Ochratoxine

Ochratoxine sind eine Gruppe von Mykotoxinen (Schimmelpilzgiften). Die entsprechenden Schimmelpilze sind in der Natur weit verbreitet, z. B. einige Aspergillus- und Penicillium-Arten wie A. ochraceus oder P. verrucosum.

Ochratoxin A (OTA) ist das häufigste und wichtigste der Ochratoxine.

Ochratoxine
Name Ochratoxin AOchratoxin BOchratoxin COchratoxin TA
Andere Namen (R)-N-((5-Chlor-3,4-
dihydro-8-hydroxy-
3-methyl-1-oxo-1H-
benzo[c]pyran-7-yl)-
carbonyl)-3-phenylalanin
Strukturformel
CAS-Nummer 303-47-94825-86-94865-85-453011-67-9
PubChem 44253020966209973036282
ECHA-InfoCard 100.005.586100.150.589
Summenformel C20H18ClNO6C20H19NO6C22H22ClNO6C20H18ClNO7
Molare Masse 403,81 g·mol−1mol−1369,37 g·mol−1431,87 g·mol−1419,81 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Beschreibung weiß bis gelbliches Pulver[1]
Schmelzpunkt 169 °C[1]
GHS-
Kennzeichnung
Gefahr[1]
Gefahr[2]
keine Einstufung verfügbar
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze 300351413 301315319335 siehe oben siehe oben
keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze siehe oben siehe oben
264281301+310 261301+310305+351+338 siehe oben siehe oben
Toxikologische Daten 20 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[3]

Ochratoxin A

OTA kann schon während des Wachstums von Pflanzen gebildet werden, wenn diese von Schimmelpilzen befallen sind. Es entsteht jedoch überwiegend, wie alle Schimmelpilzgifte, durch fehlerhaften Umgang mit Agrarprodukten. Es tritt durch Fehler in der Ernte, Trocknung, Weiterverarbeitung, Lagerung und Transport auf, z. B. zu feuchte Lagerung der Pflanzenprodukte.[4] Es kommt vor allem in Getreide, Hülsenfrüchten, Kaffee, Bier, Traubensaft, Rosinen und Wein, Kakaoprodukten, Nüssen und Gewürzen vor.[5]

Ochratoxin A kommt häufig nicht als Einzelsubstanz, sondern als Gemisch mit anderen Mykotoxinen als Verunreinigung vor, z. B. Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEA) gebildet von Fusariumarten, Aflatoxin und Citrinin gebildet von Aspergillus- und Penicilliumarten.

Ochratoxin A verursacht Nierenerkrankungen und wirkt bei Ratten und Mäusen karzinogen.[6]

Zur Analytik in Futtermitteln kann eine Hochleistungsflüssigkeitschromatographie mit Fluoreszenzdetektor eingesetzt werden, wobei zuvor eine Aufreinigung an Immunoaffinitätssäulen erfolgt.[7]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Ochratoxin A in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 27. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt Ochratoxin B bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. Mai 2011 (PDF).
  3. Datenblatt Ochratoxin A bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. Mai 2011 (PDF).
  4. Mitteilung Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
  5. EFSA bewertet Ochratoxin A in Lebensmitteln
  6. Eintrag zu Ochratoxine. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 16. Juni 2014.
  7. Futtermittel - Bestimmung von Ochratoxin A in Tierfutter durch Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule und Hochleistungs-Flüssig-Chromatographie mit Fluoreszenzdetektion; Deutsche Fassung EN 16007:2011
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