Ollulanus tricuspis
Ollulanus tricuspis ist ein bei Katzen im Magen parasitisch lebender Fadenwurm. Gelegentlich kann er auch bei Schweinen oder Hunden angetroffen werden.
Ollulanus tricuspis | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ollulanus tricuspis | ||||||||||||
Leuckart, 1865 |
Morphologie und Entwicklung
Männliche Magenwürmer sind etwa 0,7 bis 0,8 mm, weibliche 0,8 bis 1 mm lang. Letztere haben 5 kurze spitze Fortsätze an ihrem Hinterende.
Die Würmer leben in der Fundusregion des Magens, im Schleim oder in die Drüsenöffnungen der Magenschleimhaut eingenistet. O. tricuspis ist lebendgebärend. Die gesamte Entwicklung findet innerhalb des Wirtes statt. Die von den Weibchen abgegebenen Larve III häutet sich zur Larve IV und diese zum adulten Wurm.
Für die Verbreitung zwischen verschiedenen Tieren spielt ausschließlich die orale Aufnahme von Erbrochenem eine Rolle, weshalb streunende Katzen stärker gefährdet sind, da diese Erbrochenes aus Hunger häufiger aufnehmen. Eine Ausscheidung über den Kot erfolgt nicht.
Verbreitung
O. tricuspis ist weltweit verbreitet. Neuere Untersuchungen zeigen, dass der Parasit auch in Mitteleuropa deutlich stärker verbreitet ist als bislang angenommen. Bei streunenden Katzen wurde er bei bis 38 % der Tiere, bei Wohnungskatzen immerhin bei 3–6 % der Tiere festgestellt.
Krankheitsbild (Ollulanose)
Die krankheitsauslösende Wirkung von O. tricuspis scheint bei Hauskatzen nur gering zu sein. Oftmals einziges Symptom ist gelegentliches Erbrechen. Bei Wild- und Großkatzen sowie Schweinen treten dagegen oft schwerere Krankheitsbilder mit Erbrechen auf. Hier kommt es häufig auch zu Fressunlust, Abmagerung und Austrocknung.
Der Nachweis der Erkrankung wird durch mikroskopische Untersuchung des Erbrochen gestellt. Allerdings werden auf diese Weise nur etwa 70 % der Fälle nachgewiesen. Eine höhere diagnostische Sicherheit hat die Untersuchung der Spülflüssigkeit aus einer Magenspülung.
Die Behandlung kann mit Levamisol, Ivermectin oder Oxfendazol erfolgen, allerdings sind derzeit in Deutschland keine Präparate mit diesen Wirkstoffen für Hauskatzen zugelassen.
Siehe auch
Literatur
- Regine Ribbek und Steffen Rehbein: Ollulanose (Magenwurmbefall). In: Marian C. Horzinek et al. (Hrsg.): Krankheiten der Katze. Enke-Verlag, 4. Auflage 2005, S. 326–327. ISBN 3-8304-1049-2