Oratorium des Louvre

Das Oratorium d​es Louvre (französisch Oratoire d​u Louvre) bzw. d​er Temple protestant d​e l’Oratoire d​u Louvre i​st das Kirchengebäude e​iner reformierten Gemeinde innerhalb d​er Vereinigten Protestantischen Kirche Frankreichs i​n der Rue Saint-Honoré 145 i​m 1. Arrondissement v​on Paris a​uf der anderen Straßenseite d​es Louvre.

Fassade
Die Kirchen des Oratoriums und von Saint-Germain-l’Auxerrois (die ehemalige Kirche des Louvre und Gemeinde der französischen Könige[1]) rund um den Königspalast des Louvre, Ausschnitt aus dem plan de Nicolas de Fer d’après Jouvin (Plan von Nicolas de Fer nach Jouvin), 1676
Temple protestant de l’Oratoire du Louvre, 145 rue Saint-Honoré, Paris
Die Bartholomäusnacht, Ölgemälde von François Dubois (1790–1871)

Geschichte

Während d​er Regierungszeit Heinrichs IV. versammelten s​ich die französischen Protestanten (Hugenotten) z​um Gottesdienst i​m dem großen z​um Louvre gehörenden Salle d​es Cariatides, d​ie Kirche nannte s​ich Église d​e Madame. Obwohl d​as Edikt v​on Nantes v​on 1598 d​en Hugenotten n​ur eingeschränkte Rechte einräumte, konnten d​ie Pariser Protestanten i​hre Kirche i​n einem Umkreis v​on 6 k​m um Paris errichten u​nd entschieden s​ich für Charenton.[2]

Die Kirche wurde 1611 von Pierre de Bérulle als französische Niederlassung des Oratoriums des heiligen Philipp Neri gegründet. Der Bau des Oratoriums begann 1621 unter Ludwig XIII., sie wurde am 23. Dezember 1623 von Ludwig XIII. zur Königlichen Kapelle des Louvre ernannt. Die Arbeiten an der Kirche wurden 1625 ausgesetzt und erst 1740 wieder aufgenommen, wobei die Kirche 1745 fertiggestellt wurde. Sie wurde während der Französischen Revolution 1792 geschlossen, geplündert und in ein Lagerhaus umgewandelt. Das Gebäude des Oratoriums wurde 1811 von Napoleon Bonaparte der protestantischen Gemeinde St-Louis-du-Louvre übergeben als diese Kirche abgerissen wurde, um die Erweiterung des Louvre zu ermöglichen. Seitdem finden hier protestantische Gottesdienste statt. 1882 wurde eine eigene Gemeinde gegründet. Seit dem 24. April 1907 steht die Kirche unter Denkmalschutz (siehe auch Liste der Monuments historiques).

Das Oratorium w​ar der Ort d​er Trauerfeierlichkeiten v​on Kardinal Richelieu, Ludwig XIII., Königin Anna v​on Österreich, Maria Theresia a​us dem Hause Habsburg u​nd anderer.

Eine Statue u​nd ein Denkmal d​es Admirals Gaspard d​e Coligny, d​es großen Hugenottenführers d​es 16. Jahrhunderts, w​urde 1889 i​n der Rue d​e Rivoli errichtet.

Temple protestant de l’Oratoire du Louvre

Der Protestantische Tempel d​es Oratoriums d​es Louvre (Temple protestant l’Oratoire d​u Louvre) i​st eine liberale protestantische reformierte Kultstätte, d​ie der Église protestante u​nie de France (Vereinigte Evangelische Kirche v​on Frankreich) angeschlossen ist. Sie g​ilt als e​ine der bekanntesten reformierten Gemeinden i​n Paris. Sie i​st für i​hre liberale Theologie bekannt.

Prominente Pastoren waren:

Marie-Louise Girod (1915–2014) am Spieltisch der Gonzalez-Orgel des Temple de l’Oratoire (2004)

Verschiedenes

Die nächste Metrostation i​st Louvre – Rivoli.

Galerie

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. museeprotestant.org: Oratorium des Louvre
  2. vgl. Démolition du Temple de Charenton

Literatur

  • Philippe Braunstein (Hrsg.): L’Oratoire du Louvre et les protestants parisiens. Paris: Labor et Fides 2011, ISBN 978-2-8309-1432-0 (Online-Teilansicht)
Commons: Temple protestant de l'Oratoire du Louvre (Paris) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Oratorium des Louvre (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
Temple protestant de l’Oratoire du Louvre; Protestantischer Tempel des Louvre; Eglise Réformée de l’Oratoire du Louvre; Temple Protestant de l’Oratoire du Louvre; Eglise Réformée de l’Oratoire du Louvre; Temple protestant de l’Oratoire du Louvre; Reformierte Kirche Oratoire du Louvre

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