Olin Howland
Olin Ross Howland (* 10. Februar 1886 in Denver, Colorado; † 20. September 1959 in Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler.
Leben und Karriere
Olin Howland wurde als Sohn von Mary Ann Bunting und ihrem Ehemann Joby A. "Happy" Howland (1849–1939) geboren, der als einer der jüngsten Teilnehmer des Sezessionskrieges gilt.[1] Olin folgte seiner älteren Schwester Jobyna Howland (1880–1936), einer bekannten Theaterschauspielerin, ins Schauspielgeschäft. Am Broadway wurde Howland vor allem durch komödiantische Rollen in Musicals bekannt.[1][2] Insgesamt spielte er zwischen 1909 und 1928 in einem Dutzend Stücken am Broadway. 1918 gab Howland sein Filmdebüt und spielte einige Hauptrollen, allerdings sollte er erst mit Beginn des Tonfilmes regelmäßig im Filmgeschäft arbeiten.
1931 gelangte Howland nach Hollywood, wo er wegen seiner eigenwilligen Gesichtszüge zumeist kauzige oder urige Figuren verkörperte, sowohl gutmütiger als auch bösartiger Natur. In den Anfangsjahren spielte Howland vor allem für Warner Brothers. Er kam nur selten über kleinere Nebenrollen hinaus und viele seiner Rollen erhielten keinen Credit im Abspann. Gelegentlich wurde er auch unter dem Pseudonym Olin Howlin in Filmen angekündigt. Olin Howland gehörte zu den Lieblingsschauspielern des Filmproduzenten David O. Selznick, der ihm mehrere der besten Rollen in seiner Filmkarriere gab: In Denen ist nichts heilig (1937) spielte er einen lakonischen Gepäckträger, in Toms Abenteuer (1938) den prügelenden Schulmeister Mr. Dobbins und in Vom Winde verweht (1939) einen Carpetbagger-Geschäftsmann.[2]
In den 1940er-Jahren spielte Howland sowohl kleinere als auch größere Nebenrollen in zahlreichen Western von Republic Pictures. Er spielte zum Beispiel in Der Draufgänger von Boston und Der schwarze Reiter an der Seite von John Wayne. Im Jahre 1952 absolvierte er seinen ersten Fernsehauftritt in der Serie Hopalong Cassidy und spielte in den folgenden Jahren in über einem Dutzend Fernsehserien. Er verkörperte die Rolle des Charley Perkins in fünf Folgen der beliebten Serie The Real McCoys. Seine bekanntesten Filmrollen der 1950er-Jahre hatte Howland in den Sci-Fi-Filmen Formicula (als betrunkener Alter) und Blob – Schrecken ohne Namen. In Blob wird er von einer gallertartigen Substanz angegriffen und aufgefressen, es wurde seine letzte von insgesamt rund 200 Filmrollen.
Im Privatleben begeisterte Howland sich für das Fliegen. Er besuchte in den 1910er-Jahren die Wright Flying School der berühmten Brüder Wright und flog unter anderem mit einer Wright Model B. Howlands vorletzter Film Lindbergh – Mein Flug über den Ozean von Billy Wilder handelte ebenfalls um das Fliegen. Er arbeitete bis zu seinem Tod als Schauspieler und verstarb 1959 im Alter von 73 Jahren.
Filmografie (Auswahl)
- 1919: Beresford and the Baboons
- 1924: Das Heldenmädchen von Trenton (Janice Meredith)
- 1931: Over the Hill
- 1932: So Big
- 1933: Vier Schwestern (Little Women)
- 1934: Die Schatzinsel (Treasure Island)
- 1935: The Case of the Curious Bride
- 1935: Tolle Marietta (Naughty Marietta)
- 1935: Folies Bergère de Paris
- 1936: Kleine Stadt mit Tradition (I Married a Doctor)
- 1936: Der Satan und die Lady (Satan Met a Lady)
- 1936: Gold Diggers of 1937
- 1936: The Case of the Velvet Claws
- 1937: Denen ist nichts heilig (Nothing Sacred)
- 1937: Ein Stern geht auf (A Star is Born)
- 1937: Mr. Dodd geht nach Hollywood (Stand-In)
- 1938: Wie leben wir doch glücklich! (Merrily We Live)
- 1938: Im goldenen Westen (The Girl of the Golden West)
- 1938: Toms Abenteuer (The Adventures of Tom Sawyer)
- 1938: The Mad Miss Manton
- 1938: Sweethearts
- 1939: Zenobia, der Jahrmarktselefant (Zenobia)
- 1939: Vom Winde verweht (Gone with the Wind)
- 1939: Ein ideales Paar (Made for Each Other)
- 1939: Das zweite Leben des Dr. X (The Return of Dr. X)
- 1939: Jesse James unter Verdacht (Days of Jesse James)
- 1940: Der junge Edison (Young Tom Edison)
- 1940: Hochzeit wider Willen (The Doctor Takes a Wife)
- 1940: Chad Hanna
- 1941: Vertauschtes Glück (The Great Lie) Szenen geschnitten
- 1941: Belle Starr
- 1941: Die Frau mit den zwei Gesichtern (Two-Faced Woman)
- 1941: Verfluchtes Land (The Shepherd of the Hills)
- 1942: Die Narbenhand (This Gun for Hire)
- 1942: Der Draufgänger von Boston (In Old California)
- 1942: Orchestra Wives
- 1943: Dixie
- 1943: Jack London
- 1944: Die Abenteuer Mark Twains (The Adventures of Mark Twain)
- 1944: Die Leibköche seiner Majestät (Nothing But Trouble)
- 1944: Der morgen gehört uns (And Now Tomorrow)
- 1944: Ich werde dich wiedersehen (I'll Be Seeing You)
- 1944: Man from Frisco
- 1944: Das Lied des goldenen Westens (Can't Help Singing)
- 1945: It’s in the Bag!
- 1945: Die tollkühnen Abenteuer des Captain Eddie (Captain Eddie)
- 1945: Incendiary Blonde
- 1945: Liebe in der Wildnis (Dakota)
- 1945: Mord in der Hochzeitsnacht (Fallen Angel)
- 1946: Die seltsame Liebe der Martha Ivers (The Strange Love of Martha Ivers)
- 1947: Apache Rose
- 1947: Der schwarze Reiter (Angel and the Badman)
- 1947: The Wistful Widow of Wagon Gap
- 1947: Liebe auf den zweiten Blick (Living in a Big Way)
- 1948: Gangster der Prärie (Station West)
- 1948: Vierzehn Jahre Sing-Sing (I Walk Alone)
- 1948: Sein Engel mit den zwei Pistolen (The Paleface)
- 1948: Abenteuer im wilden Westen (The Dude Goes West)
- 1949: Die Goldräuber von Tombstone (Bad Man of Tombstone)
- 1949: Kleine tapfere Jo (Little Women)
- 1949: Ritter Hank, der Schrecken der Tafelrunde (A Connecticut Yankee in King Arthur's Court)
- 1950: A Ticket to Tomahawk
- 1950: Mississippi-Express (Rock Island Trail)
- 1951: Unsichtbare Gegner (Santa Fe)
- 1954: Formicula (Them!)
- 1954: Ein neuer Stern am Himmel (A Star Is Born)
- 1955: Wolkenstürmer (The McConnell Story)
- 1956: Corky und der Zirkus (Circus Boy; Fernsehserie, eine Folge)
- 1957: Lindbergh – Mein Flug über den Ozean (The Spirit of St. Louis)
- 1957: Bombers B-52
- 1958: Blob – Schrecken ohne Namen (The Blob)
Weblinks
- Olin Howland in der Internet Movie Database (englisch)
- Olin Howland in der Internet Broadway Database (englisch)
Einzelnachweise
- Joby Howland in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 30. März 2016 (englisch).
- Olin Howland bei der New York Times