Orsk (Rudna)
Orsk (deutsch Urschkau) ist ein Dorf mit ca. 360 Einwohnern[1] in der Gemeinde Rudna im polnischen Powiat Lubiński der Woiwodschaft Niederschlesien.
Orsk (Urschkau) | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Lubin | ||
Gmina: | Rudna | ||
Geographische Lage: | 51° 35′ N, 16° 21′ O | ||
Einwohner: | 362 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 76 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DLU | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | ||
Geographische Lage
Orsk liegt in der Nähe der Oder, etwa 23 Kilometer nordöstlich von Lubin (deutsch Lüben) und 70 Kilometer nordwestlich von Wrocław (deutsch Breslau).
Geschichte
Urschkau war im späten 13. Jahrhundert im Besitz der Familie von Mutschelnitz (Mocydelnitz). Im Laufe der Zeit wechselten die Besitzer des Ortes häufig; ab Anfang des 15. Jahrhunderts gehörten zu den Besitzern beispielsweise die Familien von Kanitz, von Maltzahn, von Dyhrn, von Froideville, von Rittberg, von Winterfeld und andere.
In Urschkau fassten reformatorische Strömungen mehrfach Fuß. Beispielsweise wurde die Ortskirche ab 1560 reformatorisch beziehungsweise später calvinistisch genutzt; zeitweise wirkte der Bischof der polnischen Unität, Martin Gerich in Urschkau, der dort im Jahre 1657 an der Pest verstarb;[2]; überliefert ist, dass sich im Jahre 1746 die mährischen Brüder vorübergehend im Dorf niederließen. Inwiefern Hugenotten in dem Dorf Unterschlupf fanden, ist unklar.[3]
1765 war Orsk ein Dorf mit 10 „deutschen“ Bauernhöfen, 31 Gehöften und 22 Hütten. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Dorf durch 12 Häuser erweitert (Kolonisierung). In den Jahren 1830 bis 1845 nahm der Einfluss des Handwerks gegenüber der Landwirtschaft erheblich zu. Der Ort Urschkau, der ca. von 1742 bis 1932 zum Landkreis Steinau gehörte, war 1939 eine Gemeinde im Landkreis Wohlau des Regierungsbezirks Breslau mit 176 Haushalten und 567 Einwohnern.[4] In den Jahren 1975 bis 1998 gehörte das Dorf administrativ zur Woiwodschaft Legnica.
Weblinks
- Orsk auf www.niederschlesien.info. Abgerufen: 7. Januar 2019
Literatur
- Leopold Karl Wilhelm August Freiherr von Ledebur (Hrsg.): Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des preussischen Staates. Band 3. Berlin, Posen und Bromberg. E. S. Mittler. 1830. S. 159 ff.
Einzelnachweise
- GUS: Ludność – struktura według ekonomicznych grup wieku. Stan w dniu 31.03.2011 r.
- Joachim Bahlcke und Irene Dingel (Hrsg.): Die Reformierten in Schlesien: Vom 16. Jahrhundert bis zur Altpreußischen Union von 1817. Band 106. In: Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 2016. ISBN 3647101400. S. 185
- Ein Indiz für den Aufenthalt von Hugenotten in Urschkau ist die Geburt von Bernhardine Auguste Ramtour am 11. April 1833, die nachweislich eine Verwandte von Gustav Friedrich Ramtour ist, der nach seiner Autobiographie Mein Weg zum Predigtamte von Hugenotten abstammt.
- Fritz R. Barran; Landsmannschaft Schlesien (Herausgeber). Städte-Atlas Schlesien. Rautenbergverlag. Würzburg 2002, ISBN 3-8003-3052-0, S. 333