Motorola 6809

Der Motorola 6809 ist ein 8-Bit-Mikroprozessor und Weiterentwicklung des erfolgreichen ebenfalls von Motorola stammenden Modells 6800, der in verschiedenen Varianten ab 1978 erhältlich war. Durch die Kombination der beiden 8-Bit-Akkumulatorregister des Prozessors ist im arithmetischen Bereich eine Verarbeitungsbreite von 16 Bit möglich. Die höchstmögliche Taktrate beträgt 2 MHz, wobei der Takt entweder durch einen im Mikroprozessor integrierten oder einen extern anzuschließenden Taktgenerator bereitgestellt wird. Letztere Version wird durch ein der Prozessorbezeichnung nachgestelltes Kürzel „E“ gekennzeichnet.

Ein Motorola 6809
Chip-Foto eines Motorola 6809 (MC68B09L)

Unterschiede zum 6800

  • Befehle, um effektive Adressen in Register zu laden und den Inhalt von Registern zu ändern
  • Befehle zur Beeinflussung des Stacks
  • Neues Page-Register, um den direkten Adressierungsmodus zu verbessern
  • Die indizierte Adressierung wurde um neue Modi erweitert
  • Relative 16-Bit-Verzweigungen konnten zur Erstellung größerer positionsunabhängiger Programme benutzt werden
  • 16-Bit-Datenverarbeitung

Verwendung

Der Dragon 32, einer der wenigen Heimcomputer die den 6809 einsetzten.

Eingesetzt wurde er unter anderem in einigen Homecomputern wie dem Dragon 32, Dragon 64 und Arcade-Spielautomaten, dort meist als Zweitprozessor für die Sound- und Eingabesteuerung. Auch in der Spielkonsole Vectrex kam er zum Einsatz.

Des Weiteren wurde er von der Firma HP als Standard-CPU in bildschirmgestützten Messgeräten wie beispielsweise dem Logic Analyzer 1630A/1631A, in den Signalgeneratoren 8115A, 8118A und 8175A, sowie in den Oszilloskopen 54200/54201A und vielen weiteren Messgeräten verbaut. In den Handbüchern dieser Geräte finden sich häufig auch Messbeispiele und Testaufbauten mit dem 6809.

Technische Daten

  • 8-Bit-Prozessor
  • 8 Bit breiter Datenbus
  • 16 Bit breiter Adressbus (64 kB Speicher adressierbar)
  • Zwei 8-Bit-Datenregister (A und B), koppelbar zu einem 16-Bit-Datenregister (D)
  • Zwei 16-Bit-Stapelzeiger/Stackpointer (S und U)
  • Zwei 16-Bit-Indexregister (X und Y)
  • Unterstützung für Unterbrechungen (Interrupt)
  • Erster 8-Bit-Mikroprozessor mit 8×8 → 16-Bit-Multiplikationsbefehl
  • 59 Maschinenbefehle
  • Ca. 9000 Transistoren

Der Prozessor wurde sowohl im 40-beinigen DIP/CERDIP- als auch im 44-beinigen PLCC-Gehäuse angeboten.

Hersteller und Typen des 6809

Literatur

Einzelnachweise

  1. American Microsystems, Inc, MOS Products Catalogue Winter 1979, http://www.bitsavers.org/components/ami/_dataBooks/1979_AMI_MOS_Products.pdf
  2. GOULD AMI Semiconductors, 1985 MOS Products Catalog, https://www.rsp-italy.it/Electronics/Databooks/AMI/_contents/AMI%20MOS%20Products%20Catalog%20-%201985.pdf
Commons: Motorola 6809 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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