Nenad Ban
Nenad Ban (* 3. Mai 1966 in Zagreb) ist ein kroatischer Molekularbiologe an der ETH Zürich.
Leben
Ban studierte von 1986 bis 1990 an der Universität Zagreb Molekularbiologie und Biochemie. Er erwarb 1994 bei Alexander McPherson an der University of California, Riverside einen Ph.D. in Biochemie. Als Postdoktorand arbeitete Ban beim späteren Nobelpreisträger Thomas A. Steitz an der Yale University, wo er wesentliche Beiträge zur Röntgenkristallographie der großen Untereinheit der Ribosomen leisten konnte. Ebenso konnte er zeigen, dass Ribosomen Ribozyme sind.
Ban erhielt im Jahr 2000 eine erste Assistenzprofessur an der ETH Zürich; seit 2007 hat er ebendort eine ordentliche Professur für molekulare Strukturbiologie.
Ban arbeitet mit kristallographischen, elektronenmikroskopischen und biochemischen Methoden an der Untersuchung von Struktur und Funktion großer zellulärer Strukturen. So konnte er zum Beispiel die molekulare Struktur der Fettsäure-Synthasen (fatty acid synthases, FAS) bei Pilzen (Fungi) und Säugetieren aufklären. Beim Menschen gilt die FAS mit ihren fünf enzymatisch wirksamen und zwei nicht enzymatisch wirksamen Proteindomänen, 2.500 Aminosäuren und einem Molekulargewicht von etwa 540.000 Da als eines der Enzyme mit der höchsten Komplexität.
Persönliches
Ban ist mit Eilika Weber-Ban verheiratet, die Professorin am selben ETH-Institut ist.[1][2]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2001 Newcomb Cleveland Prize für The Complete Atomic Structure of the Large Ribosomal Subunit at 2.4 Å Resolution (gemeinsam mit Poul Nissen, Jeffrey Hansen, Peter B. Moore, and Thomas A. Steitz)[3][4]
- 2008 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
- 2008 Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO)
- 2008 Korrespondierendes Mitglied der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste[5]
- 2009 Rössler-Preis[6]
- 2010 Heinrich-Wieland-Preis[7]
- 2017 Ernst-Jung-Preis[8]
- 2018 Otto Naegeli-Preis[9]
- 2021 Mitglied der National Academy of Sciences
Weblinks
- Prof. Nenad Ban und The Ban Group bei der ETH Zürich (ethz.ch)
- Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Nenad Ban (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
- Elisabeth Pain: A Career Revisiting Classical Biological Problems. In: sciencemag.org. 17. Juli 2009 .
Einzelnachweise
- Forscherkarriere und Familie verbinden. In: ETH Life. 7. Dezember 2007, abgerufen am 18. März 2021.
- Research Groups. Institute of Molecular Biology and Biophysics, abgerufen am 18. März 2021 (englisch).
- N. Ban, P. Nissen, J. Hansen, P. B. Moore, T. A. Steitz: The complete atomic structure of the large ribosomal subunit at 2.4 A resolution. In: Science. Band 289, Nummer 5481, August 2000, S. 905–920, PMID 10937989.
- Nenad Ban. In: archives.aaas.org. 11. August 2000, abgerufen am 6. Januar 2017.
- HAZU • Croatian Academy of Sciences and Arts - Nenad Ban - Biography. In: info.hazu.hr. Abgerufen am 6. Januar 2017.
- ETH Zürich: Rössler-Preis. In: ETH Zürich Wissenschaftspreise. Abgerufen am 18. März 2017.
- 2010: Prof. Nenad Ban - Heinrich Wieland Prize - Homepage. In: heinrich-wieland-prize.de. 28. Oktober 2010, abgerufen am 6. Januar 2017.
- Prof. Tobias Moser und Prof. Nenad Ban. In: jung-stiftung.de. Abgerufen am 6. Mai 2019.
- Aufklärer des Ribosoms geehrt. In: ethz.ch. 3. April 2018, abgerufen am 5. April 2018.