Otto von Hammerstein
Otto von Hammerstein (auch Otto I. von Zütphen bzw. Otto I. von Zutphen, * um 975; † wohl 5. Juni 1036) war seit spätestens 1001 Burgherr von Zutphen und damit möglicherweise Graf von Zutphen, seit 1016 Graf in der Wetterau und seit dem Jahr 1019 Graf im Engersgau.
Leben
Otto war ein Sohn des Grafen Heribert von der Wetterau († 992) aus dem fränkischen Adelsgeschlecht der Konradiner, und der Imiza, einer Tochter des Grafen Megingoz in Geldern und Zutphen. Sein Name von Hammerstein bezieht sich auf die am rechten Rheinufer, unterhalb von Neuwied gelegene Burg Hammerstein im damaligen Engersgau, die Otto zusammen mit einer Grafschaft in der Wetterau von seinem Vater übernommen hatte. Er war eine treue Stütze der Ottonen und zog 1002 mit dem Herzog Otto von Kärnten nach Italien. Etwa gleichzeitig erbte er von seinem Großvater Megingoz die Burg Zutphen und damit möglicherweise die Grafschaft Zutphen (weitere Informationen siehe niederländische Version).
Otto war mit Irmingard von Verdun verheiratet, der einzigen Tochter des Grafen Gottfried von Verdun aus der Familie der Wigeriche und der Mathilde Billung, die wiederum eine Tochter von Hermann Billung, dem Herzog von Sachsen aus der Familie der Billunger war. Irmingard war eine Schwester der Herzöge Gottfried II. und Gozelo I. von Niederlothringen. Diese Ehe führte zwischen 1018 und 1027 zu erheblichen Komplikationen, da die beiden nach damaligem kanonischen Recht zu nah verwandt waren (siehe Hauptartikel Hammersteiner Ehe). Letztlich konnten Otto und Irmingard ihre Ehe retten.
Otto von Hammerstein und Irmingard von Verdun hatten einen Sohn, Udo, der 1034, also vor seinem Vater, starb. Unter dem Namen Otto von Zutphen ist er als Vater der Mathilde von Zutphen bekannt, die Ludolf von Brauweiler aus der Familie der Ezzonen heiratete, den ältesten Sohn des Pfalzgrafen Ezzo und der Mathilde von Sachsen, somit einen Enkel des Kaisers Otto II. aus der Familie der Liudolfinger.
Die Freiherren von Hammerstein
Laut Gerhart Werner (s. u.) soll Otto, als er wegen der Auseinandersetzungen um seine Ehe auf der Flucht war, bei den Grafen von Berg Schutz gesucht haben; darüber hinaus soll er einen Zinshof der Abtei Werden östlich von Wülfrath erworben haben, der den Namen Hammerstein erhielt. Dieser Zinshof wurde der Stammsitz der späteren Freiherren von Hammerstein. Eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen Otto von Hammerstein und den Freiherren von Hammerstein kann jedoch genealogisch nicht belegt werden.
Literatur
- Harry Breßlau: Hammerstein, Otto Graf v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 489 f.
- Donald C. Jackman: Cousins of the German Carolingians. In: Katharine S. B. Keats-Rohan, Christian Settipani (Hrsg.): Onomastique et Parenté dans l'Occident médiéval (= Prosopographica et genealogica. 3). Unit for Prosopographical research, Oxford 2000, ISBN 1-900934-01-9, S. 116–139.
- Hein H. Jongbloed: Tussen „paltsgraafschap“ en „IJssellinie“. Averarda „van Zutphen“ († 11 augustus [961]) en de geboorte van de graafschappen Zutphen en Gelre (1026–1046). In: Bijdragen en Mededelingen Gelre. = Historisch Jaarboek voor Gelderland. Bd. 97, 2006, ISSN 0923-2834, S. 57–130.
- Hein H. Jongbloed: Wanburtich. Heinrichs II. Beteiligung an der Wahl von Kamba (1024). In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Jg. 62, 2006, S. 1–63.
- Hein H. Jongbloed: Wichman, Adela en Alpertus. De Eltense boedelkwestie (968–996). In: Bijdragen en Mededelingen Gelre. = Historisch Jaarboek voor Gelderland. Bd. 96, 2005, S. 7–47.
- Michael Metschies: Adelssitze, Burgen, Feste Häuser in Wuppertal. Haus Hammerstein (= Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals. 23, ISSN 0522-6678). Born, Wuppertal 1975.
Weblinks
- Eintrag zu Otto von Hammerstein in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
- Otto von Hammerstein, In: Germania Sacra abgerufen am 10. Juni 2020
- Otto von Zutphen bei graafschap-middeleeuwen (nl.)
- Irmingard von Hammerstein
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Megingoz | Herr von Zutphen vor 1001–1025 | Ludolf von Brauweiler (de iure uxoris) |