Motława
Die Motława (deutsch Mottlau) ist ein Fluss in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Die Mottlau entspringt als »Höhische Mottlau« aus dem Großen Rokittker See südlich von Liebschau[1] am Rand des Pommerschen Landrückens. Die Länge des Flusses beträgt 64,7 km, die Fläche des Einzugsgebiets 1511,3 km².
Motława Mottlau | ||
Die Motława in Danzig mit Blick auf das weltberühmte Krantor | ||
Daten | ||
Lage | Polen | |
Flusssystem | Weichsel | |
Ursprung | See Rywałdzkie Jezioro, Starogard Gdański 53° 59′ 41″ N, 18° 36′ 1″ O | |
Mündung | Weichsel, Danzig 54° 21′ 36″ N, 18° 39′ 51″ O
| |
Länge | 64,7 km | |
Einzugsgebiet | 1.511,3 km² | |
Linke Nebenflüsse | Radunia (Radaune) | |
Großstädte | Danzig | |
Mittelstädte | Tczew, Stadtteil Suchostrzygi |
Verlaufsbeschreibung
Die Mottlau fließt durch das Gebiet der Gemeinde von Starogard Gdański (Preußisch Stargard), der Stadt Tczew (Dirschau), der Gemeinden von Suchy Dąb (Zugdam) und Pruszcz Gdański (Praust), und quert die Stadt Danzig, wo sie die Wyspa Spichrzów (Speicherinsel) bildet.[2][3]
Hier wird sie in drei Arme aufgeteilt, der Hauptarm mündet in der Nähe des Areals, das als Polski Hak (Polnischer Haken) bezeichnet wird, in die Tote Weichsel. Dieses Gebiet erwarb Polen 1920 von der Freien Stadt Danzig. Im nordöstlich des Stadtzentrums gelegenen Ortsteil Gęsia Karczma (Ganskrug) mündet die Mottlau in die Tote Weichsel.
Insgesamt wechselt der Fluss mehrfach seine Fließrichtung. Er durchquert auch einige Seen, so den Jezioro Rokickie; hier wird er als Szpęgawa bezeichnet. Im Kanał Wielki vereinigt sich die Mottlau mit der Toten Weichsel.
In die Mottlau mündet die Radunia (Radaune).
Geschichte
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde ein Kanal gebaut, der die Mottlau mit dem Danziger Hafen verbindet. Er trägt den Namen Nowa Motława und wird weiterhin genutzt.
Die Mottlau verursachte in Danzig im Jahr 2001 ein Hochwasser, das aufgrund des Rückstaus von der Mündung entstand.
Literatur
- August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 28–29, Nr. 5.
Weblinks
- Motława – Długie Pobrzeże (dt.: Mottlau – Lange Brücke)
Einzelnachweise
- 46½° O, 94½° N, deutschefotothek.de.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, 14. Band, Leipzig und Wien 1908, S. 196.
- Pierer’s Universal-Lexikon. 11. Band, Altenburg 1860, S. 489.