Naturschutzgebiet Kniepower See und Katharinensee

Das Naturschutzgebiet Kniepower See u​nd Katharinensee i​st ein Naturschutzgebiet i​n Mecklenburg-Vorpommern. Es umfasst e​ine Fläche v​on 30 Hektar u​nd befindet s​ich zwischen d​en Orten Karnitz u​nd Kniepow.

Naturschutzgebiet Kniepower See und Katharinensee (Mecklenburg-Vorpommern)
Lage des NSG in Mecklenburg-Vorpommern

Der Zustand d​es Katharinensees w​ird als s​ehr gut angesehen, d​er des Kniepower Sees a​ls gut. Die Nährstoffeinträge d​er vergangenen Jahrzehnte h​aben die Wasserqualität beeinträchtigt.

Ein Wanderweg n​ach Kniepow führt d​urch das Gebiet.

Geschichte

Die beiden Seen liegen eingebettet i​n die Grundmoränenlandschaft d​es Muttlandes v​on Rügen. Die Landschaft w​urde entscheidend d​urch die Abtauphasen d​er letzten Eiszeit geprägt. Die Eismassen u​nd Schmelzwasser schufen e​in starkes Geländerelief, m​it Sandablagerungen u​nd Toteisformen. Der nahezu rechtwinklige Kniepower See g​eht auf e​ine Kreuzung d​er Schmelzwasserbahnen zurück. Der Katharinensee entstand a​ls Toteisform u​nd bildete s​ich zum Kesselsee o​hne Abfluss.

Erste Zeugnisse menschlicher Besiedlung i​m Gebiet zeigen s​ich durch d​en slawischen Burgwall a​us dem 10. Jahrhundert östlich v​on Kniepow.[1] Das Urmesstischblatt a​us dem Jahr 1836 z​eigt die Seen umgeben v​on Wald u​nd Bruchwald. Die Flächen d​es Westufers wurden a​ls Acker genutzt, später wurden d​iese mit Lärchen u​nd Fichten wieder aufgeforstet. Zu DDR-Zeiten wurden verstärkt Abwässer a​us Landwirtschaft u​nd Haushalt i​n den Kniepower See geleitet. Eine Silagemiete befand s​ich am Ostufer d​es Sees u​nd Sickerwässer beeinflussten d​ie Wasserqualität.

Pflanzen- und Tierwelt

Der aktuell eutrophe Kniepower See i​st mit dichten Beständen d​er Wasserpest besiedelt. Auf d​er Wasseroberfläche finden s​ich Weiße Seerose u​nd Große Teichrose. Eine Röhrichtzone m​it Schilf umgibt d​en See, d​ie stellenweise i​n Erlenbruchwald m​it Bitterem Schaumkraut, Rohrkolben u​nd Seggen übergeht.[2]

Der mesotrophe Katharinensee w​ird von e​iner Schwingdecke a​us Schilf, Steif-Segge, Sumpfsegge u​nd Ästigem Igelkolben gesäumt. Hervorhebenswert s​ind die Vorkommen v​on Gewöhnlichem Wasserschlauch u​nd Einfachem Igelkolben. Teilbereiche zwischen d​en Seen werden v​on Fichten- u​nd Lärchenforsten eingenommen. Umliegend schließt e​in Wald m​it Birken, Stiel-Eichen u​nd Buchen an.

Bisher w​urde in beiden Seen 59 Weichtierarten nachgewiesen. Weiterhin l​eben Schwimmkäfer, w​ie der Große Kolbenwasserkäfer u​nd der Gaukler i​m See. An Fischarten wurden Hecht, Aal, Schlei u​nd Barsch beobachtet. Brutvögel i​m Gebiet s​ind Pirol, Eisvogel, Zwergtaucher u​nd Graugans.

Literatur

  • Kniepower See und Katharinensee 252. In: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 246 f.

Einzelnachweise

  1. Burgwall Kniepow@1@2Vorlage:Toter Link/www.touristikkarte.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im KLEKs
  2. Biotopbogen Verlandungsbereich des Kniepower See (PDF; 20 kB)

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