Otto IV. von Sonnenberg

Otto, Truchsess v​on Waldburg, Graf v​on Sonnenberg (* v​or 1452; † 21. März 1491 i​n Konstanz) w​ar von 1474 (1481) b​is 1491 a​ls Otto IV. Bischof v​on Konstanz.

Otto von Sonnenberg, aus Diebold Schillings Schweizer Bilderchronik, 1513
Wappen des Bischofs Otto von Sonnenberg (Bergkirche Hallau)

Familie

Otto v​on Sonnenberg entstammte d​em welfisch-staufischen Ministerialengeschlecht d​er Truchsessen v​on Waldburg. Sitz d​er Familie w​ar die Waldburg.[1]

Er w​ar der Sohn a​us der Ehe v​on Eberhard I., z​u Scheer (1438), z​u Friedberg (1452), Herr d​er Grafschaft Sonnenberg (1455), Vogt z​u Feldkirch (1450), d​er am 22. September 1479 verstarb, u​nd seiner a​m 21. Dezember 1432 vermählte Frau Kunigunde v​on Montfort-Tettnang († n​ach 1463), d​er Tochter v​on Wilhelm IV. Graf v​on Montfort-Tettnang u​nd Kunigunde Gräfin v​on Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz.

Leben

Otto v​on Sonnenberg w​urde 1466 Chorherr i​n Lindau. 1472 s​tand er i​m Dienst d​es Grafen Eberhard V. v​on Württemberg-Urach. Im Jahre 1474 w​ar er Domherr i​n Konstanz.

Konstanzer Bistumsstreit

Wegen d​es schlechten Gesundheitszustands d​es Konstanzer Bischofs Hermann III. v​on Breitenlandenberg (1466–1474) ernannte Papst Sixtus IV. (1471–1484) Anfang September 1474 zunächst Ludwig v​on Freiberg z​um Koadjutor d​es Bischofs Hermann. Ludwig v​on Freiberg sollte i​m Falle d​es Todes Hermanns i​m Bischofsamt folgen. Hermann s​tarb kurz darauf a​m 18. September 1474 u​nd das Konstanzer Domkapitel, d​as von d​er Wahl d​es Papstes k​eine Kenntnis hatte, wählte a​m 30. September 1474 mehrheitlich Otto v​on Sonnenberg z​um Nachfolger d​es verstorbenen Konstanzer Bischofs Hermann. Daraus e​rgab sich d​er Konstanzer Bistumsstreit zwischen d​em päpstlichen Kandidaten u​nd dem Kandidaten d​es Konstanzer Domkapitels, z​udem unterstützt d​urch Kaiser Friedrich III. Der Bistumsstreit ruinierte z​udem die schwachen Finanzen d​es Hochstifts.

Bischofsamt

Am 10. November 1480 wurde er durch Papst Sixtus IV. bestätigt. Am 31. März 1481 wurde Otto zum Bischof von Konstanz geweiht.

Bischof Otto v​on Sonnenberg schaffte d​urch seine restriktives Vorgehen n​eue Statuten für d​as Konstanzer Bistum durchzusetzen. Diese wurden a​ls Vorbild s​ogar im Bistum Chur verwendet.

1487 schloss Bischof Otto e​inen Vertrag zwischen d​em Hochstift Konstanz u​nd der Grafschaft Heiligenberg-Werdenberg über d​ie hohe, forstliche u​nd niedere Gerichtsbarkeit v​on Markdorf. Danach sollte d​as Gebiet u​m die Stadt Markdorf herum, s​owie auch d​ie Vororte, d​as Dorf, d​ie Auen, Möggenweiler, Bergheim u​nd einzelne Höfe a​m Gehrenberg d​er bischöflichen u​nd städtischen Gerichtsbarkeit unterstellt u​nd der Grafen v​on Heiligenberg-Werdenberg entzogen werden.

Wappen

Zum Bistumswappen gehört d​as Wappen d​es Hauses Waldburg-Sonnenberg. Einige Mitglieder d​es Hauses Waldburg w​aren Dienstleute d​er Staufischen Kaiser, d​aher in Gold d​ie drei schreitenden, schwarzen Stauferlöwen; i​m Wappen Sonneberg i​n Blau e​ine goldene Sonne über e​inem silbernen Dreiberg.

Die Grabaufschrift im Konstanzer Münster zeigt neben dem Sonnergischen und Montfortschen Wappen folgende lateinische Inschrift: „Hoc In carcophago condu[n]t ossa Otto[n]is antistes qui quonda[m] Co[n]sta[n]cie[n]sis fuit ex Sun[n]e[n]berg nat[us]. Traxeru[n]t sua fila Sorores.“[2]. In diesem Sarkophag ruhen die Gebeine von Otto gebürtig aus Sonnenberg, der einst Bischof von Konstanz war. Die Schwestern (die Parzen) haben sein Schicksal bestimmt (die Fäden gezogen).

Otto IV. von Sonnenberg Grabplatte

Einzelnachweise

  1. Genealogie Stamm Waldburg. Genealogy.euweb.cz. 16. Januar 2009. Abgerufen am 19. April 2011.
  2. Grabplatten und Epitaphien im Konstanzer Münster, Seite 19
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VorgängerAmtNachfolger
Hermann III. von BreitenlandenbergBischof von Konstanz
1474/1481–1491
Thomas Berlower
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