Oskar Dürr

Oskar Dürr (* 24. Juli 1877; † 1959) w​ar vom 24. November 1918 b​is zum 13. April 1919 Stadtkommandant v​on München.

Leben

Dürr lernte d​en Beruf d​es Steindruckers, w​ar Kaufmann, Funktionär d​er Ortskrankenkasse u​nd Gutsverwalter d​er SPD. 1898 bekleidete e​r das Amt e​ines russischen Vizekonsuls i​n München. Ab 1911 leitete e​r die Sektion Neuhausen d​es Sozialdemokratischen Vereins München. Am 2. Dezember 1918 erklärten Dürr u​nd der Kommandeur d​es Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments, Franz Ritter v​on Epp: »Zur Beseitigung gegenteiliger beunruhigender Gerüchte, g​eben wir bekannt, d​ass das Inf. Leibregiment s​ich mit Einschluss seiner Offiziere z​ur Aufrechterhaltung d​er öffentlichen Ordnung u​nd Sicherheit d​er Stadtkommandantur z​ur Verfügung gestellt hat.«

Am Morgen d​es 10. Januar 1919 wurden u​nter seiner Kommandantur zwölf Personen verhaftet, darunter Max Levien, Josef Sontheimer (1867–1919), Eugen Leviné, Hilde Kramer u​nd Erich Mühsam. Als s​ein späterer Nachfolger a​ls Stadtkommandant Rudolf Egelhofer daraufhin Kurt Eisner m​it einer Waffe bedrohte, erklärte dieser d​ie Gefangenen für enthaftet.[1]

Am 19. Februar 1919 wurde Dürr während des Lotter-Putsches verhaftet.[2] Am 7. April 1919 rief Dürr mit dem Zentralrat und dem Revolutionären Arbeiterrat die Münchner Räterepublik aus. In der Folge des vereitelten – gegen die Räterepublik gerichteten – Palmsonntagsputsches löste Rudolf Egelhofer am 13. April 1919 Oskar Dürr als Stadtkommandant ab.[3]

Nach d​em Zweiten Weltkrieg gehörte Dürr v​on 1945 b​is 1948 d​em Münchner Stadtrat an.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Günther Gerstenberg, Erich Mühsam, Wir geben nicht auf!
  2. Hrsg. Franz J. Bauer, Die Regierung Eisner 1918/19: Ministerratsprotokolle und Dokumente, Düsseldorf, 1987. S. 132.
  3. Zwei Sitzungsprotokolle des revolutionären Zentralrates in München in Literaturwissenschaftliches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft: N.F., 33., 1992 S. 252 FN. 63.
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