Niccolò Sagredo
Niccolò Sagredo (* 18. Dezember 1606 in Venedig; † 15. August 1676 ebenda) war nach der Zählweise der staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung der Republik Venedig ihr 105. Doge. Er regierte vom 16. Februar 1675 bis zu seinem Tod.
Familie
Die Sagredo gehörten zu den neuesten Familien, den case novisseme, die erst nach dem Chioggia-Krieg in den Kreis der Nobili aufgenommen worden waren. Sie führten ihren Stammbaum jedoch bis auf die Römer zurück. Er war ältester von acht Söhnen des Prokurators von San Marco Zaccaria Sagredo und der Paula Foscari, einer direkten Nachfahrin von Francesco Foscari. Von seinen zehn Geschwistern fielen zwei Brüder bei den Kämpfen um Candia (Kreta), ein Bruder war Patriarch von Venedig. Einer seiner Vorfahren zählt zu den Heiligen der Katholischen Kirche, Gherardo (Gellért), Abt des Benediktinerklosters San Giorgio, der 1046 in Ungarn den Märtyrertod erlitt.
Die Familie gehörte zu den reichsten Venedigs. Zum Zeitpunkt seiner Wahl besaßen sie neben einem Palast in der Stadt ausgedehnten Grundbesitz in Venetien, Istrien und Dalmatien.
Leben
Sagredo galt als geschickter Diplomat und begabter Redner. Er hatte der Stadt als Diplomat und in Verwaltungsämtern gedient. Als Botschafter am spanischen Hof wurde er mit dem Titel eines Cavaliere ausgezeichnet.
Das Dogenamt
Am 16. Februar 1675 wurde er im ersten Wahlgang mit großer Mehrheit zum Dogen gewählt. Die Venezianer gewann er durch seine Großzügigkeit und seine karitative Tätigkeit für sich, so dass sein Tod nach wenig mehr als einem Jahr Regierungszeit sehr betrauert wurde. Er starb am 15. August 1676 und wurde in der Familienkapelle der Sagredo in der Kirche San Francesco della Vigna begraben.
Literatur
- Simona Negruzzo: Sagredo, Nicolò, in: Dizionario Biografico degli Italiani 89 (2017).
- Andrea Da Mosto: I dogi di Venezia, Florenz 2003. ISBN 88-09-02881-3
- Helmut Dumler: Venedig und die Dogen. Düsseldorf 2001.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Domenico II. Contarini | Doge von Venedig 1675–1676 | Alvise Contarini |