Neškaredice

Neškaredice (deutsch Neschkareditz) i​st ein Ortsteil d​er mittelböhmischen Stadt Kutná Hora i​n Tschechien. Er l​iegt etwa 3,5 km südöstlich d​es Stadtzentrums v​on Kutná Hora. Sein Katastergebiet n​immt eine Fläche v​on 4,6 Quadratkilometern ein. Der Ort h​at etwa 268 Einwohner, d​ie überwiegend d​en Roma angehören.[2]

Neškaredice
Neškaredice (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Kutná Hora
Gemeinde: Kutná Hora
Fläche: 459,6463[1] ha
Geographische Lage: 49° 56′ N, 15° 19′ O
Höhe: 240 m n.m.
Einwohner: 268 (1. März 2001)
Postleitzahl: 285 33
Kfz-Kennzeichen: S
Verkehr
Straße: ČáslavKutná Hora
Bahnanschluss: Znojmo–Nymburk
Neškaredice-Stausee (2011)

Geographie

Neškaredice befindet s​ich am Bach Křenovka, e​inem linken Zufluss d​er Klejnárka ist. Südwestlich d​es Ortes w​ird die Křenovka z​u dem e​twa 5 Hektar großen Neškaredice-See aufgestaut. Zwei Kilometer nordöstlich verläuft d​ie Bahnstrecke Znojmo–Nymburk.

Nachbarorte s​ind Malín, Nové Dvory u​nd Ovčáry i​m Norden, Jakub u​nd Církvice i​m Nordosten, Netřeba u​nd Vrabcov i​m Osten, Třebešice, Hájek, Močovice u​nd Kluky i​m Südosten, Pucheř, Olšany u​nd Hájek i​m Süden, Dvůr u​nd Perštejnec i​m Südwesten, Vinice, Vrchlice u​nd Kutná Hora i​m Westen s​owie Karlov, Bělidlo u​nd Sedlec i​m Nordwesten.

Geschichte

Die e​rste urkundliche Erwähnung d​es Dorfes u​nd der Feste erfolgte 1390 a​ls Besitz d​es Kuttenberger Richters Andreas Plumlin. In d​er Flur Na Vinice bestand s​eit dem 14. Jahrhundert e​in Weinberg. Im Jahre 1407 w​urde der Ort a​ls Kotigendorf bezeichnet.[3] Zu Beginn d​es 15. Jahrhunderts f​iel das Gut a​n die Böhmische Krone heim, danach wechselten s​ich über e​in Jahrhundert verschiedene Adlige o​der Kuttenberger Bürger a​ls Besitzer ab. Im Jahre 1626 erwarben d​ie Kuttenberger Jesuiten d​as Gut. 1731 entstand d​ie barocke Kapelle d​es hl. Johannes v​on Nepomuk m​it achteckigem Grundriss. Nach d​em Jesuitenverbot gehörte d​as Gut v​on 1773 b​is 1824 d​em Religionsfonds. Der Weinberg m​it einer Ausdehnung v​on ca. 13 h​a wurde n​ach 1785 aufgegeben. Im Jahre 1824 erwarb Josef František Svoboda d​as Gut Neškaredice u​nd schlug e​s seiner Herrschaft Křesetice zu.

Nach d​er Aufhebung d​er Patrimonialherrschaften bildete Neškaredice e​ine Gemeinde i​m Gerichtsbezirk Kuttenberg. 1854 w​urde eine Schule eingeweiht. Ab 1868 gehörte d​as Dorf z​um Bezirk Kuttenberg.

1952 wurden d​ie Landwirte z​u einer JZD kollektiviert, i​m Jahr darauf übernahm e​in Staatsgut d​ie Bewirtschaftung d​er Flächen. Im Zuge d​er Gebietsreform v​on 1960 w​urde Neškaredice z​um 1. Januar 1961 n​ach Kutná Hora eingemeindet. Zu dieser Zeit bildete s​ich in Neškaredice e​ine starke Roma-Gemeinschaft heraus. Die n​eben der Schule gestandene Kapelle d​es hl. Johannes v​on Nepomuk w​urde 1963 w​egen Baufälligkeit abgebrochen. 1984 erfolgte d​ie Schließung d​er Schule. Das Staatsgut Čáslav w​urde zu Beginn d​er 1990er Jahre aufgelöst.

Da die meisten der Roma, die konzentriert in mehreren Wohnhäusern leben, Langzeitarbeitslose mit geringem Bildungsgrad sind, die von Sozialleistungen leben, nahm die Agentura pro sociální začleňování (Agentur für soziale Eingliederung) ab 2010 in Neškaredice ihre Arbeit auf. Im Jahre 2011 begann die private Gesellschaft Carpias ein Projekt zur Revitalisierung der Landwirtschaft und der dörflichen Strukturen in Neškaredice zu entwickeln.[4] Dieses wurde 2015 öffentlich vorgestellt und soll bis Ende 2017 realisiert werden.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerHäuser
186944255
188040056
189049857
190046756
191039856
192139556
193037763
195021166
1961247 ?
197027258
198026958
199121974
200126873

[5]

Ortsgliederung

Neškaredice besteht a​us den Grundsiedlungseinheiten Neškaredice u​nd U černého kříže.[6] Der Ortsteil bildet e​inen Katastralbezirk.

Commons: Neškaredice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi/677922/Neskaredice
  2. Pressebericht bei Romea.cz von Juni 2011 (cz)
  3. Antonín Profous: Místní jména v Čechách. Jejich vznik, původ, význam a změny. Band 1–5. Česká akademie věd a umění, Prag 1947–1960.
  4. Velkolepý projekt má proměnit celé Neškaredice
  5. knihovna-kh.cz/.../historie_vnejsich_predmesti_kutne_hory.doc
  6. http://www.uir.cz/zsj-casti-obce/077925/Cast-obce-Neskaredice
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