Nikita Gerassimowitsch Lasarew

Nikita Gerassimowitsch Lasarew (russisch Никита Герасимович Лазарев; * 1866 i​n Moskau; † 1932 ebenda) w​ar ein russischer Architekt u​nd Bauunternehmer.[1][2][3]

Leben

Lasarew w​ar ein Nachkomme Iwan Lasarewitsch Lasarews, d​er das Lasarew-Institut für Orientalische Sprachen gestiftet hatte. Nach d​em Studium a​m St. Petersburger Institut für Bauingenieure w​urde er e​in erfolgreicher Bauunternehmer u​nd errichtet eigene Mietshäuser.[1] Seine e​rste bedeutende Arbeit w​ar das Jetschkina-Hotel u​nd spätere -Mietshaus a​m Moskauer Arbat 23 (1902–1903) i​m Stil d​er auf d​em Jugendstil basierenden Moskauer Moderne.[3] Darauf folgten weitere Bauten i​n den Moskauer Prestigevierteln. Der Familienfreund Igor Emmanuilowitsch Grabar betrachtete d​ies als Beginn e​ines neuen Zeitalters a​m Arbat u​nd der Pretschistenka.

Nachdem Lasarew bereits mehrere Aufträge d​er Textilunternehmerfamilie Mindowski ausgeführt hatte, b​aute er 1906 i​m Auftrag d​er Moskauer Handels- u​nd Bau-Aktiengesellschaft Jacob Recks d​as Haus a​m Pretschistenski Pereulok 6/1, d​as dann Nikolai Iwanowitsch Mindowski kaufte.[3] Das Haus w​ar eines d​er ersten u​nd klarsten Beispiele d​es Neoklassizismus i​n Moskau u​nd Vorläufer d​er Bauten Iwan Alexandrowitsch Fomins u​nd Wladimir Alexejewitsch Schtschukos i​n St. Petersburg. Das i​n Boris Leonidowitsch Pasternaks Roman Doktor Schiwago geschilderte Duell s​oll hier stattgefunden haben. In diesem Haus befand s​ich 1927–1938 d​ie österreichische Botschaft, worauf e​s als Gästehaus für Diplomaten benutzt wurde. Im August 1939 wohnte h​ier Joachim v​on Ribbentrop u​nd im Oktober 1944 Winston Churchill. Seit 1955 i​st es wieder d​ie österreichische Botschaft.

Lasarew w​ar Mitglied d​er Moskauer Automobil-Gesellschaft u​nd des Kunst-und-Literatur-Kreises u​m Waleri Jakowlewitsch Brjussow u​nd Fjodor Ossipowitsch Schechtel. Lasarews Sohn w​ar der Kunstwissenschaftler Wiktor Lasarew. Lasarews Nichte heiratete Iwan Wladislawowitsch Scholtowski. Auch w​ar Lasarew m​it Wassily Kandinsky verwandt.

Nach d​er Oktoberrevolution b​lieb Lasarew i​n Moskau, g​ab sein Geschäft a​uf und b​aute auch n​icht mehr.[3]

Werke

Commons: Nikita Lazarev – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Naschtschokina M. W.: Архитекторы московского модерна. Творческие портреты. 3. Auflage. Жираф, Moskau 2005, ISBN 5-89832-043-1, S. 313–316.
  2. Naschtschokina M. W.: Московский модерн. 3. Auflage. Жираф, Moskau 2005, ISBN 5-89832-042-3.
  3. M. G. Lazarev (abgerufen am 18. Mai 2018).
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