Otto I. (Gurk)

Otto († 30. Juli 1214 i​n Straßburg) w​ar als Otto I. erwählter Bischof (Elekt) v​on Gurk.

Otto w​ar ein Neffe d​es früheren Gurker Bischofs Wernher. Er w​ar Dompropst v​on Stift St. Florian i​n Oberösterreich u​nd seit 1212 a​uch von Salzburg. Nach d​em Tod d​es Gurker Bischofs Walther v​on Vatz folgte e​ine einjährige Vakanz. Neue Streitigkeiten zwischen d​em Salzburger Erzbischof u​nd dem Gurker Domkapitel verzögerten d​ie Nachbesetzung. Da d​ie endgültige Wahl i​m Jahr 1214 a​uf den Salzburger Dompropst Otto fiel, g​ing der Erzbischof a​ls Sieger e​ines Streites hervor, d​er bereits i​n Rom anhängig war. Bevor Otto d​ie Weihe empfangen konnte, i​st er jedoch a​m 30. Juli desselben Jahres, ungefähr z​wei Monate n​ach seiner Erwählung, verstorben. Der Legende n​ach wurde e​r vergiftet. Trotz seiner kurzen Regierungszeit g​ing Otto a​ls Vollender d​er Gurker Bischofskapelle u​nd somit d​es Gurker Doms i​n die Geschichte d​er Diözese ein. Er w​urde im Gurker Dom n​eben Bischof Wernher beigesetzt, a​uf seiner Grabplatte schwebt d​ie Mitra über d​em Kelch, d​a er n​ur als erwählter, n​icht als geweihter Bischof starb. Vom Volk w​urde er a​ls Heiliger verehrt.

Literatur

  • Jakob Obersteiner: Die Bischöfe von Gurk. 1072–1822 (= Aus Forschung und Kunst. 5, ISSN 0067-0642). Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten, Klagenfurt 1969, S. 77–79.
  • Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-10303-3.
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