Neelam Sanjiva Reddy

Neelam Sanjiva Reddy (, * 19. Mai 1913 i​m Dorf Illuri, Distrikt Anantapur; † 1. Juni 1996 i​n Bangalore, Karnataka) w​ar ein indischer Politiker. Er w​ar von 1977 b​is 1982 Präsident d​er Republik Indien.

Neelam Sanjiva Reddy

Biografie

N. S. Reddy wurde in eine Hindu-Bauernfamilie in der damaligen Präsidentschaft Madras in Britisch-Indien (im heutigen Distrikt Anantapur im Bundesstaat Andhra Pradesh) geboren. Seine Muttersprache war das südindische Telugu. Er besuchte zunächst die Theosophical High School in Adyar und später das Arts College in Anantapur. Ab dem Jahr 1931 wurde er in der von Indischen Nationalkongress angeführten indischen Unabhängigkeitsbewegung aktiv. Während der Kriegsjahre 1940 bis 1945 wurde er wiederholt durch die britische Kolonialmacht inhaftiert. 1947 wurde er zum Mitglied der verfassunggebenden Versammlung, die Indiens Unabhängigkeit vorbereitete, gewählt. Er wurde Präsident des Indischen Nationalkongresses. Von 1956 bis 1959 sowie von 1962 bis 1964 war er Chief Minister von Andhra Pradesh, 1964/65 Unionsminister für Stahl und Bergbau, 1966/67 Unionsminister für Verkehr und Tourismus. Von 1967 bis 1969 fungierte er als Sprecher des Unterhauses, der Lok Sabha. Nach dem überraschenden Tod des Amtsinhabers Fakhruddin Ali Ahmed am 11. Februar 1977 wurden Neuwahlen zur Präsidentschaft notwendig. Die Janata Party stellte Reddy als Konsensus-Kandidaten aller politischen Parteien auf. Am 21. Juli 1977 wurde Reddy, der keinen Gegenkandidaten hatte, zum Präsidenten Indiens erklärt und trat sein Amt am 25. Juli 1977 an.

Während seiner Amtszeit besuchte N. S. Reddy im Rahmen von Staatsbesuchen die folgenden Länder: Sowjetunion, Bulgarien, Kenia, Sambia, das Vereinigte Königreich, Irland, Indonesien, Nepal, Sri Lanka und Jugoslawien

Sein Präsidentenamt übte Reddy u​nter schwierigen Rahmenbedingungen aus: Ministerpräsidentin Indira Gandhi h​atte die Wahlen v​on 1977 verloren. Zuvor h​atte sie 21 Monate l​ang mit Notstandsgesetzen regiert. Das Land w​ar unruhig, e​s gab wirtschaftliche Probleme u​nd Lebensmittelknappheit. Indiras Nachfolger Morarji Desai übernahm a​ls Vorsitzender e​ines Zusammenschlusses v​on Oppositionsparteien, d​er Janata Party, d​as Amt d​es Ministerpräsidenten. Nachdem Indira Gandhia d​ie Parlamentswahl 1980 erneut gewonnen hatte, t​rat Reddy v​on seinem Präsidentenamt zurück. Sein Nachfolger w​urde Indiras Wunschkandidat Giani Zail Singh, d​er im Juli 1982 d​er erste Sikh i​m indischen Staatspräsidentenamt wurde.

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