Oben ohne (Festival)
Das Oben Ohne Open Air (eigene Schreibweise: OBEN OHNE) ist ein seit 1998 in München stattfindendes Musikfestival, das vom Kreisjugendring München-Stadt und dem Kreisjugendring München-Land organisiert wird. Mit zuletzt 20.000 verkauften Tickets zählt es zu den größten Open-Air-Festivals im süddeutschen Raum.
Im Jahre 2016 wurde das Oben Ohne aufgrund des Anschlags in München am Vorabend des Festivals aus Sicherheits- und Pietätsgründen abgesagt. 2020 fiel es wie fast alle großen Kulturveranstaltungen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie aus. 2021 fand das Festival in einer hybriden Variante unter strengen Hygienemaßnahmen und mit wesentlich weniger Besuchern auf dem Königsplatz in München statt.
Organisation
Der Name „Oben Ohne“ bezieht sich auf das nicht vorhandene Dach bei Open-Air-Festivals. Das Open-Air findet meist eintägig statt, nur in den Jahren 2004 bis 2006 erstreckte sich das Festival über zwei Tage. Es wird weitestgehend über Fördermittel, Sponsoren und Medienkooperationen finanziert. Außerdem unterstützen ehrenamtliche Helfer den Auf- bzw. Abbau, die Künstlerbetreuung sowie den Sanitätsbereich des Open Air. So konnten die Tickets stets zu jugendfreundlichen Preisen angeboten werden. Von 2008 bis 2012 war der Eintritt kostenlos.
Da die Veranstalter anerkannte Träger der Jugendhilfe sind, dürfen Jugendliche bereits ab 12 Jahren die Veranstaltung alleine besuchen.[1]
Besucherzahlen
Die Besucher sind größtenteils zwischen 14 und 24 Jahre alt.
Programm
Neben den Headlinern aus den Musikrichtungen Hip-Hop, Rap, Indie und Alternative Music stehen immer auch Nachwuchsbands auf der Bühne.[2]
Rahmenprogramm
Das Oben Ohne bietet neben der Musik ein von Jugendlichen für Jugendliche gestaltetes kulturelles, politisches, soziales, und sportliches Programm. Die Jugendverbände und -einrichtungen der Kreisjugendringe haben hier die Gelegenheit, sich einem großen Zielpublikum zu präsentieren und das Interesse der Jugendlichen für diese Themen zu wecken. 2014 wurde die sogenannte Azubistraße auf dem Veranstaltungsgelände integriert. Hier stellen sich Unternehmen vor und informieren sowohl über Ausbildungs- und Praktikumsstellen als auch über Karrierechancen im jeweiligen Betrieb. Seit 2018 findet die Azubistraße unter dem neuen Namen „Job-Allee“ statt.
Inklusion
Die Künstler auf dem Open Air werden von Musikgebärdensprachdolmetschern auf der Bühne unterstützt. Mit vollem Körpereinsatz leben sie die Musik der Bands nach und übersetzen die Songtexte zeitgleich zur Musik in Gebärdensprache und machen somit das Festival auch für gehörlose Jugendliche und junge Erwachsene erfahrbar und erlebbar.[3]
Für schwerhörige Besucher gibt es eine FM-Anlage. Ein erhöhtes Podest für Menschen im Rollstuhl befindet sich zentral auf dem Festivalgelände und für blinde bzw. sehbehinderte Gäste gibt es einen Unterstützungsservice in Form eines Blindenführers.
Geschichte
- 1998 (26. Juli)
Das Festival findet zum ersten Mal am 26. Juli 1998 unter dem Namen Open Fun <fast> for free 98 auf dem Königsplatz in München statt.
Line-up: H-Blockx, Apocalyptica, Fun-Da-Mental, Lemonbabies, Gnawa Diffusion, Carlo Jones, Suez, Erkan und Stefan (Moderation)
- 2000 (23. Juli)
Seit 2000 trägt das Festival den Namen Oben Ohne Open Air.
Line-up: Patrice, Les Babacools, Absolute Beginner, Afrob, Main Concept, Dynamite Deluxe, Weirdelic Sound, Lucy, Steve & Barry Künzel, Storm & Jazzy Project, Kungfu,
- 2001 (8. Juli)
Line-up: Laith Al-Deen, Bananafishbones, Bell, Book & Candle, sub7even, odd one out, gringo from weirdelic sound
- 2002 (21. Juli)
Line-up: Bluekilla, Fettes Brot, Gentleman, Blumentopf, Dubios Neighbourhood, Caused by Chaos
- 2003 (19. Juli)
Line-up: ASD (Afrob & Samy Deluxe), Patrice with Shashamani, Curse & Live Band, Mellow Mark, Roots Rockers, Der Fall Böse, Syff
- 2004 (24.–25. Juli)
Line-up: Die Happy, Tomte, The Wohlstandskinder, Liquido, Blumentopf, Donots, Fünf Sterne Deluxe, Kool Savas, Sorgente, Schein, Jamaram, Bauchklang, O.F.X. from Saina Supa Crew, MCF, Les Babacools, Starsilver
- 2005 (23.–24. Juli)
Line-up: Die Fantastischen Vier, Clueso & Band, Max Herre, Wir sind Helden, Virginia Jetzt!, Anajo, Ohrbooten, Hifidelity, Raggasnoda Click, Wordaholics, Spitting Off Tall Buildings, Roman Fischer, Bist, Inquire, The Cromptons, Killerpilze, Quaff
- 2006 (22.–23. Juli)
Line-up: Juli, Silbermond, Killerpilze, Klee, Blumentopf, Kain, Loonataraxis, Chorea, Dilon, Capsized, Blank Promise, Boy Android, J-Walk, Pilot, Les Babacools, Sorgente, Julia, The Capones, Stamina Crew, Five! Fast!! Hits!!!, Flow Budget, Donkey Shots, Bunyip, The Real McCoy
- 2008 (26. Juli)
Nach einem Jahr Pause zur Erarbeitung eines neuen Konzepts und zur Suche eines neuen Veranstaltungsorts findet das Festival auf dem Platz bei der Alten Messe am Bavariapark zum 8. Mal statt. Der Eintritt ist das erste Mal kostenlos.
Line-up: Dendemann, Texta, The Busters, Einshoch6, Crème Fresh, LaBrassBanda, Bienenstich
- 2009 (25. Juli)
Line-up: Mono & Nikitaman, Zion I, Capones, Marteria, Moop Mama, Lax Alex, Octopussies, The Donkeyshots
- 2010 (24. Juli)
Line-up: Miss Platnum, Skaos, Nosliw, Fiva, Black Cat Zoot, Doppel D, Flüsterton, Instant Vibes, Michael Dietmayr
- 2011 (23. Juli)
Line-up: Frittenbude, Prop Dylan, I-Fire, Rainer von Vielen, Boshi San, Eljot Quent, Der Jungbrunn, Teufels Küche, Roland Hefter
- 2012 (21. Juli)
Durch den freien Eintritt konnte die zu erwartende Besucherzahl lediglich geschätzt werden. Als die Ziffer der Zusagen auf der Social Media Plattform die 20.000 Marke erreichte, wurde das Festival aus Sicherheitsgründen an die Messe München verlegt, um den Gefahren eines überfüllten Veranstaltungsgeländes Rechnung zu tragen.[4] Diese Erfahrung hatte die Wiedereinführung der Tickets im Jahr 2013 zur Folge.
Line-up: Kraftklub, Cro, Peacecamp Band feat. Bushbayer, el Mago Masin &*wildcamping, Puerto Nico, Django 3000, Ragtag Tones, Ghostwriters High
- 2013 (20. Juli)
Line-up: Prinz Pi, OK Kid, Edgar Wasser, eRRdeKa, Exclusive, BBou & Liquid, Blind Freddy, Manhattan Project
- 2014 (19. Juli)
Rückkehr auf den Königsplatz. Erstmalige Integration der Azubistraße und der Musikgebärdensprachdolmetscher auf der Bühne.
Line-up: Alligatoah, Claire, Bilderbuch, Sierra Kidd, Sam, Demograffics & Tribes of Jizu, Paper & Places, Heldenfrühstück
- 2015 (18. Juli)
Line-up: Kontra K, 257ers, Exclusive, Olson, The Capitols, Mundhaarmonika, Unique Alien, Taiga Trece
- 2016 (23. Juli)
Absage des Festivals nach dem Anschlag in München 2016[5]
- 2017 (8. Juli)
Ausverkauftes Open Air auf dem Königsplatz mit 20.000 Besuchern.
Line-up: Die Orsons, Dicht & Ergreifend, Rakede, Estikay, Illbilly Hitec, Impala Ray, El Rancho, The Black Submarines
- 2018 (21. Juli)
Ausverkauftes Open Air auf dem Königsplatz mit 20.000 Besuchern.
20-jähriges Jubiläum.
Line-up: SXTN, Marvin Game, Romano, Ace Tee & Kwam.E, Leoniden, Liquid & Maniac, Matija, Dirty Old Spice
2019 (20. Juli)
Ausverkauftes Open Air auf dem Königsplatz mit 20.000 Besuchern.
Line-up: Bausa, Drunken Masters & Felly, Mavi Phoenix, Erwin & Edwin, Roger Rekless, Tiavo, Embrace the Emperor, Wunderwelt
2020 (20. Juni)
Das Festival findet aufgrund der COVID-19-Pandemie als digitales Festival live auf Instagram und Facebook unter dem Namen OBEN OHNE On Air statt.
Line-up: Bbou, SAMT, ArOzA Crew, As It Rains, Sweet Lemon, Quirinello
- 2021 (24. Juli)
Aufgrund der Pandemie fand das OBEN OHNE Hybrid Air in kleiner Variante auf dem Königsplatz mit 500 Jugendlichen und jungen Erwachsenen statt. Zudem haben 7 verschiedene Locations in und um München das Festival live gestreamt. Aufgrund eines Unwetters musste am Abend die Veranstaltung abgebrochen und das Festivalgelände evakuiert werden.
Line-up: LARI LUKE (Larissa Rieß), JEREMIAS (Jeremias), Badchieff, Rikas, Rote Mütze Raphi, Emotional Club & Kadie, Cloutboi Juli & Pink Stan, Twice as Mad
Einzelnachweise
- § 5 Jugendschutzgesetz bei dejure.de
- Vorbericht 30. Juni 2014, Sueddeutsche Zeitung
- Gebärdendolmetscherin bei Konzerten – Musik in 3D, in: sueddeutsche.de, abgerufen am 5. November 2014
- Oben Ohne Open Air 2012 – ein neuer Besucherrekord (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive), weissblau.de.
- Mittelung der Kreisjugendringe München-Stadt und München-Land auf der Website des Festivals. Abgerufen am 23. Juli 2016.