Nihon Minka-en

Der Nihon Minka-en (jap. 日本民家園, deutsch: Japanischer Volkshauspark) i​st ein Freilichtmuseum i​n der japanischen Stadt Kawasaki. Es w​urde 1967 eröffnet u​nd wird v​on der Stadt Kawasaki getragen.

Im Nihon Minka-en
Das Seiji- und Ioka-Haus

Die insgesamt 23 dorthin translozierten Volkshäuser (minka) a​us dem späten 17. b​is frühen 20. Jahrhundert stammen m​eist aus d​en Regionen Kantō (Schwerpunkt Kanagawa), Shin’etsu u​nd Tōhoku. Eine besondere Attraktion i​st eine 1857 erbaute Kabuki-Bühne a​us der Präfektur Mie.

Die einzelnen Bauwerke

(◎ = Wichtiges Kulturgut Japans, a​lle anderen Gebäude s​ind wichtiges Kulturgut d​er Präfektur bzw. d​er Stadt Kawasaki. Das nachgestellte 家住宅 bedeutet „Wohnhaus d​er Familie“.)

  1. Das Suzuki-Haus (鈴木家住宅) ist ein Umayado, eine Unterkunft für Pferdehändler, gebaut zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Fukushima.
  2. Das Ioka-Haus (井岡家住宅), gebaut Ende des 17. Jahrhunderts, stammt aus Nara. Hier wurde zunächst Öl für Lampen verkauft, später dann Weihrauch.
  3. Das Saji-Tor (佐地家の門・供待, Saji no mon, tomo-machi) ist der Eingang mit Wartestand zu einer Samurai-Residenz in Nagoya aus dem frühen 19. Jahrhundert.
  4. Das Misawa-Haus (三澤家住宅), gebaut in der Mitte des 19. Jahrhunderts, stammt aus einer Post-Station in der Präfektur Nagano.
  5. Die Wassermühle (水車小屋, suisha -goya) aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt aus der Präfektur Nagano.
  6. Das Sasaki-Haus (佐々木家住宅), gebaut um 1731, war das Haus eines Dorfältesten in der Präfektur Nagano.
  7. Das Museum besitzt vier Gebäude im Gasshō-Stil:[1]
    1. Das Emukai-Haus (江向家住宅, ◎) wurde im frühen 18. Jahrhundert Nanto gebaut,
    2. das Yamada-Haus (山田家住宅) stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und ebenfalls aus der Präfektur Toyama,
    3. das Nohara-Haus (野原家住宅) aus der Präfektur Toyama stammt aus dem späten 18. Jahrhundert. Es besitzt zwei Herdstellen (囲炉裏, irori),
    4. und das Yamashita-Haus (山下家住宅) stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und wurde aus Shirakawa (Präfektur Gifu) hierher versetzt.
  8. Das Sakuda-Haus (作田家住宅, ◎) aus dem späten 18. Jahrhundert stammt aus der Präfektur Chiba.
  9. Der Hochspeicher (高倉, takakura) von den Amami-Inseln (Präfektur Kagoshima) auf Pfählen schützte seinen Speicherinhalt vor Ratten.
  10. Das Hirose-Haus (広瀬家住宅) aus dem 17. Jahrhundert aus der Präfektur Yamanashi ist ein kompaktes Gebäude mit wenig Verbindung nach draußen.
  11. Das Ōta-Haus (太田家住宅, ◎), im späten 17. Jahrhundert im Bunto-Stil gebaut. Es stammt aus Kasama (Präfektur Ibaraki).
  12. Das Kitamura-Haus (北村家住宅, ◎) stammt aus Hadano (Präfektur Kanagawa). Bei der Umsetzung des Hauses fand man ein Schriftstück, was den Hausbau auf 1687 setzt.
  13. Das Kiyomiya-Haus (清宮家住宅) stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, es stand in Kawasaki.
  14. Das Itō-Haus (伊藤家住宅, ◎) stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und war der Wohnsitz eines Dorfältesten.
  15. Das Kokagesan-Shidō (蚕影山祠堂) ist ein Schrein, gebaut um 1863, in dem der Gott der Seidenwurm-Züchter, Kokagesan, verehrt wurde.
  16. Das Iwasawa-Haus (岩澤家住宅) aus dem späten 17. Jahrhundert stand in Kiyokawa.
  17. Die Funakoshi-Bühne (船越の舞台, ◎) ist eine Bühne, auf der Kabuki-Stücke aufgeführt wurden. Die Bühne stand auf der Shima-Halbinsel (Präfektur Mie), sie stammt aus dem Jahr 1857.
  18. Die Sendō-Hütte (船頭小屋, sendō-goya) wurde 1929 erbaut. Sie diente einem Bootsmann am Tama-Fluss als Unterschlupf.
  19. Das Kudō-Haus (工藤家住宅, ◎) ist ein Magariya (曲がり屋), ein Bauernhaus, das in L-Form angelegt ist. Es stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und stand in der Präfektur Iwate.
  20. Das Sugawara-Haus (菅原家住宅) aus dem späten 18. Jahrhundert stand im Dorf Asahi (heute Stadt Tsuruoka) im schneereichen Nordosten Japans. Es ist im Yosemune-Stil (寄棟造り) erbaut.

Ehrenamtliche Mitarbeiter führen d​urch das Museum (auch a​uf Englisch) u​nd pflegen japanische Handwerkstraditionen w​ie z. B. d​as Stofffärben.

Galerie

Anmerkungen

  1. Der Gasshō-Stil (合掌造り, gasshō-zukuri) zeichnet sich durch ein steiles hohes Dach aus, das mehrere Stockwerke umfasst. Der Eingang ist an der Stirnseite.

Literatur

  • Faltblatt des Parks, o. J.

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