Normierbarkeitskriterium von Kolmogoroff

Das Normierbarkeitskriterium v​on Kolmogoroff (englisch Kolmogorov’s normability criterion) i​st ein Lehrsatz d​er Funktionalanalysis, e​inem der Teilgebiete d​er Mathematik. Es g​eht zurück a​uf eine Arbeit d​es russischen Mathematikers Andrej Kolmogoroff a​us dem Jahr 1934.

Kriterium

Das Normierbarkeitskriterium v​on Kolmogoroff besagt:

Die Topologie eines hausdorffschen topologischen Vektorraums wird genau dann durch eine Norm erzeugt, wenn dessen Nullvektor eine Umgebung besitzt, welche eine zugleich beschränkte und konvexe Teilmenge von ist.

Ist die genannte Bedingung erfüllt, so ist ein normierbarer Raum.

Anwendungsbeispiel

Obige Charakterisierung normierbarer Räume k​ann verwendet werden, u​m festzustellen, d​ass ein Raum n​icht normierbar ist:

Der Folgenraum

aller -Folgen ( oder ), versehen mit der Produkttopologie, ist ein unendlich-dimensionaler vollständig metrisierbarer topologischer Vektorraum, in welchem die Nullfolge keine beschränkte Umgebung besitzt. Daher ist nicht normierbar.

Historisches

Walter Rudin verweist i​n seiner Functional Analysis (2. Auflage, S. 400) darauf, d​ass das Normierbarkeitskriterium v​on Kolmogoroff möglicherweise d​en ersten Lehrsatz d​er Theorie d​er lokalkonvexen Räume darstellt.

Literatur

  • A. Kolmogoroff: Zur Normierbarkeit eines allgemeinen topologischen linearen Raumes. In: Studia Mathematica. Band 5, 1934, S. 29–33 (matwbn.icm.edu.pl [PDF]).
  • Sterling K. Berberian: Lectures in Functional Analysis and Operator Theory (= Graduate Texts in Mathematics. Band 15). Springer Verlag, Berlin (u. a.) 1974, ISBN 0-387-90080-2, S. 55–56, 106–108 (MR0417727).
  • Walter Rudin: Functional Analysis (= International Series in Pure and Applied Mathematics). 2. Auflage. McGraw-Hill, Boston (u. a.) 1991, ISBN 0-07-054236-8, S. 30, 400 (MR1157815).
  • Dirk Werner: Funktionalanalysis (= Springer-Lehrbuch). Springer Verlag, Berlin (u. a.) 2007, ISBN 978-3-540-72533-6, S. 437.
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