Mixxx

Mixxx ist eine freie, plattformübergreifend verfügbare DJing-Software mit Digital-Vinyl-Funktionen. Es wird seit 2002 als freie Software unter den Bedingungen der GNU General Public License (GPL) für alle verbreiteten (Desktop-)Betriebssysteme/Plattformen (Windows, macOS, Linux) veröffentlicht.

Mixxx

Mixxx 2.3.0 unter Linux
Basisdaten
Erscheinungsjahr 2001
Aktuelle Version 2.3.2[1]
(31. Januar 2022)
Betriebssystem Windows, Linux, macOS
Programmiersprache C++[2]
Kategorie DJ-Programm
Lizenz GPL (freie Software)
deutschsprachig ja
mixxx.org

Funktionalität

Mixxx bietet vier virtuelle Plattenspieler mit Tonhöhenregelung (Pitch-Shifting) und automatischem Beatmatching. Zum Vorhören ohne Störung des Hauptausgabekanals kann entweder ein zweiter Kanal der vorhandenen oder auch eine zweite Soundkarte verwendet werden. Die Software kann den BPM-Wert von Musikstücken automatisch ermitteln und ein Beatmatching zu einem anderen Stück vornehmen, das dazu auch unter Vermeidung von Veränderungen in der Tonhöhe (durch Streckung) in erhöhter oder verringerter Geschwindigkeit wiedergegeben werden kann. Schlägt die automatische BPM-Erkennung fehl, so kann durch Mitklopfen (Mitklicken) des Takts manuell nachgeholfen werden. Die Unterstützung für Audioformate umfasst zunächst MP3, Ogg Vorbis, WAV, AIFF und FLAC und kann durch Decodermodule um weitere Formate ergänzt werden.

Mixxx importiert ein beliebiges Verzeichnis, welches die Musikdateien enthält, in seine Musikbibliothek. Zusätzlich kann auch auf fremde Musikbibliotheken zugegriffen werden, unter Linux auf die Rhythmbox-Bibliothek, unter Windows und Mac auf die ITunes-Bibliothek. Musikstücke können sowohl mittels Wiedergabelisten als auch sogenannten Crates (englisch für „Kiste“) organisiert werden.

Ist e​ine Abwesenheit d​es DJs erforderlich, k​ann eine Auto-DJ-Funktionalität eingeschaltet werden, d​ie vollautomatisch e​ine bestimmte Musikauswahl abspielt u​nd auch d​as Überblenden selbstständig vornimmt.

Mixxx k​ann über d​ie grafische Benutzeroberfläche o​der externe Steuergeräte gesteuert werden. Dazu k​ennt es d​ie Kommunikationsmuster für einige MIDI-Controller u​nd bietet für weitere e​ine Lernfunktion. Mixxx k​ann auch über herkömmliche Plattenspieler i​n Verbindung m​it verschiedenen Timecode-Platten gesteuert werden. Die graphische Benutzeroberfläche k​ann mit Skins angepasst werden.

Mixxx bietet e​inen Equalizer u​nd Filter z​ur Nachbehandlung u​nd kann Mix-Sitzungen mitschneiden.

Technik

Die Software ist in C++ geschrieben[2] und verwendet Qt für die graphische Benutzeroberfläche. Um eine Vielzahl an Timecode-Signalformaten zu unterstützen, wird die Software xwax[3] als Programmbibliothek eingebunden. Zur Streckung des Audiosignals wird Code aus der Programmbibliothek SoundTouch verwendet. Für besonders niedrige Latenz und Reaktionszeiten kann unter Linux JACK bei der Tonausgabe eingesetzt werden, was allerdings die Ausgabe auf ein Gerät (Soundkarte) beschränkt. Weiterhin werden unter Windows ASIO, die Windows Audio Session API (WASAPI) und DirectSound, unter Linux OSS und ALSA sowie Core Audio unter Mac OS X unterstützt.

Geschichte

Das Projekt begann Anfang 2001 im Rahmen einer Doktorarbeit.[4][5][6] In den Jahren 2007, 2008, 2010 und 2012 wurden dem Projekt im Rahmen des Google Summer of Code jeweils mehrere Programmierstipendien zuteil. Nachdem sich Final Scratch von Linux verabschiedete gehört Mixxx – neben UltraMixer – zu den wenigen unter Linux lauffähigen DJ-Programmen; es gibt hier fertige Installationspakete für Debian-basierte Systeme, bei Debian und Ubuntu findet sie sich in den Software-Repositorien.

Commons: Mixxx – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mixxx 2.3.2 released.
  2. Coding Guidelines. In: mixxx.org, Mixx Wiki, abgerufen am 19. November 2016 (englisch).
  3. Offizielle Webpräsenz von xwax. In: xwax.co.uk, Abgerufen am 19. November 2016 (englisch).
  4. Tue Haste Andersen: Live DJ interaction with sound. In: Doctoral Colloquium at the Nordic conference on human-computer interaction (NordiCHI). Aarhus, Denmark Oktober 2002 (englisch).
  5. Tue Haste Andersen: Mixxx: Towards Novel DJ Interfaces. In: Proceedings of the 2003 Conference on New Interfaces for Musical Expression (NIME-03). McGill University, Faculty of Music, Montréal, Québec, Canada 2003, ISBN 0-7717-0604-9, S. 3035 (englisch, nime.org [PDF; 600 kB; abgerufen am 18. Dezember 2011]). PDF; 0,6 MB (Memento des Originals vom 6. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nime.org
  6. Tue Haste Andersen: Interaction with Sound and Pre-recorded Music: Novel Interfaces and Use Patterns. Ph.D. Dissertation. Department of Computer Science, University of Copenhagen, Juni 2005, ISSN 0107-8283, S. 91 (englisch, haste.dk [PDF; 2,2 MB; abgerufen am 18. Dezember 2011]). PDF; 2,2 MB (Memento des Originals vom 5. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/haste.dk
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