Nina Koshetz

Nina Koshetz (ukrainisch Ніна Павлівна Кошиць Nina Pawliwna Koschyz, russisch Нина Павловна Кошиц Nina Pawlowna Koschiz; * 17. Januarjul. / 29. Januar 1892greg. i​n Kyryliwka, Gouvernement Kiew, Russisches Kaiserreich; † 14. Mai 1965 i​n Santa Ana, Kalifornien, Vereinigte Staaten) w​ar eine russisch-ukrainische, später amerikanische Opern- u​nd Kammersängerin (lyrisch-dramatischer Sopran) u​nd Schauspielerin.[1]

Nina Koshetz in The Chase, 1946

Leben

Nina Koshetz kam in Kyryliwka, dem heutigen Dorf Schewtschenkowe in der ukrainischen Oblast Tscherkassy[2] als Tochter des Opernsängers Pawel Koschiz (russisch: Павел Алексеевич Кошиц; ukrainisch: Павло Олексійович Кошиць Pawlo Oleksijowytsch Koschyz; 1863–1904[3]) zur Welt. Sie stammte aus einer sehr musikalischen Familie. Ihre Eltern waren beide erfolgreiche Sänger am Bolschoi-Theater in Moskau gewesen und Nina war ebenfalls sehr musikalisch. Mit vier Jahren begann sie Klavier zu spielen und mit neun Jahren gab sie ihr erstes Klavierrezital.[2]

Sie w​ar von 1908 b​is 1913 a​m Moskauer Konservatorium u​nd studierte d​ort bei Konstantin Igumnow Klavier u​nd bei Sergei Tanejew Komposition.[4] Ihr Opern-Debüt g​ab sie 1913 a​ls Tatjana i​n TschaikowskisEugen Onegin“ i​n der Moskauer S. Zimin-Oper, a​n der s​ie bis 1920 a​ls Solistin sang. Parallel s​ang sie 1917/18 a​m Mariinski-Theater i​n Petrograd. Sie besaß e​inen lyrisch-dramatischen Sopran m​it einem höchst außergewöhnlichen, aufregenden, leidenschaftlichen Timbre.[5]

1920 g​ing sie m​it der Ukrainischen republikanischen Kapelle (Українська республіканська капела) u​nter ihrem Cousin Alexander Koschiz (Александр Антонович Кошиц) i​ns Ausland.[2]

1928 mit Maurice Ravel am Klavier

Ihr offizielles amerikanisches Debüt als Solistin gab sie 1920 mit dem Detroit Symphony Orchestra unter Ossip Gabrilowitsch.[4] Von 1921 bis 1924 war sie Solistin an der Oper in Chicago. Außerdem sang sie unter anderem an der Oper in New York, Philadelphia, Buenos Aires (1924), Paris (1925, 1927), Brüssel, Amsterdam, Riga, Vilnius, Stockholm, Nizza und Sanremo.[2] Nina Koshetz war eine persönliche Freundin und Kollegin von Sergei Rachmaninow und Vladimir Horowitz.[6] In den 1930er Jahren war sie Solistin am Operntheater in Los Angeles. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in Hollywood und unterrichtete dort von 1941 an beim Tonfilm und war als Schauspielerin in Filmen tätig. Sie starb 73-jährig in Santa Ana.[2]

Sie w​ar mit d​em Schauspieler Alexander v​on Schubert verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter Marina Koshetz (1912–2001, a​uch als Marina Schubert bekannt) w​urde ebenfalls Opernsängerin (Sopran).

Partien

Filmografie

Commons: Nina Koshetz – Sammlung von Bildern
  • Marina Lobanova: Artikel „Nina Koshetz“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Nina Koshetz in der Enzyklopädie der modernen Ukraine; abgerufen am 20. April 2018 (ukrainisch)
  2. Biografie Nina Pawliwna Koschyz auf ukrsong.narod; abgerufen am 19. April 2018 (ukrainisch)
  3. Eintrag zu Pawlo Oleksijowytsch Koschyz in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 19. April 2018 (ukrainisch)
  4. Biografie Nina Koshetz auf cantabile-subito.de; abgerufen am 19. April 2018 (englisch)
  5. Marina Lobanova: Artikel „Nina Koshetz“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff., abgerufen am 14. Oktober 2020
  6. Kurzbiografie Nina Koshetz auf russianheritagemuseum.com; abgerufen am 19. April 2018 (englisch)
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