Otto Flohr

Otto Friedrich Carl Flohr (* 17. Januar 1869 i​n Bremen; † 26. Juli 1942 i​n Bremen) w​ar ein Bremer Kaufmann, Politiker (DNVP u​nd NSDAP), Mitglied d​er Bremer Bürgerschaft u​nd Senator.

Biografie

Familie, Ausbildung und Beruf

Flohr w​ar der Sohn d​es Kaufmanns u​nd Inhaber d​es Tabaks- u​nd Kommissionsgeschäfts Flohr & Comp. Karl Gerhard Flohr. Er besuchte d​as Alte Gymnasium i​n Bremen. Er w​ar danach Mitarbeiter d​er Tabakfirma Natermann & Hurm. Für d​ie Firma w​ar er i​n Argentinien tätig u​nd gründete d​ort die Tabakfirma Flohr & Co. 1903 w​ar er i​n Bremen für d​en Einkauf v​on Tabak für e​ine Argentinische Firma tätig. 1909 w​urde er bolivianischer Konsul für d​as bremische Staatsgebiet.

1909 w​urde er Aufsichtsratsvorsitzender d​er „Nordsee“ Deutsche Hochseefischerei AG, b​lieb in dieser Position b​is 1926 u​nd übernahm i​n den Jahren 1934 b​is 1940 erneut dieses Amt. Flohr w​ar Mitglied d​es Aufsichtsrates d​er Midgard Deutsche Seeverkehrs-AG, d​er Visurgis Heringsfischerei-AG u​nd schließlich Vorsitzender d​es Aufsichtsrates d​er Eiswerke Huxmann AG s​owie des Vorstandes d​er Vereinigten Werkstätten für Kunst i​m Handwerk AG.

Flohr heiratete 1904 Emmy Elisabeth (Elli) Volkmann (1884–1972), d​ie zweite d​er vier Töchter d​es deutschen Kaufmanns u​nd amerikanischen Konsuls i​n Odessa Johann Hermann Volkmann. Der Ehe entstammen d​ie Kinder Lizzie, Otto, André u​nd Irmgard.

Politik

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Mitglied der rechtskonservativen DNVP. Ab dem 1. Januar 1931 war er Mitglied der Bremer Bürgerschaft. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er am 18. März 1933 Finanzsenator in Bremen. 1933 trat Flohr nach der Auflösung der DNVP im Juni 1933 der NSDAP bei. Kurzfristig war er vom März 1933 bis zum 30. September 1933 als zweiter Bürgermeister der Vertreter des kommissarischen Bürgermeisters und Vorsitzenden des Senats Richard Markert. Er versuchte sein Amt, das er bis zu seinem Tod wahrnahm, sachlich zu verwalten. Das Hauptgebäude der ehemaligen Raschens Werft am Admiral-Brommy-Weg 10 in Bremen - Burglesum diente später als Hofmeierhaus für den Landsitz des Senators Otto Flohr.

Ehrungen

  • Der 1939 in Dienst gestellte Fischdampfer Otto Flohr trug seinen Namen. Das Schiff ist später als Hilfsminensuchboot M 1801 in den Dienst der Kriegsmarine übernommen worden, wurde 1945 als Kriegsbeute an Frankreich gegeben und kehrte unter dem Namen Saarland 1951 wieder nach Deutschland zurück. 1954 in Preussen umgetauft fuhr sie noch bis 1962 als Fischdampfer, ehe sie abgewrackt wurde.
  • Bereits 1923 war der Dampfer Otto Flohr der Deutschen Fischerei AG aus Geestemünde vom Stapel gelaufen und 1925 vor Island gestrandet.

Siehe auch

Literatur

  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  • Hans-Jürgen Heise, Rüdiger Hülper, Dieter Kokot: Der Fischdampfer Otto Flohr In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung, Jahrbuch 87, 2008, S. 257 ff.
  • Nachruf in Bremer Nachrichten vom 28. Juli 1942.
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