Norbert Lohfink
Norbert Lohfink SJ (* 28. Juli 1928 in Frankfurt am Main) ist ein dem Jesuitenorden angehörender deutscher römisch-katholischer Priester und Theologe. Er ist emeritierter Professor für Exegese des Alten Testamentes der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main.
Lohfink ist Jesuit seit 1947 und empfing 1956 die Priesterweihe. Nach Studien in München, Frankfurt, Rom, Paris und Jerusalem erwarb er die Grade: Lic. phil. (München 1953), Lic. theol. (Frankfurt 1957), Dr. in re biblica (Rom 1962), Dr. h. c. (Wien 1993). Er lehrte seit 1962 an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main bis 1996, daneben auch am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom. Seine Hauptgebiete sind: Deuteronomische Literatur, Kohelet sowie die Psalmen. Er ist Gründer oder Mitbegründer der Reihen Stuttgarter Bibelstudien und Stuttgarter Biblische Aufsatzbände, Mitherausgeber des Jahrbuchs für Biblische Theologie und der Zeitschrift für altorientalische und biblische Rechtsgeschichte.
Lohfink reflektierte bereits in den 1980er Jahren die von Papst Johannes Paul II. geprägte Formel vom niemals gekündigten Alten Bund auf exegetischer Grundlage. Er engagierte sich stark im jüdisch-christlichen Dialog, hat aber klar ausgesprochen, dass judenkritische Aussagen im Neuen Testament, insbesondere im Johannesevangelium, nicht „unter den Teppich gekehrt“ werden dürften, wie Ludger Schwienhorst-Schönberger zum 90. Geburtstag hervorgehoben hat.[1]
Norbert Lohfink ist der Bruder von Gerhard Lohfink. Beide gehören zur Katholischen Integrierten Gemeinde.
Weblinks
Einzelbelege
- Ein Glücksfall für die Wissenschaft, 90. Geburtstag 2018. In: katholisch.at. 26. Juli 2018, abgerufen am 9. November 2020.