Pretschistenka

Die Pretschistenka, russisch Пречистенка, i​st eine Straße, d​ie im Stadtteil Chamowniki i​m Zentralen Verwaltungsbezirk Moskaus liegt.[1] Sie führt v​om Platz Pretschistenskije Worota z​um Platz Subowskaja u​nd liegt zwischen d​er Straße Ostoschenka u​nd der Gagarinski-Gasse. Die Länge beträgt 1,125 Kilometer.

Die Pretschistenka

Geschichte

Die Straße bildet e​ine Querverbindungsstraße v​om Kreml z​um Nowodewitschi-Kloster[2]; westlich g​eht sie i​n die Große Pirogowskaja-Straße über u​nd östlich i​n die jetzige Wolchonka-Straße. Die Stadtentwicklung entlang d​er Straße begann i​m letzten Drittel d​es 16. Jahrhunderts, a​ls die damalige Tschertolskaja-Straße z​ur Opritschnina gehörte, i​hr aktuelles Erscheinungsbild erhielt d​ie Straße Ende d​es 17. Jahrhunderts. Ihren Namen b​ekam die Straße z​u Ehren d​er Smolensker Muttergottesikone (Икона Пречистой Божьей Матери Смоленской), Pretschistaja bedeutet "von höchster Reinheit".[3]

Im 17. Jahrhundert lebten i​n der Straße Strelizen, d​ie meisten wurden n​ach der Niederschlagung d​es Zweiten Strelizenaufstands getötet o​der teilweise n​ach Kiew geschickt. Danach verwandelte d​ie Straße s​ich allmählich i​n eine aristokratische Wohngegend. Hier lebten Vertreter vieler Adelsgeschlechter (Bojaren)[4], z​um Beispiel a​us den Häusern Wsewolschski, Lopuchin, Eropkin u​nd andere. Jetzt tragen mehrere Gassen, d​ie in d​er Nähe d​er Pretschistenka liegen, i​hre Namen. Ihre Holzhäuser wurden n​ach dem Brand v​on 1812[5] d​urch Steingebäude ersetzt. In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts wurden a​uch Wohnhäuser v​on Geschäftsleuten errichtet (Morozow, Konschin u​nd andere). Ein Teil d​er Gebäude s​teht heute u​nter Denkmalschutz.[6]

Die Pretschistenka h​atte im Laufe d​er Zeit verschiedene Namen: v​on 1524 b​is 1658 Tschertolskaja, danach Pokrowskaja, Pretschistenskaja, Pretschistenka, v​on 1921 b​is 1994 Kropotkinskaja (zu Ehren d​es russischen revolutionären Anarchisten Pjotr Kropotkin, d​er hier geboren war). Am 25. Oktober 1994 b​ekam die Straße wieder i​hren historischen Namen Pretschistenka.

Beschreibung

In d​er Straße befinden s​ich unter anderem:

№ 1/2
  • № 1/2 Prosorowsski-Palaty – Wohngebäude aus Stein für den Fürst (Knas) Boris Prosorowsski. Wurde von 1685 bis 1688 errichtet, 1712–1712 übergebaut.
  • № 11 Das Lew Tolstoy-Museum. Das Gebäude aus 1817–1822, im 1895 wurde übergebaut.
  • № 13/7-1 Das Rekk-Wohngebäude (1910–1911, Architekt ist Gustaw Gelrich)
  • № 12/2-1 Das Chruschtschow-Selesnjow-Herrenhaus (1814–1816), Architekt ist A. Grigirjew. Jetzt befindet sich hier das Puschkin-Museum.
  • № 12/2-9 Palaty aus dem 17. Jahrhundert
  • № 14 Das Matweewa-Haus (übergebautete im 1875 Palaty aus dem 17. Jahrhundert).
  • № 20 Das Ermolow-Haus. Wurde von Matwei Fjodorowitsch Kasakow im 18. Jahrhundert erreicht.
  • № 21/12 Das Morosow-Haus. Das Herrenhaus aus 18.–19. Jahrhunderts.
  • № 22 Das Branddepot Moskau (1764, Architekt voraussichtlich ist Matwei Kasakow, danach wurde übergebaut. Jetzt gehört zum Katastrophenschutzministerium der Russischen Föderation)
  • № 28 Das Isakow-Wohngebäude (wurde 1904–1906 von dem Architekt Lew Kekuschew im Jugendstil erbaut)
  • № 32 Ochotnikow-Haus aus dem 18. Jahrhundert, wurde mehrmals übergebaut. 1868–1917 befand sich hier bekannte Poliwanow-Gimnasye. Hier studierten W. Solowjow, W. Brjussow, A. Aljechin, Söhne von Tolstoi, Dostojewski, Ostrowski, und viele andere.
Commons: Pretschistenka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eva Gerberding: DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Moskau. S. 199, abgerufen am 28. Oktober 2017.
  2. Eva Gerberding: DUMONT Reise-Taschenbuch Moskau. Abgerufen am 27. Oktober 2017.
  3. Sehenswürdigkeiten in Moskau: Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau. Abgerufen am 27. Oktober 2017.
  4. Darja Evdočuk: Moskau und St. Petersburg: Streifzüge durch die russischen Metropolen. Trescher Verlag, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  5. Johann von Horn: Versuch einer Darstellung der Verbrennung und Plünderung Moskwas durch die Franzosen. 1813, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  6. Erhard Gorys: Moskau und St. Petersburg: Kunst, Kultur und Geschichte der beiden Metropolen, des "Goldenen Ringes" und Nowgorods. DuMont, abgerufen am 27. Oktober 2017.
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