Georges Poisson
Georges Edouard Louis Poisson (* 27. November 1924 in Düsseldorf) ist ein französischer Denkmalpfleger und Architektur-, Literatur- und Kunsthistoriker. Er hat sich mit dem Einsatz zur Bewahrung der Anwesen berühmter Persönlichkeiten einen Namen gemacht, unter anderem denen von Honoré de Balzac, Saint-Simon und Émile Zola.[1]
Georges Poisson ist der Sohn des Offiziers Edouard Poisson und der Journalistin Marie-Madeleine geb. Sauvy (genannt Claude-Salvy), deren Bruder der Demograph Alfred Sauvy war. Am 16. März 1948 heiratete er die Museumskonservatorin Florence Clément, mit der er zwei Kinder hat. Nach seiner Schulzeit am Lycée Louis-le-Grand in Paris erhielt er die Licence in Literaturwissenschaft (lettres) und das Diplom in Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie.[2]
Poisson leitete jahrelang das Museum der Île-de-France im Schloss Sceaux.[3] Gleichzeitig ließ er die Museen von Meudon, Courbevoie, Dourdan und Blaye verbessern. Er bewegte André Desguines dazu, seine 55.000 Bände umfassende Bibliothek dem Département Hauts-de-Seine anzubieten, daher wurde er 1990 zum Beauftragten für die kulturellen Angelegenheiten von Hauts-de-Seine ernannt. 1992 ging er in den Ruhestand und erhielt dabei – zum Dank für die Rettung des französischen Kulturerbes – den Titel Conservateur général du Patrimoine. So hatte er wichtige Stätten gerettet, beispielsweise das Schloss Monte Christo, die Parkanlage des Schlosses Meudon (Restaurierung der Grande Perspective de Meudon), das Vallée-aux-Loups (Wohnhaus von Chateaubriand) und das Wohnhaus von Émile Zola. Als Experte für Architektur- und Kunstgeschichte erhielt Poisson Lehraufträge am Collège des Arts appliqués, an der École normale supérieure d’Enseignement technique, der École du Louvre und an der Universität von Paris.
2009 veröffentlichte Poisson seine Memoiren.[4]
Einzelnachweise
- Pauline Annoni: George Poisson: „On peut voir la chambre, absolument inchangée, de Montesquieu!“ Gespräch mit Poisson in: L’Internaute, September 2005.
- Für den gesamten Absatz: Jacques Lafitte, Stephen Taylor: Who’s Who in France. 2003, S. 1542.
- 1966 war er dort conservateur adjoint: Jacques Thirion: Rezension zu: Georges Poisson. Les Musées de France, 1964. In: Bibliothèque de l’école des chartes 124 (1966), S. 640.
- Georges Poisson: Combats pour le patrimoine. Souvenirs 1948–2008. Pygmalion, Paris 2009, ISBN 978-2-75640205-5 (Vorschau bei Google Bücher).