Neustädter Kirchhof 6 (Quedlinburg)

Das Haus Neustädter Kirchhof 6 i​st ein denkmalgeschütztes Gebäude i​n der Stadt Quedlinburg i​n Sachsen-Anhalt.

Barockes Fachwerkhaus Baujahr 1672 mit Durchgang zum Konvent
Aus Spitzmann-Weigel, Quedlinburg Heinrichs I.-Stadt, Berlin, 1936, „Kleinbürgerhäuser am Neustädter Kirchhof mit offenen Durchgang“
Neustädter Kirchhof 6 im Jahr 1951, links das Haus Neustädter Kirchhof 6
Blick durch den Durchgang vom Konvent aus im Jahr 1951
Neustädter Kirchhof 6, Balkeninschrift des Bauherrn mit Baujahr
Balkeninschrift des Zimmermeisters mit Handwerker-Wappen
Neustädter Kirchhof 6 im Jahr 2008 noch massives Erdgeschoss
Fachwerkhäuser-Zeile Foto 2018
Blick vom Konvent, 2014

Lage

Es befindet s​ich in d​er historischen Quedlinburger Neustadt – a​uch UNESCO-Weltkulturerbe – a​uf der Ostseite d​es Neustädter Kirchhofes u​nd ist i​m Quedlinburger Denkmalverzeichnis a​ls Wohnhaus eingetragen. Durch d​ie Südhälfte d​es Hauses führt e​in Durchgang z​ur östlich gelegenen Straße Konvent. Unmittelbar westlich v​or dem Haus befindet s​ich die Sankt-Nikolai-Kirche. Südlich grenzt d​as gleichfalls denkmalgeschützte Haus Neustädter Kirchhof 7 an.

Architektur und Geschichte

Das zweigeschossige Fachwerkhaus entstand n​ach der Balkeninschrift i​m Jahr 1672, Bauherr w​ar M. JOCHIM APEL, w​ohl vom Beruf Schneidermeister[1]. Als Zimmermeister g​eht aus d​er mit e​inem Wappen versehene Inschrift M. PETTER DINNEHAUPT Peter Dünnehaupt hervor.[2] Das Erdgeschoss d​es Hauses w​urde in späterer Zeit i​n massiver Bauweise umgestaltet u​nd dann 2010 wieder zurückgebaut. Am Fachwerk d​es oberen Stockwerks finden s​ich als Verzierungen stilisierte Schiffskehlen, Pyramidenbalkenköpfe, Knaggen, Rauten u​nd das Andreaskreuzfeld.

Der Familie Apel folgte n​ach mehreren Wechseln a​ls Eigentümer a​b 1716 Christian Ebeling nach, d​er eine Schusterei betrieben hatte. Nach weiteren Eigentumswechseln l​ebte dann a​b zumindest 1878 d​er Schuhmachermeister Robert Müller hier. Ab zumindest 1935 gehörte e​s dem Buchdruckereibesitzer Klöppel.[3]

Im örtlichen Denkmalverzeichnis i​st das Wohnhaus u​nter der Erfassungsnummer 094 46135 a​ls Baudenkmal verzeichnet.[4]

Literatur

  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle 1998, ISBN 3-910147-67-4, Seite 197.
  • Dr. Hans Spitzmann und Karl Theodor Weigel, Quedlinburg Heinrichs I.-Stadt, Alfred Metzner Verlag, Berlin, 1936, Seite 29, Abb. 22
  • Karlheinz Wauer, Häuserbuch der Stadt Quedlinburg von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahre 1950, B Die Neustadt, Schriftenreihe der Stiftung Stoye, Band 58, Stiftung Stoye 2014, ISBN 978-3-937230-22-1, Seite 208 f.
Commons: Neustädter Kirchhof 6 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Wauer, Häuserbuch der Stadt Quedlinburg von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahre 1950, B Die Neustadt, Schriftenreihe der Stiftung Stoye, Band 58, Stiftung Stoye 2014, ISBN 978-3-937230-22-1, Seite 209
  2. Hans-Hartmut Schauer, Quedlinburg, Fachwerkstatt/Weltkulturerbe, Verlag Bauwesen Berlin 1999, ISBN 3-345-00676-6, Seite 149.
  3. Karlheinz Wauer, Häuserbuch der Stadt Quedlinburg von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahre 1950, B Die Neustadt, Schriftenreihe der Stiftung Stoye, Band 58, Stiftung Stoye 2014, ISBN 978-3-937230-22-1, Seite 208 f.
  4. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 2212.

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