Noomi Rapace

Noomi Rapace [ˈnoːmɪ raˈpas] (* 28. Dezember 1979 als Noomi Norén in Hudiksvall) ist eine schwedische Schauspielerin. Sie wurde international bekannt als Darstellerin der Lisbeth Salander in der Erstverfilmung der Millennium-Trilogie des schwedischen Autors Stieg Larsson.

Noomi Rapace (2019)

Biografie

Rapace auf der San Diego Comic-Con (2017)

Noomi Rapaces Mutter ist die schwedische Schauspielerin Kristina „Nina“ Norén, ihr Vater der spanische Flamenco-Sänger Rogelio Durán (1953–2007).[1] Nach Trennung der Eltern zog sie im Alter von fünf Jahren zusammen mit Mutter und Stiefvater nach Island.[2] Rapace hat zwei Halbgeschwister. Da ihr Stiefvater mit Pferden arbeitete und in Dreharbeiten involviert war, erhielt sie 1988 mit sieben Jahren eine kleine Rolle in dem Film Der Schatten des Raben. Sie besuchte eine Waldorfschule und zog im Alter von 15 Jahren nach Stockholm. Nach kleinen Auftritten Mitte der 1990er Jahre in der schwedischen Fernsehserie Tre kronor und dem Spielfilm Ich hätte Nein sagen können studierte sie von 1998 bis 1999 Schauspiel an der Skara Skolscen. Danach arbeitete sie an mehreren schwedischen Theatern – Teater Plaza (2000–2001), Orionteatern (2001), Teater Galeasen (2002) und Stockholmer Stadttheater (2003). Ersten Erfolg als Filmschauspielerin brachte Rapace der dänische Spielfilm Daisy Diamond (2007) ein, in dem sie als junge schwedische Mutter zu sehen ist, die von einer Schauspielkarriere in Dänemark träumt. Der Part der Anna brachte ihr mit einer Bodil und einem Robert Dänemarks wichtigste Filmpreise ein.

Einem internationalen Kinopublikum wurde Rapace durch die Verfilmung der Millennium-Krimireihe des schwedischen Autors Stieg Larsson bekannt, in der sie die Rolle der Lisbeth Salander übernahm. Der Film zum ersten Band, Verblendung, kam 2009 in die Kinos und brachte ihr eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis und den schwedischen Guldbagge als beste Hauptdarstellerin ein. 2010 wurde sie außerdem für zahlreiche US-amerikanische Filmpreise nominiert. Rapace musste sich für diese Rolle nicht nur äußerlich verändern (ihre Haare wurden kurz geschnitten, die Gesichts-Piercings waren echt – das große Tattoo allerdings nicht), sondern auch Motorradfahren und Kickboxen lernen. 2009 und 2010 spielte sie die Lisbeth Salander auch in den beiden Fortsetzungen Verdammnis und Vergebung.

Im September 2010 wurde bekannt, dass Rapace neben Jude Law und Robert Downey Jr. im zweiten Teil der Neuverfilmung der Sherlock-Holmes-Filme eine Hauptrolle erhalten hatte.[3] Sie spielte darin die Zigeunerin Madam Simza Heron. Danach arbeitete sie an Passion, Brian De Palmas englischsprachigem Remake von Alain Corneaus Liebe und Intrigen (2010), das bei den Filmfestspielen in Venedig Premiere feierte und Anfang Mai 2013 in Deutschland anlief.[4] Sie übernahm eine Hauptrolle in dem Film Prometheus – Dunkle Zeichen von Ridley Scott, der 2012 in die Kinos kam. Im selben Jahr spielte sie in dem Musikvideo Doom And Gloom der Rolling Stones die Hauptrolle. In Dead Man Down, der in deutschen Kinos ab April 2013 zu sehen war, spielte sie an der Seite von Colin Farrell.[5]

Rapace war von 2001 bis 2011 mit dem Schauspielkollegen Ola Rapace verheiratet, mit dem sie einen Sohn hat.

Seit Verblendung wird Rapace im deutschsprachigen Raum von Sandra Schwittau synchronisiert, für Prometheus lieh ihr Vera Teltz ihre Stimme.

Filmografie (Auswahl)

Kinofilme

Fernsehen

  • 1996–1997: Tre kronor (Fernsehserie, 12 Folgen)
  • 2001: Röd jul (Fernsehfilm)
  • 2001: Pusselbitar (Miniserie, 3 Folgen)
  • 2002: Stora teatern (Miniserie)
  • 2003: Tusenbröder (Fernsehserie, eine Folge)
  • 2004: Älskar, älskar och älskar (Fernsehfilm)
  • 2005: Lovisa och Carl Michael (Fernsehfilm)
  • 2007–2008: Labyrint (Fernsehserie, 12 Folgen)
  • 2019: Tom Clancy’s Jack Ryan (Fernsehserie, 8 Folgen)

Musikvideos

Auszeichnungen und Nominierungen

Rapace in Los Angeles (2015)
JahrPreisKategorieFilmResultat
2008BodilBeste SchauspielerinDaisy DiamondPreis
2008RobertBeste SchauspielerinPreis
2009Europäischer FilmpreisBeste SchauspielerinVerblendungnominiert
2010Guldbagge AwardBeste SchauspielerinPreis
2010Nymphe d’OrBeste Schauspielerin in einer TV-Mini-SerieMillennium-Trilogie (TV-Zusammenschnitt)Preis
2010Nymphe d’OrBeste SchauspielerinVerblendungPreis
2010Satellite AwardBeste Schauspielerin – DramaPreis
2010Houston Film Critics SocietyBeste Schauspielerinnominiert
2010St. Louis Gateway Film Critics AssociationBeste Schauspielerinnominiert
2010Broadcast Film Critics AssociationBeste Schauspielerinnominiert
2010New York Film Critics Online AwardBreakthrough PerformerPreis
2010São Paulo International Film FestivalBeste SchauspielerinBessere ZeitenPreis
2010Hollywood Film FestivalSpotlight AwardPreis
2010Las Vegas Film Critics SocietyBeste SchauspielerinVerblendungnominiert
2011London Film Critics CircleActress of the Yearnominiert
2011BAFTA AwardBeste Hauptdarstellerinnominiert
2011Central Ohio Film Critics AssociationBreakthrough Film Artistnominiert
2011Guldbagge AwardsBeste SchauspielerinBessere Zeitennominiert
2011International Emmy AwardsBest Performance by an ActressMillennium-Trilogienominiert
2011Rome Film FestivalBeste SchauspielerinBabycallPreis
2012Teen Choice AwardChoice Movie Actress: ActionSherlock Holmes: Spiel im Schattennominiert
2012Teen Choice AwardChoice Movie BreakoutPrometheus – Dunkle Zeichennominiert
2012AmandaBeste SchauspielerinBabycallPreis
2021Gorilla (Sitges)Beste Schauspielerin[6] (mit Susanne Jensen (Luzifer))LambPreis
Commons: Noomi Rapace – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mercedes Barrado Timón: El padre pacense de Lisbeth Salander. Hoy.es, 29. Januar 2010, abgerufen am 15. März 2018.
  2. https://www.stern.de/kultur/film/noomi-rapace--15-fakten-ueber-die-schwedische-schauspielerin-7657560.html
  3. Noomi Rapace erhält Hauptrolle. kino.de, 13. September 2010, abgerufen am 15. März 2018.
  4. Passion. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  5. Dead Man Down. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  6. THE FESTIVAL – Sitges Film Festival – Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya. Abgerufen am 18. Oktober 2021.
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