Notre-Dame-de-l’Assomption (Crécy-la-Chapelle)
Die ehemalige katholische Kollegiatkirche Notre-Dame-de-l’Assomption in Crécy-la-Chapelle, einer Gemeinde im Département Seine-et-Marne in der französischen Region Île-de-France, wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts im Stil der Gotik errichtet. 1846 wurde die Mariä Himmelfahrt geweihte Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmäler in Frankreich aufgenommen.
Geschichte
Bereits im 12. Jahrhundert befand sich an der Stelle der heutigen Kirche eine Kapelle, die der Abtei Saint-Martin-des-Champs in Paris unterstellt war. 1202 erhob sie der Bischof von Meaux, Anseau de Garlande, zur Pfarrkirche und gründete dort ein Kollegiatstift mit acht Chorherren. Ab 1220 wurde eine neue Kirche errichtet und Mariä Himmelfahrt geweiht. Die ersten vier Joche des Langhauses wurden während des Hundertjährigen Krieges großenteils zerstört und im 15. Jahrhundert wieder neu aufgebaut. 1429 fand die Weihe der Kirche durch den Bischof Jean de Briou statt. 1676 wurde das Kollegiatstift aufgelöst. Im 17. und 18. Jahrhundert führten Überschwemmungen zur Anhebung des Bodens um bis zu drei Meter und verursachten schwere Schäden. 1994 wurde die Kirche aus Sicherheitsgründen geschlossen. Von 2005 bis 2006 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung der Kirche, die seit September 2006 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Architektur
Außenbau
Im Norden der Westfassade erhebt sich der durch Gesimse horizontal gegliederte und durch mehrfach abgetreppte Strebepfeiler an den Ecken verstärkte Glockenturm. Die Westfassade wurde durch die Überschwemmungen stark beschädigt. Vom Tympanon des Westportals sind nur noch vier Bruchstücke erhalten, auf denen die Krönung Mariens, ihre Himmelfahrt und der hl. Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt, zu erkennen sind. Auf dem größten Fragment ist die Anbetung der Heiligen Drei Könige dargestellt und der Erzengel Michael, der die Seelen wiegt. Die Relieftafeln werden in die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert.
Innenraum
Das Langhaus ist dreischiffig und erstreckt sich über sechs Joche. Es öffnet sich im Osten zu einem weiten Chor, an den sich zu beiden Seiten zwei kleinere Kapellen anschließen. Ein Querschiff gibt es nicht. Der Aufriss ist dreigeschossig. Die spitzbogigen Mittelschiffarkaden ruhen auf mächtigen Säulen, deren Kapitelle in den beiden östlichen Jochen, die noch aus dem 13. Jahrhundert stammen, mit Köpfen und Blattwerk skulptiert sind. Über den Arkaden verläuft ein Triforium mit doppelten Dreipassbögen, das sich auch im Chor fortsetzt. In den Bogenzwickeln sind Okuli eingeschnitten. Der von großen Fenstern durchbrochene Chor ist mit einem ungewöhnlichen, zwölfteiligen Kreuzrippengewölbe gedeckt.
Literatur
- Georges Poisson (Hrsg.): Dictionnaire des Monuments d’Île de France. Éditions Hervas, Paris 2001, ISBN 2-84334-002-0, S. 258–259.
- Le Patrimoine des Communes de la Seine-et-Marne. Flohic Éditions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-100-7, S. 360–361.
Weblinks
- Église Notre-Dame de la Chapelle-sur-Crécy in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- Collégiale Notre-Dame-de-l’Assomption, Crécy-la-Chapelle topic topos, abgerufen am 16. Dezember 2013 (französisch)
- Collégiale Notre-Dame-de-l’Assomption www.crecylachapelle.eu, abgerufen am 16. Dezember 2013 (französisch)