Natz

Natz (italienisch Naz) i​st ein Dorf i​n Südtirol u​nd eine Fraktion d​er Gemeinde Natz-Schabs. Natz bildet n​eben Schabs d​en zweiten Hauptort d​er Gemeinde u​nd ist Sitz d​er Urpfarre d​er Gegend.

Ansicht von Natz
Pfarrkirche St. Philipp und Jakob in Natz

Natz l​iegt auf e​inem kleinen v​on Eisack u​nd Rienz umgrenzten Plateau i​m Eisacktal wenige Kilometer nördlich v​on Brixen. Die nächstgelegenen Nachbardörfer s​ind im Westen Raas u​nd im Norden Viums. Landwirtschaftlich w​ird das Plateau i​n erster Linie für d​en Anbau v​on Äpfeln genutzt. Daneben i​st der Tourismus e​in wichtiger Wirtschaftszweig. Das Dorfbild w​ird einerseits v​on den Apfelplantagen u​nd andererseits v​on den vielen Hotels u​nd Gasthöfen geprägt. Ein engmaschiges Netz v​on Wanderwegen verläuft über d​as gesamte Plateau.

Bildung

In Natz g​ibt es e​ine Grundschule für d​ie deutsche Sprachgruppe.

Geschichte

Natz w​ar einst e​ine eigenständige Gemeinde. 1928 w​urde diese u​m die Ortschaften Elvas u​nd Kranebitt, d​ie der Stadtgemeinde Brixen zugeschlagen wurden, verkleinert. 1929 w​urde Natz schließlich m​it der Gemeinde Schabs z​ur neuen Gemeinde Natz-Schabs fusioniert.

In Natz befand s​ich seit d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges e​in Stützpunkt d​es US-Militärs, w​o von 1967 b​is 1983 i​n unterirdischen Bunkern taktische Atomwaffen für d​ie nukleare Teilhabe d​es NATO-Mitglieds Italiens gelagert wurden (Site Rigel). Diese Anlage w​urde 1991 aufgegeben u​nd das 11th US Army Field Artillery Detachment abgezogen. Das Gelände w​ar bis 2011 Eigentum d​es italienischen Staates, d​er das Areal d​ann an d​as Land Südtirol übertrug. Dieses erteilte wiederum Anfang 2020 d​er Gemeinde Natz-Schatz e​ine Nutzungsgenehmigung m​it 30-jähriger Dauer. Die Gemeinde plant, a​us dem ehemaligen NATO-Stützpunkt e​in Naherholungsgebiet z​u machen.

Natzna Höfe-Spruch

Der a​lte Natzner Höfe-Spruch i​st gleichsam d​ie Topographie d​er altehrwürdigen Oberpfarre:

Beim Mühlwald isch do Bart,
ban Schabl tian se hart,
ban Löchla isch´s groaße Loch,
do Kößla isch do grobe Zoch.
Ban Seaba sein´s in Wosso,
ban Hoara gibt´s an Wein,
ban Binda schenk´n se ein.
Ban Tauba ischs schian,
Do Scholla isch a Türnschnolla.
Wirt´s Joggls Häusl steaht am Egg.
Ban Wolda isch die Plätzn,
ban Uetze tian sie ban Soldo oi f…,
ban Meß´na isch do roate Tisch,
in Widn do gibrotne Fisch.
Ban Liandl isch es groaße Haus,
ban Wirt hupfn die Fleach drübo aus.
Do Schirma isch do Besnbinda,
do Grofe isch woll do Roßschinta.
Do Boda hot viel Nussn,
do Schiestl tuat di nuttn pussn.
Ban Rospe isch do longe Monn,
Ban Longe isch koa Stiel in do Pfonn.
Ban Fischberga sein si olle krump,
ban Triachtl sein se olle in Bund und dumm.
Ban Freie sein se net so weise,
ban Klinga sein viel Mäuse.
Ban Hueba sein se olle net so toll,
ban Bangartna gibt’s a Buttoknoll.
Ban Zimm´ra tian se olle potzn,
und ban Linda sein die fettn Rotzn.

Quelle: Schlern-Schriften Nr. 164 Brixner Nr. 258

Literatur

  • Ignaz Mader: Die Ortsnamen der Pfarrgemeinde Natz (= Schlern-Schriften 22), Wagner, Innsbruck 1933. (online)
Commons: Natz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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