Ostersee (Iffeldorf)
Ostersee ist ein ehemaliger Ortsteil von Iffeldorf im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Er befand sich am östlichen Ufer des Großen Ostersees, von dem auch der Ortsname stammt.
Ostersee Gemeinde Iffeldorf | ||
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Höhe: | ca. 597 m ü. NHN | |
Lage von Ostersee in Bayern | ||
Geschichte
Erstmals erwähnt wird ein Osterseer Hof im Weilheimer Leibbuch (Einwohnerverzeichnis) von 1510.[1]
Ostersee bestand bis Ende des 19. Jahrhunderts aus drei Höfen:
Der „Schwar“, ein 1⁄8-Hof, der dem Kloster Bernried zinspflichtig war, wird um 1537 im Höhenkirchner Salbuch erstmals erwähnt. Im Jahr 1865 verkaufte der damalige Bauer den Hof an Joseph Anton von Maffei, der das nahegelegene Gut Staltach betrieb. Der Hof wurde für den Gutsbetrieb genutzt, bis er 1929 abbrannte und nicht wiederaufgebaut wurde. Die weiteren Anwesen sind der „Heiß“ und der „Valentin“, beide ebenfalls dem Kloster Bernried zinspflichtige 1⁄8-Höfe. Den „Heiß“ und den „Valentin“ erwarb Joseph Anton von Maffei in den Jahren 1861 bzw. 1862 und nutzte sie für den Gutsbetrieb, bis beide 1891 abgerissen wurden.[2]
In den bayerischen Ortsverzeichnissen ist Ostersee bis 1904 als Weiler klassifiziert,[3] 1928 dann als Einöde[4] und 1952 nicht mehr erwähnt.[5]
Heute weisen nur noch wenige überwachsene Steine an dem von Eichen gesäumten Wanderweg auf einen der Höfe hin. Es gibt allerdings keine 400 Meter weiter östlich, jenseits der Bahnlinie, seit 1964 wieder einen Bauernhof, den „Osterseehof“; er ist jedoch kein amtlicher Ortsteil. Der von einem Sudetendeutschen errichtete Hof[6] wurde ab 2009 zu einem Gnadenhof der Gut-Aiderbichl-Stiftung erweitert, der im Herbst 2011 eröffnet wurde.[7]
Jahr | Einwohner | Gebäude (ab 1885 nur Wohngebäude) |
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1825[8] | 30 | 3 |
1864[9] | 17 | 5 |
1871[10] | 25 | 6 |
1885[11] | 22 | 3 |
1900[3] | 21 | 2 |
1925[4] | 11 | 1 |
Persönlichkeiten
- Markus Gattinger (1713–1753), Kunstschmied, beim „Heiß“ geboren
- Bartholomäus Ponholzer (1827–1892), römisch-katholischer Priester, Präses im Kolpingwerk, Autor und Zeitungsredakteur, auf dem Valentin-Hof geboren.
Weblinks
- Gut Aiderbichl Iffeldorf – der heutige Osterseehof
Einzelnachweise
- Kornelia Bukovec, Karl Exner: Iffeldorf. Geschichte eines Dorfes. Hrsg.: Gemeinde Iffeldorf. Selbstverlag, Iffeldorf August 1994, S. 26.
- Kornelia Bukovec, Karl Exner: Iffeldorf. Geschichte eines Dorfes. Hrsg.: Gemeinde Iffeldorf. Selbstverlag, Iffeldorf August 1994, S. 59 f.
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 352 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 367 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 345 (Digitalisat).
- Kornelia Bukovec, Karl Exner: Iffeldorf. Geschichte eines Dorfes. Hrsg.: Gemeinde Iffeldorf. Selbstverlag, Iffeldorf August 1994, S. 61.
- Gut Aiderbichl Iffeldorf bei München. In: gut-aiderbichl.com. Abgerufen am 19. März 2018.
- Adolph von Schaden: Topographisch-statistisches Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern. 1825, S. 360 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 332, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 374, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 357 (Digitalisat).