Otophysi

Die Otophysi (Otophysa a​ls Sektion n​ach Wiley u​nd Johnson 2010) s​ind ein Taxon d​er Teleostei (Knochenfische i.e.S.). Sie umfassen m​it Ausnahme d​er Sandfischartigen (Gonorynchiformes) a​lle Ordnungen d​er Ostariophysi, a​lso Karpfenartige (Cypriniformes), Salmlerartige (Characiformes), Welsartige (Siluriformes) u​nd Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes). Zu d​en Otophysi gehören f​ast 6500 Fischarten, d​as sind e​twa 27 % d​er Teleostei-Arten u​nd 64 % a​ller Süßwasserfische.

Otophysi

Brachse (Abramis brama) m​it Laichausschlag

Systematik
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
ohne Rang: Otophysi
Wissenschaftlicher Name
Otophysi
Rosen & Greenwood, 1970

Merkmale

Alle Otophysi besitzen e​inen Weberschen Apparat. Sie s​ind nach Fink & Fink (1996) d​urch acht Skelett-Synapomorphien definiert:

  1. Der knorpelige Teil des Metapterygoid (Flügelbeinknochen der Fische) ist bei den basalen Ordnungen Cypriniformes und Characiformes doppelköpfig, bei den Siluriformes läuft er in einem einzigen Ende aus.
  2. Die erste Supraneuralia (Teile der Wirbel), bei den Salmlern und Welsen, oder, bei den Karpfenartigen, die ersten beiden Supraneuralia sind nach unten verbreitert und mit den Neuralbögen des dritten und vierten Wirbels verbunden.
  3. Teile des Neuralbogens des ersten Wirbels sind zum Scaphium und Caustrum umgewandelt.
  4. Der Neuralbogen des zweiten Wirbels ist zum Intercalarium umgewandelt.
  5. Die ersten vier Wirbelzentren zeigen einige Verkürzungen, verglichen mit weiter hinten liegenden Wirbelzentren.
  6. Die vordersten Parapophysen, Fortsätze auf der Unterseite von Wirbeln, sind, wenn vorhanden, mit dem zentralen Wirbelkörper verschmolzen (könnte auch eine Synapomorphie der Ostariophysi sein).
  7. Der Tripus, ein spezielles Knöchelchen des Weberschen Apparats, wurde aus Rippe und Parapophyse des dritten Wirbels gebildet.
  8. Die verkürzten Rippen des vierten Wirbels, Os suspensorium genannt, umschließen zu beiden Seiten den vorderen Abschnitt der Schwimmblase.

Systematik

Das folgende Kladogramm z​eigt die systematische Stellung d​er Otophysa:

  Otomorpha  
  Clupei  

 Heringsartige (Clupeiformes)


   
  Alepocephali  

 Alepocephaliformes


  Ostariophysi  
  Anotophysa  

 Sandfischartige (Gonorynchiformes)


  Otophysa  
  Cypriniphysae  

 Karpfenartige (Cypriniformes)


   
  Characiphysae  

 Salmlerartige (Characiformes)


  Siluriphysae  

 Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes)


   

 Welsartige (Siluriformes)








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Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Wilfried Westheide, Reinhard Rieger: Spezielle Zoologie. Teil 2: Wirbel und Schädeltiere. 1. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg • Berlin 2004, ISBN 3-8274-0307-3.
  • E. O. Wiley & G. David Johnson: A teleost classification based on monophyletic groups. Seite 134 in Joseph S. Nelson, Hans-Peter Schultze & Mark V. H. Wilson: Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts. 2010, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 978-3-89937-107-9.
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