Mode Ani
Beschreibung
Diese Worte stehen am Beginn eines Morgengebets, das praktizierende Juden täglich nach dem Aufwachen vortragen, während sie sich noch im Bett befinden. Das Mode Ani stammt aus den Klageliedern Jeremias (3:22-23): „die Güte des […] ist nicht ausgetrocknet und seine Barmherzigkeit ist noch nicht ausgeschöpft. Sie erneuert sich jeden Morgen neu, Deine Güte ist unendlich“. Daraus schließt der Schulchan Aruch, dass jeden Morgen Gott jede Person als eine neue Schöpfung erneuert. (Ch. 1, 2.)
Laut Emanuel Derman sei der Körper eines jeden Menschen im „Modeh ani“ jede Nacht seelenlos, erst am Morgen fände die Seele in den Körper zurück. Das Leben würde nur deswegen weitergehen, weil Gott, der metaphorisch als lebendiger und ewiger König beschrieben wird, das Leben jeden Morgen neu schenke.[1]
Text und Übersetzung
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„Ich bedanke mich vor Dir – lebendiger und fortbestehender König – dafür dass Du meine Seele in mir erneuert hast, deine Treue ist groß.“ |
Literatur
- Emanuel Derman: Das Tetragramm. In: Models. Behaving. Badly. Warum die Verwechslung von Theorie und Wirklichkeit zum Desaster führt – im Leben und am Finanzmarkt. (Übersetzt von Hainer Kober). Hoffmann und Campe, Hamburg 2013, ISBN 978-3-455-50300-5, (online).
- Patrick Wulfleff: Die Freiheit der Gläubigen: umstrittene Tendenzen der Frömmigkeit in den Anfängen von Chassidismus und Pietismus. V & R Unipress, Göttingen 2012, ISBN 978-3-89971-932-1, S. 164, (online).
Einzelnachweise
- Emanuel Derman: Das Tetragramm. In: Models. Behaving. Badly. Warum die Verwechslung von Theorie und Wirklichkeit zum Desaster führt – im Leben und am Finanzmarkt. (online)