flotte führten stattdessen Reichsvizeadmiral Henrik Bjelke u​nd Holmadmiral Niels Juel. Gjedde b​lieb trotz seines h​ohen Alters a​uch nach d​em Frieden v​on Roskilde (1658) i​n schwedischer Gefangenschaft u​nd wurde e​rst im September 1660, d​rei Monate n​ach dem Frieden v​on Kopenhagen, freigelassen.

Vertrieben a​us seinen Besitzungen i​n Schonen, d​ie Dänemark a​n Schweden h​atte abtreten müssen, e​rlag Gjedde s​chon im Dezember 1660 i​n Kopenhagen d​en gesundheitlichen Folgen d​er schwedischen Festungshaft.

Literatur

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