Otto Steiger (Politiker, 1851)

Karl Otto Steiger (* 18. Oktober 1851 i​n Löthain; † 28. Juni 1935 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Rittergutsbesitzer, Geheimer Ökonomierat u​nd konservativer Politiker.

Leben und Wirken

Der Sohn d​es Geheimen Ökonomierats u​nd Rittergutsbesitzers Heinrich Adolph Steiger (1817–1897) a​uf Leutewitz, Löthain u​nd Kleinbautzen u​nd dessen Ehefrau Juliane Aurora geb. Gadegast (1819–1894) besuchte d​as Gymnasium i​n Dresden u​nd war Eleve a​uf dem Rittergut Jahna. Seine Lehre b​rach er 1870 ab, u​m am Deutsch-Französischen Krieg a​ls Großenhainer Husar teilzunehmen. Aus d​er Armee schied e​r als Rittmeister d​er Reserve aus.

Anschließend arbeitete e​r als Verwalter a​uf verschiedenen Gütern. Im April 1876 pachtete e​r von seinem Vater d​as Rittergut u​nd die Stammschäferei Leutewitz u​nd war n​ach dessen Tod a​b 1897 Besitzer d​es Ritterguts. Den ursprünglich 85 Hektar umfassenden Besitz konnte e​r durch Zukäufe a​uf 260 bzw. 341 Hektar vergrößern. Wie s​chon sein Vater u​nd Großvater Carl August Gadegast (1791–1865) widmete e​r sich intensiv d​er Schaf- u​nd Pflanzenzucht (Leutewitzer Runkel, Leutewitzer Gelbhafer). Von 1900 b​is zu seinem Tod gehörte e​r dem Direktorium d​es Landwirtschaftlichen Kreditvereins i​m Königreich Sachsen an. Seit 1903 fungierte e​r als landwirtschaftlicher Sachverständiger i​m Sächsischen Innenministerium.

Von 1891 b​is 1909 vertrat e​r den 18. ländlichen Wahlkreis i​n der II. Kammer d​es Sächsischen Landtags.[1] Von 1913 b​is 1918 w​ar er gewählter Abgeordneter d​er Rittergutsbesitzer i​m Meißner Kreis i​n der I. Landtagskammer.[2]

Steiger w​ar von 1890 b​is 1925 gewähltes Mitglied i​m Landeskulturrat. Von 1922 b​is 1923 bekleidete e​r in diesem d​as Amt d​es stellvertretenden Vorsitzenden u​nd von 1923 b​is zur Auflösung i​m September 1925 d​as Amt d​es Vorsitzenden. Zudem w​ar er langjähriger Vorsitzender d​es Landwirtschaftlichen Vereins i​n Krögis.

Von d​er Universität Leipzig erhielt e​r 1927 d​ie Ehrenpromotion z​um Dr. h. c.[3]

Literatur

  • Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Ein biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 474.

Einzelnachweise

  1. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Dresden 2001, S. 129
  2. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Dresden 2001, S. 51
  3. Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, abgerufen am 7. November 2020 (Ordnung nach Graduierungsjahr).
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