Movimiento Libres del Sur
Movimiento Libres del Sur ist eine sozialdemokratische argentinische Partei, die 2006 aus der Gruppierung Corriente Patria Libre und der später gegründeten Piquetero-Organisation Barrios de Pie hervorging. Sie ist seit 2011 mit dem Partido Socialista und anderen Mitte-links-Parteien in der Allianz Frente Amplio Progresista verbündet.
Movimiento Libres del Sur | |
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Parteivorsitzender | Humberto Tumini |
Gründung | 1987 (als Corriente Patria Libre), 1994 als Partei anerkannt |
Jugendorganisation | Jóvenes de Pie, Movimiento Universitario Sur |
Ausrichtung | Sozialdemokratie, demokratischer Sozialismus |
Farbe(n) | blau, rot |
Parlamentssitze | 1 (2011–2013) |
Mitgliederzahl | 39.965 (2011)[1] |
Präsident der Partei ist Humberto Tumini. Die Partei verfügte in der halben Legislaturperiode zwischen 2011 und 2013 über eine Abgeordnete im argentinischen Nationalkongress, Victoria Donda Pérez.
Geschichte
Die älteste Vorgängerorganisation, die linksgerichtete Partei Corriente Patria Libre, wurde 1987 gegründet. 1994 erfolgte die Anerkennung als Regionalpartei in der Provinz Corrientes.[1] 2001 wurde die Arbeitslosenorganisation Barrios de Pie gegründet, die immer enger mit der Patria Libre kooperierte und sich 2006 mit der Bewegung zum Movimiento Libres del Sur vereinigte.
2007 trat die Partei zum ersten Mal zu Kongresswahlen an. Sie integrierte das von Néstor Kirchner gegründete Frente para la Victoria in der Provinz Buenos Aires und gewann zwei Sitze im Kongress. 2008 trat Libres del Sur aus dem Frente para la Victoria aus und näherte sich anderen Mitte-links-Parteien wie dem Partido Socialista an. 2011 wurde es Teil der Allianz Frente Amplio Progresista. Bei der Wahl 2011 erlangte die Partei im Kongress nur noch einen Sitz; der Kandidat der Allianz Hermes Binner erreichte mit weitem Abstand hinter Cristina Fernández de Kirchner den zweiten Platz.
Inhaltliches Profil
Die Partei gibt als wichtigstes Ziel die soziale Gerechtigkeit an. Wirtschaftlich strebt sie eine gelenkte Volkswirtschaft an, bei dem Schlüsselindustrien wie Petroleum- und Gasförderung dem Staat unterstehen. Der Staat soll als „starker Staat“ die Wirtschaft kontrollieren, lenkend eingreifen und „die Schwachen vor den Mächtigen schützen“. Die Partei will Elemente der Basisdemokratie im politischen System Argentiniens auf allen Ebenen (Bundesstaat, Provinzen und Gemeinden) verankern und ausbauen. Weiterhin strebt sie einen umfassenden Natur- und Umweltschutz an.
International strebt Libres del Sur einen Zusammenschluss mit anderen südamerikanischen Staaten über das Bündnis Mercosur an. Im aktuellen Parteiprogramm, das noch aus der Zeit kurz nach der Argentinien-Krise stammt, wird die Politik der USA unter George W. Bush und dessen Interventionen scharf abgelehnt und stattdessen der Schulterschluss mit anderen linksgerichteten Regierungen Südamerikas angestrebt.[2]
Bekannte Mitglieder
Humberto Tumini, der Präsident der Partei (2013), gehört zu den Mitbegründern der Vorgängerorganisation Corriente Patria Libre und trat für diese 1995 erfolglos als Präsidentschaftskandidat an. Er war während der Militärdiktatur (1976–1983) zeitweise politischer Gefangener.
Die Menschenrechtsaktivistin Victoria Donda Pérez ist seit 2007 Abgeordnete der Partei im Nationalkongress. Donda Pérez, die Tochter von Verschwundenen in der Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 ist, war zunächst in der Fraktion des Frente para la Victoria aktiv und 2008 eine treibende Kraft beim Austritt von Libres del Sur aus der regierungsnahen Allianz. 2019 wurde sie vom Präsidenten Alberto Fernández (Frente de Todos) zur Leiterin des Nationalen Instituts gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus (INADI) berufen.[3]
- Victoria Donda (2007)
Einzelnachweise
- Mitgliederzahlen (Memento des Originals vom 27. Juni 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 679 kB) der landesweit anerkannten Parteien Argentiniens, Website der Bundesjustiz, Stand 1. Halbjahr 2011
- Programa (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Website des Movimiento Libres del Sur
- Deutsche Welle (www.dw.com): Este es el gabinete de Alberto Fernández | DW | 09.12.2019. Abgerufen am 13. Dezember 2019 (europäisches Spanisch).