Moxostoma anisurum

Moxostoma anisurum i​m Englisch a​uch Silver Redhorse, Silver Mullet, Whitenose Redhorse, White Nose Sucker u​nd auf Französisch Chevalier Blanc o​der Suceur Blanc genannt, i​st ein Saugkarpfen a​us Nordamerika.[1]

Moxostoma anisurum

Zeichnung

Systematik
ohne Rang: Otophysa
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Catostomoidei
Familie: Saugkarpfen (Catostomidae)
Gattung: Moxostoma
Art: Moxostoma anisurum
Wissenschaftlicher Name
Moxostoma anisurum
Rafinesque, 1820

Beschreibung

Moxostoma anisurum ist ein barbenähnlicher Fisch. Er hat die Flossenformel: Dorsale 14–17 und besitzt ein unterständiges Maul. Die Färbung reicht von braun bis grau auf der Rückenpartie und silbrig an den Flanken. Brust-, Bauch- und Afterflossen können orangerot sein.[2] Moxostoma anisurum wird bis ca. 10 Jahre alt und kann bis zu 75 Zentimeter lang werden.[1] Im Jahr 2007 wurde ein 4,45 Kilogramm schweres Exemplar im Big Bourbeuse River, einem Nebenfluss des Missouri und Meramec River, gefangen. Aus dem Jahr 1995 wurde ein 6,75 Kilogramm schwerer Fisch aus dem Wilson Dam Tailwater am Pickwick Lake in Tennessee gemeldet. Das Höchstgewicht soll bei maximal 10 Kilogramm liegen.[3]

Verbreitung

Moxostoma anisurum k​ommt in Kanada u​nd USA vor. Das Verbreitungsgebiet reicht v​on den Großen Seen über d​en St. Lorenz Strom, d​ie kanadische Hudson Bay, d​as Mississippi-Flusssystem, v​on den kanadischen Provinzen Québec u​nd Alberta b​is in d​as nördliche Alabama u​nd Arkansas. Außerdem i​m Missouri, Tennessee River[4] u​nd Ohio-Flusssystem. Östlich a​m Atlantik k​ommt Moxostoma anisurum v​om Roanoke River i​n Virginia b​is zum Altamaha River i​n Georgia vor.[1]

Lebensweise

Moxostoma anisurum bevorzugt schlammige bis felsig-steinige Pools und Strömungsbecken, unterspülten Ufern, Baumwurzeln und anderen Unterwasserhindernissen von kleinen bis großen Flüssen, gelegentlich findet man ihn auch in Seen. Er ernährt sich in Grundnähe von Detritus, Insekten, wie z. B. Maifliegen, Mollusken, Algen und anderen Kleintieren.[1] Schnellströmendes Wasser beeinträchtigt zwar einerseits das Nahrungsspektrum von Moxostoma anisurum, fördert andererseits aber die Reproduktionsrate und die Entwicklung vom Fischei bis zur Larve. In den unterschiedlichen Entwicklungsabschnitten sind unterschiedliche Wassertemperaturen notwendig.[5] Die Laichzeit liegt in den Monaten April bis Mai. Dann laichen die vier bis fünf Jahre alten geschlechtsreifen Tiere im flachen Wasser vornehmlich auf Kiesgrund ab. Dabei kann es zur Hybridisierung mit anderen Myxostoma-Arten kommen. Gewässerverschmutzung vertragen die Fische nicht.[6]

Nutzen

Moxostoma anisurum i​st ein Sportfisch für Friedfischangler.[1] Das Vorkommen dieser Fischart i​st ein Indikator für e​in gesundes u​nd ökologisch intaktes Gewässer.

Gefährdungssituation

Der Bestand gilt in einigen Flüssen und Seen des Südostens der USA aktuell als gefährdet. Während die Individuendichte in den Flüssen Mississippi, Missouri und Ohio River noch hoch ist, verschwindet die Art in anderen Flussbiotopen wie beispielsweise dem Strawberry River in Arkansas.[7][8] Von der Nature Conservancy[9] in Arkansas wird die Spezies als gefährdet eingestuft.[7] Die veränderte Strömungsgeschwindigkeit unterhalb von Staudämmen zur Stromgewinnung im Südosten der USA sei nach Meinung einiger Wissenschaftler der Hauptgrund für den Rückgang der Bestände.[5] Ein anderer Grund ist die interspezifische Konkurrenz mit anderen Moxostoma-Arten.[7] Die nördlichen Populationen sind besser entwickelt, so gibt es zum Beispiel im kanadischen Quebec eine hohe Anzahl von V-Males[10]; der Fortbestand der Art ist in einem Verhältnis von mindestens zwei Männchen zu einem Weibchen gewährleistet, was in Untersuchungen aus dem Jahr 2004 bestätigt wurde. 1983 fand eine Forschergruppe eine Möglichkeit mithilfe von Elektrophorese die Larven zweier Moxostoma-Spezies anhand ihrer verschiedenen Proteinmuster zu trennen.[11]

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Moxostoma anisurum auf Fishbase.org (englisch)
  2. http://www.dnr.state.mi.us/spatialdatalibrary/pdf_maps/fish_atlas/illustrations/moxani.pdf
  3. Fishing World Records
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.outdooralabama.com
  5. R. S. Weyers, C. A. Jennings und M. C. Freeman: Effects of Pulsed, High-velocity Water Flow on Larval Robust Redhorse and V-lip Redhorse, Transactions of the American Fisheries Society, Bd. 132.1, 2003, S. 84–91
  6. http://www.dnr.state.oh.us/Home/species_a_to_z/SpeciesGuideIndex/silverredhorse/tabid/21970/Default.aspx
  7. Chris T. McAllister et al.: Distribution of the Silver Redhorse, (Cypriniformes, Catosomidae) in Arkansas, Southwestern Naturalist Bd. 54.4, 2009 S. 514–518
  8. http://www.bioone.org/doi/abs/10.1894/GG-36.1
  9. http://www.nature.org/wherewework/northamerica/states/arkansas/
  10. Milchner, Männchen
  11. R. P. Morgan, R. E. Smith und J. R. Stauffer: Electrophoretic separation of larval silver redhorse (Moxostoma anisurum) and Golden Redhorse (Moxostoma erythrurum). Comparative Biochemistry and Physiology Biochemistry & Molecular Biology, Bd. 76.4, 1983, S. 721–722
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.