Osteochondrose
Eine Osteochondrose (von „Chondrose“) oder Osteochondrosis ist eine Störung der chondralen Ossifikation, also der Umwandlung von Knorpel zu Knochen als Teil des normalen Wachstumsprozesses. Sie kann daher grundsätzlich an zwei Lokalisationen auftreten: im Gelenk und in den Wachstumsfugen.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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M91.- | Juvenile Osteochondrose der Hüfte und des Beckens |
M92.- | Sonstige juvenile Osteochondrosen |
M93.- | Sonstige Osteochondropathien |
M42.- | Osteochondrose der Wirbelsäule |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
In beiden Fällen wird der Knorpel nicht genügend rasch zu Knochen umgebaut, so dass sich eine abnorm dicke Knorpelschicht bilden kann. Da Knorpel keine eigenen Blutgefäße besitzt, sondern durch Diffusion ernährt wird, werden die tiefer gelegenen Knorpelschichten immer schlechter ernährt und degenerieren. Dabei kann sich bei der gelenksansässigen Osteochondrose auch ein Knorpelstück lösen und frei im Gelenk schwimmen („Gelenkmaus“) – man spricht dann von einer Osteochondrosis (oder Osteochondritis) dissecans, kurz OCD.
Osteochondrosen treten auch in der Veterinärmedizin (insbesondere bei großen Hunderassen und bei Mastschweinen) auf. Sie folgen dort meist einem polygenen Erbgang mit Umweltinteraktion bei einer Heritabilität zwischen 0,25 und 0,45.
Die Osteochondrose der Wirbelsäule wird nach Modic I-III eingeteilt.
Spezialformen der Osteochondrose sind zum Beispiel:
- Osteochondrosis dissecans
- Osteochondrosis intervertebralis
- Morbus Scheuermann
- Morbus Perthes – aseptische Femurkopfnekrose
- Ellbogendysplasie bei Hunden
- Short Radius/Short Ulna Syndrom
- Osteochondrosis pubica