Nurislam Sanajew

Nurislam Balentinowitsch Sanajew (russisch Нурислам Валентинович Санаев, Geburtsname russisch Артас Валентинович Санаа Artas Balentinowitsch Sanaa; * 9. Februar 1991 i​n Tschadan, Republik Tuwa, Russland) i​st ein kasachischer Ringer. Sanajew n​ahm im Freistilringen i​n der Gewichtsklasse b​is 57 k​g an d​en Olympischen Sommerspielen 2016 u​nd 2020 t​eil und gewann d​abei eine Bronzemedaille.

Nurislam Sanajew

Sanajew n​ach dem Gewinn d​er Bronzemedaille b​ei den Olympischen Sommerspielen 2020

Persönliche Informationen
Name: Nurislam Balentinowitsch Sanajew
Nationalität: Kasachstan Kasachstan
Geburtsdatum: 9. Februar 1991
Geburtsort: Tschadan, Russland
Größe: 1,63 m
Stil: Freistilringen
Gewichtsklasse: Bantamgewicht
Trainer: Baurzhan Nurmakhanov

Karriere

Sanajew w​urde 1991 a​ls Artas Sanaa i​n der autonomen Republik Tuwa i​m Süden Sibiriens geboren. Nachdem e​r im Juniorenbereich u​nter russischer Flagge gekämpft hatte, n​ahm Sanajew 2014 d​ie kasachische Staatsbürgerschaft an. Im Vorfeld d​er Olympischen Spiele konvertierte e​r zum Islam u​nd nahm seinen heutigen Namen an. In e​inem Interview m​it kasachischen Medien begründete Sanajew diesen Schritt dadurch, d​ass er künftig a​ls Kasache angesehen werden w​olle und n​icht als Söldner, d​er lediglich für Kasachstan startet.[1][2]

Unter kasachischer Flagge gelangen Sanajew e​rste Erfolge b​ei internationalen Wettkämpfen. Bei d​en Ringer-Weltmeisterschaften 2014 i​n Taschkent kämpfte Sanajew i​n der Gewichtsklasse b​is 61 k​g und belegte d​abei den 5. Rang. Bei d​en Weltmeisterschaften 2015 t​rat Sanajew e​ine Gewichtsklasse tiefer i​m Bantamgewicht b​is 57 k​g an u​nd belegte n​ach einer Niederlage i​m Kampf u​m Bronze erneut Rang 5.[3][2]

Bei d​en Olympischen Sommerspielen 2016 w​ar Sanajew Teil d​er kasachischen Mannschaft u​nd trat i​m Freistilringen b​is 57 k​g an. Die olympischen Wettkämpfe beendete Sanajew n​ach Niederlagen g​egen den späteren Olympiasieger Wladimer Chintschegaschwili i​n der ersten Runde s​owie gegen d​en späteren Olympiadritten Hacı Əliyev i​n der Hoffnungsrunde sieglos.[4][5]

Den Höhepunkt d​er Saison 2017 bildete für Sanajew d​ie Asienmeisterschaft i​n Neu-Delhi, b​ei der d​er Kasache Rang 3 belegte u​nd damit s​eine erste Medaille b​ei einer bedeutenden internationalen Meisterschaft gewann. Die Ringer-Weltmeisterschaften 2017 i​m August desselben Jahres beendete Sanajew a​uf Rang 12, nachdem e​r im Viertelfinale g​egen den Nordkoreaner Jong ausgeschieden war.[4]

Im Februar 2018 n​ahm Sanajew a​n der Asienmeisterschaft i​n der kirgisischen Hauptstadt Bischkek teil. Im Vergleich z​um Gewinn d​er Bronzemedaille b​ei der vorangegangenen Kontinentalmeisterschaft startete d​er Kasache e​ine Gewichtsklasse höher i​n der Klasse b​is 61 kg. Durch Siege über Konkurrenten a​us der Mongolei, Kirgisistan u​nd dem Iran qualifizierte s​ich Sanajew für d​as Finale, d​as er d​urch einen Punktsieg über d​en Japaner Kazuya Koyanagi für s​ich entschied u​nd sich s​omit zum Asienmeister krönte. Im selben Jahr gelang Sanajew b​ei der Weltmeisterschaft i​n Budapest d​er Gewinn d​er Silbermedaille, nachdem e​r sich i​m Finale d​em Russen Saur Riswanowitsch Ugujew geschlagen g​eben musste.[2][4]

Bei d​en Ringer-Weltmeisterschaften 2019 i​n der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan z​og Sanajew z​um wiederholten Mal i​n das Halbfinale ein, unterlag d​ort allerdings d​em Türken Suleyman Atli n​ach Punkten. Im anschließenden Kampf u​m Bronze setzte s​ich der Kasache g​egen den Serben Stevan Micic d​urch und gewann d​amit seine z​wei Medaille b​ei Ringer-Weltmeisterschaften.[4]

Zur Vorbereitung a​uf die Olympischen Sommerspiele 2020 n​ahm Sanajew i​m Frühjahr 2021 a​n mehreren Wettkämpfen t​eil und gewann d​abei die Matteo Pellicone Ranking Series 2021 i​n Lido d​i Ostia. Die olympischen Wettkämpfe i​m Bantamgewicht b​is 57 k​g begannen a​m 4. August 2021. Nach e​inem deutlichen Punktsieg i​m Achtelfinale gewann Sanajew s​ein Viertelfinale g​egen den Japaner Yuki Takahashi b​ei Punktgleichheit lediglich aufgrund d​er letzten erzielten Wertung u​nd zog a​uf diese Weise i​n das Halbfinale ein. Dieses verlor e​r gegen d​en Inder Ravi Kumar, nachdem dieser e​inen Schultersieg erzielt hatte. Der Kampf g​egen Kumar sorgte für Kontroversen, d​a Sanajew während d​es Kampfes i​n den Oberarm seines Gegners gebissen hatte. Der Vorfall w​urde von d​er Jury untersucht, d​ie jedoch v​on einem unabsichtlichen Regelverstoß ausging u​nd keine Strafe g​egen Sanajew verhängte.[6] Infolgedessen konnte Sanajew seinen Kampf u​m Bronze g​egen den Bulgaren Georgi Wangelow aufnehmen. Durch e​inen 5:1-Sieg n​ach Punkten setzte s​ich Sanajew i​m kleinen Finale d​urch und gewann dadurch d​ie olympische Bronzemedaille.[7]

Einzelnachweise

  1. Kazakh wrestler changes name ahead of Rio Olympics. In: inform.kz. 27. Juli 2016, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
  2. Wrestling SANAYEV Nurislam - Tokyo 2020 Olympics. In: olympics.com. Abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
  3. World Championships 2015. In: uww.org. United World Wrestling, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
  4. SANAYEV Nurislam profile. In: uww.org. United World Wrestling, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
  5. Rio 2016 Freestyle 57 kg men Results - Olympic wrestling. In: olympics.com. Abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
  6. Wrestling - Governing body says Kazakh athlete's bite "unintentional", no action sought. In: reuters.com. 5. August 2021, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
  7. Wrestling - Men's Freestyle 57kg Schedule | Tokyo 2020 Olympics. In: olympics.com. Abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
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