Obersaida
Obersaida (zeitweise auch Oberseyda, Oberseida) ist ein Ortsteil und eine Gemarkung der sächsischen Gemeinde Großhartmannsdorf im Landkreis Mittelsachsen.
Obersaida Gemeinde Großhartmannsdorf | ||
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Höhe: | 565 m | |
Fläche: | 5,72 km² | |
Einwohner: | 292 (9. Mai 2011)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1993 | |
Postleitzahl: | 09618 | |
Vorwahl: | 037329 | |
Lage von Obersaida in Sachsen | ||
Geografie
Das Waldhufendorf liegt etwa 16 Kilometer südlich von Freiberg im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich überwiegend entlang des Saidenbaches, der hier noch kein besonders ausgeprägtes Tal ausbildet. Im Süden liegt der 701 m hohe Saidenberg, auf dem seit 1994 ein Windpark errichtet wurde. Unmittelbar am nördlichen Ortsrand wird der Saidenbach zum Obersaidaer Teich aufgestaut, der über den Obersaidaer Kunstgraben und nachfolgende Kunstgräben in die Wasserversorgung der Revierwasserlaufanstalt Freiberg eingebunden ist. Die Staatsstraße 215 (Oederan–Sayda), die nach etwa 1,5 km auf die Bundesstraße 101 (Annaberg-Buchholz–Freiberg) trifft, durchquert den nördlichen Teil des Ortes.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahre 1434 als Obir Seide. In diesem Jahr hatte der Freiberger Bürger Kaspar Berbisdorf (auch "Sayda" genannt)[2] Lauterstein mit mehreren Ortschaften, darunter auch Obersaida, für 4000 Gulden erworben. Seine Söhne Kaspar von Berbisdorf und Bastian von Berbisdorf wurden nach Anfechtungen durch Georg von Leisnig 1469 erneut belehnt. Bei der Leipziger Teilung kam das Gebiet an Albrecht III. 1497 wurde der Berbisdorfer Besitz geteilt.[3] Spätestens 1696 bis weit ins 19. Jahrhundert gehörte der größere Teil des Ortes zum Rittergut Niederforchheim und der kleinere zum Rittergut Mittelsaida, wohin er auch eingepfarrt war.
Später war Obersaida eigenständige Gemeinde und wurde 1993 nach Großhartmannsdorf eingemeindet. Die juristische Wirkung trat zum 1. Januar und die statistische Wirkung zum 1. April 1993 ein.[4]
Einwohnerentwicklung
1552 hatte der Ort 20 besessene Mann und 18 Inwohner. 1764 wurden 22 besessene Mann, 10 Häusler und 21 1/4 Hufen zu je 20 Scheffel verzeichnet.
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Persönlichkeiten
- Gottlieb Fuchs (1720/1721–1799), Dichter und Pfarrer, bekannt als der dichtende Bauernsohn[5]
Literatur
- Oberseyda, Obersaide, oder Oberseide. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band. Schumann, Zwickau 1820, S. 674.
- Georg Pilk: Die Burgen Lauterstein im sächsischen Erzgebirge. In: Aus deutschen Bergen Jahrgang IX, 1894, Separatabdruck (Digitalisat)
Einzelnachweise
- Kleinräumiges Gemeindeblatt für Großhartmannsdorf. (PDF; 236 kB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 15. Dezember 2015.
- G. Pilk, 1894, S. 9
- G. Pilk, 1894, S. 11
- Gebietsänderungen ab 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1993 auf der Internetpräsenz des Statistischen Landesamtes des Freistaats Sachsen, S. 1 (PDF; 15,4 kB), abgerufen am 8. Dezember 2015
- Dichter und Diakon in Zehren, abgerufen am 20. Dezember 2015
Weblinks
- Obersaida im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Ortsteil Obersaida (Homepage der Gemeinde Großhartmannsdorf), abgerufen am 20. Dezember 2015