Nordischer Fichtenborkenkäfer
Der Nordische Fichtenborkenkäfer (Ips duplicatus) ist eine Käferart aus der Unterfamilie der Borkenkäfer (Scolytinae). Er gilt als ein bedeutender Forstschädling.
Nordischer Fichtenborkenkäfer | ||||||||||||
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Nordischer Fichtenborkenkäfer (Ips duplicatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ips duplicatus | ||||||||||||
(Sahlberg, 1836) |
Merkmale
Der Nordische Fichtenborkenkäfer ähnelt in der Gestalt den anderen Vertretern der Gattung Ips. Er ist nur an folgenden Merkmalen sicher unterscheidbar: An dem abrupt schief abfallenden, hinteren Abschnitt der Flügeldecken (Absturz genannt) ist der eingedrückte Teil seifig glänzend, nicht lackglänzend. Auf der erhabenen Kante seitlich davon sitzen jederseits vier Zähne, deren mittlere beide (Suturalzähnchen) näher zueinander stehen als zum zweiten Zahn (beim sehr ähnlichen Buchdrucker, mit dem er oft gemeinsam auf Fichte vorkommt, ist ihr Abstand zueinander deutlich größer).[1]
Verbreitung
Die Art ist paläarktisch verbreitet, von Skandinavien über Nordosteuropa bis Nordasien. Mitteleuropäische Nachweise gibt es aus Deutschland, Nord-Österreich, der Schweiz,[2] der Slowakei, Tschechien und Polen. Östlich liegen Nachweise bis in die Innere Mongolei (China) vor. Die östlichen Populationen weisen gewisse genetische Unterschiede auf, außerdem sind ihre Aggregationspheromone etwas anders zusammengesetzt.[3]
Geschichte
Die Erstbeschreibung des Nordischen Fichtenborkenkäfers wurde 1836 von Carl Reinhold Sahlberg verfasst. Ursprünglich stammt der Käfer aus nordischen Ländern. Seit 2018 gilt der Käfer in Österreich als flächendeckend verbreitet. In Deutschland gab es 1923 und 1950 Einzelfunde des Käfers und weitere Verbreitung im Jahr 2018.[4] 2019 wurde er auch in der Schweiz nachgewiesen.[2]
Biologie
Der Nordische Fichtenborkenkäfer ist mit durchschnittlich drei bis vier Millimetern etwas kleiner als der Buchdrucker, dessen Lebensweise ähnlich ist. Der Käfer kommt in Lebensgemeinschaft mit dem Buchdrucker vor; allerdings besiedelt er vorzugsweise „dünnrindigere“ Stammbereiche von Fichten. Als „nordische Art“ entwickelt er bei geringeren Temperaturen als der Buchdrucker mehrere Generationen.[5]
Literatur
- Hannes Lemme: Neues von der Käferfront, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (BFW), erschienen 2018, (online-PDF-Datei)
- Bernhard Perny, Hannes Krehan, Gottfried Steyrer: Borkenkäferarten, BFW-Praxisinformation Nr. 17 - 2008, Herausgeber: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (online-PDF-Datei)
- Gottfried Steyrer: Wie weit verbreitet ist der Nordische Fichtenborkenkäfer (Ips duplicatus) in Österreich?, erschienen in Forstschutz Aktuell (BFW), Ausgabe 65/2018 (online-PDF-Datei)
Weblinks
- Bayerische Landesanstalt für Wald- und Fortwissenschaft: Der Nordische Fichtenborkenkäfer
- Bestimmungstabelle Gattung: Ips De Geer. Von Arved Lompe. zuletzt aktualisiert am 16. Juni 2019.
Einzelnachweise
- K.E. Schedl: Familie Scolytidae. In Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde, Gustav Adolf Lohse (Herausgeber): Die Käfer Mitteleuropas. Band 10 Bruchidae–Curculionidae 1. Goecke & Evers Verlag, Krefeld 1981, ISBN 3-87263-029-6. Ips duplicatus auf Seite 90.
- Neue Borkenkäferart in der Schweiz. In: schweizerbauer.ch. 28. November 2019, abgerufen am 29. November 2019.
- Ferenc Lakatos, Wojciech Grodzki, Qing-He Zhang, Christian Stauffer (2007): Genetic comparison of Ips duplicatus (Sahlberg, 1836) (Coleoptera: Curculionidae, Scolytinae) populations from Europe and Asia. Journal of Forest Research 12: 345–349. doi:10.1007/s10310-007-0025-9
- Ralf Petercord, Hannes Lemme: Der Nordische Fichtenborkenkäfer (Memento vom 24. Juni 2019 im Internet Archive), veröffentlicht in Ausgabe „LWF-aktuell 120“ der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (eingesehen am 24. Juni 2019).
- Bernhard Perny, Hannes Krehan, Gottfried Steyrer: Borkenkäferarten: Nordischer Fichtenborkenkäfer (Memento vom 24. Juni 2019 im Internet Archive), veröffentlicht in BFW-Praxisinformation Nr. 17 - 2008, Herausgeber: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (eingesehen am 24. Juni 2019).