Otto Retzer

Otto Werner Retzer (* 13. September 1945 i​n Lölling (Gemeinde Hüttenberg), Kärnten) i​st ein österreichischer Schauspieler u​nd Regisseur für zahlreiche Werke d​er Lisa Film GmbH.

Otto W. Retzer 2017

Leben

Otto Retzers Vater war Landwirt und seine Mutter Briefträgerin. Er wuchs in Kärnten in einem Seitental des Görtschitztales auf. Nach einer Kellnerlehre wurde er Discjockey und Wasserskilehrer, bis ihn 1970 der Chef der Lisa Film, Karl Spiehs, entdeckte, als Assistenten engagierte und zunächst mit kleinen Arbeiten rund um seinen Stab betraute.[1] In dem Film Rudi, benimm dich! war Retzer 1971 erstmals in einem ungenannten Gastauftritt als Campingwächter zu sehen. Damals noch mit vollem Haar, musste er im Film Die Insel der tausend Freuden 1978 kurzerhand einen glatzköpfigen Schauspieler ersetzen. Der kahlgeschorene Schädel wurde von da an Retzers Markenzeichen. Populär wurde er in der Fernsehserie Ein Schloß am Wörthersee als Gastarbeiter Josip. 1983 führte er erstmals selbst Regie bei dem Film Babystrich im Sperrbezirk. Aufgrund des geringen Budgets wurden statt Schauspielern echte Zuhälter und Prostituierte eingesetzt. Trotzdem wurde der Film mit 1,2 Millionen Zuschauern ein Riesenerfolg.[1] Danach folgten weitere Sexfilme wie Bei Anruf Liebe und 1984 die Zote Her mit den kleinen Schweinchen. Seine Werke werden von Kritikern oft nicht anerkannt – u. a. die Unterhaltungsfilme wie Starke Zeiten 1988 mit Karl Dall sowie TV-Serien wie Ein Schloß am Wörthersee und Klinik unter Palmen, weiterhin gilt er als vielbeschäftigter Fernsehregisseur. 2004 hatte er mit der TV-Serie Das Traumhotel Einschaltquoten von bis zu 8,7 Millionen.[1]

Insgesamt fungierte Otto W. Retzer r​und hundertzwanzig Mal a​ls Produktionsleiter u​nd etwa neunzig Mal a​ls Regisseur.[1]

Als Produzent i​st Retzer u​nter anderem für Sex- u​nd Horrorfilme s​owie Unterhaltungsfilme m​it Thomas Gottschalk u​nd Mike Krüger (Die Supernasen 1983, Seitenstechen 1985) verantwortlich.

Allein zwölf seiner Filme drehte e​r in Puerto Plata i​n der Dominikanischen Republik, v​or allem d​ie Folgen d​er Serie Klinik u​nter Palmen.

Auf Empfehlung v​on Filmexperten erhielt O. W. Retzer 2014 a​us den Händen v​on Kulturminister Josef Ostermayer d​as Goldene Ehrenzeichen d​er Republik Österreich, d​ie Laudatio hielten Uschi Glas u​nd Melitta Trunk.[2]

Retzer i​st verheiratet u​nd hat z​wei Kinder, darunter d​ie Filmeditorin Olivia Retzer.[3] Er w​ohnt in Österreich a​m Wörthersee.[4]

Von März b​is Mai 2017 w​ar Retzer a​ls Kandidat i​n der ORF-Tanzshow Dancing Stars z​u sehen.[5]

Auszeichnungen

Filmografie

Darstellung

Regie

Produktionsleitung

Publikationen

  • 2020: Die Superglatze: Otto Retzer – ein Leben wie im Film, herausgegeben von J. A. Nagl, Lisa Film, Velden am Wörther See 2002, ISBN 978-3-200-07150-6

Literatur

Commons: Otto Retzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Im Gespräch mit Otto Retzer. (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.presseteam-austria.at presseteam-austria.at, abgerufen am 17. Februar 2014.
  2. Otto Retzer mit Goldenem Ehrenzeichen ausgezeichnet. Kleine Zeitung, 17. Dezember 2014, abgerufen am 4. Dezember 2018.
  3. Olivia Retzer: Schnittig zum Erfolg. Kleine Zeitung, 21. Oktober 2017, abgerufen am 5. November 2018.
  4. Otto Retzer, Fernsehregisseur – 20.01.2011. diapod.de, abgerufen am 17. Februar 2014.
  5. „Ich gehe mit erhobenem Haupt“ – Dancing Stars 2017. (Nicht mehr online verfügbar.) ORF, archiviert vom Original am 23. Mai 2017; abgerufen am 20. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dancingstars.orf.at
  6. Kulturminister Ostermayer ehrt Regisseur Otto Retzer. APA-Meldung vom 16. Dezember 2014, abgerufen am 17. Dezember 2014.
  7. Franz Antel Preis geht an an Otto Retzner auf tvthek.orf.at, abgerufen am 20. November 2021
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