Mittelshof
Mittelshof ist eine Siedlung und ehemaliges Gut im Stadtteil Hötzelsroda der Stadt Eisenach im Wartburgkreis in Thüringen.
Mittelshof Stadt Eisenach | |
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Höhe: | 305 m |
Postleitzahl: | 99817 |
Vorwahl: | 03691 |
Der Mittelshof im Eisenacher Stadtteil Hötzelsroda |
Lage
Der Mittelshof befindet sich drei Kilometer (Luftlinie) nordöstlich vom Eisenacher Stadtzentrum. Die geographische Höhe des Ortes beträgt 300 m ü. NN.[1] Im Umkreis von rund einem Kilometer befinden sich die einstigen Höfe Landstreit, Dürrerhof und die Wüstung Frohnishof. Große Teile der einst landwirtschaftlich genutzten Flur von Mittelshof sind inzwischen in Industrie- und Gewerbegebiete, Verkehrsbauten und Wohnsiedlungen umgewandelt worden, deren Lage und Ausdehnung in nebenstehender Grafik dargestellt wurde.
- Bereits in den 1930er Jahren entstand zunächst an der Ostseite der Eisenacher Straße zwischen der historischen Ortslage von Hötzelsroda und dem Dürrerhof die sogenannte BMW-Siedlung, heute der südliche Siedlungsteil von Hötzelsroda mit dem markanten Wasserturm. Diese Werkssiedlung für das ehemalige BMW-Flugmotorenwerk am Dürrerhof reicht bis unmittelbar nördlich des Großmarktes PEP.
- Auch entlang der Westseite der Eisenacher Straße wurden seit den 1990er Jahren in mehreren Ausbauphasen etwa 100 Siedlungshäuser errichtet.
- In der Flur zwischen Dürrerhof und Mittelshof wurde Mitte der 1990er Jahre das Gewerbegebiet an der Dürrerhofer Allee errichtet, es ist Standort mehrerer Speditions- und Logistikunternehmen.
- Am östlichen Rand des Mittelshofes wurde ebenfalls Mitte der 1990er Jahre das PEP als Eisenacher Großmarkt erbaut. PEP ist die Abkürzung für Prima Einkaufs Park Hötzelsroda. Neben dem Einkaufszentrum sind dort bereits eine Tankstelle, ein Autohaus und verschiedene Dienstleistungsunternehmen beheimatet. Die zum PEP gehörende Bushaltestelle PEP des Eisenacher Stadtverkehrs (Öffentlicher Nahverkehr) dient auch den Einwohnern der Siedlung Mittelshof. Es bestehen direkte Straßenverbindungen zu den Eisenacher Stadtteilen Stregda (2 km im Westen), Stockhausen (2 km im Osten), Hötzelsroda (1,5 km im Norden).
- Der Eisenacher Betriebsteil der Robert BOSCH AG, der sich an der Robert-Bosch-Allee, kaum 500 m nördlich am Wartenberg und dem Landgrafenberg befindet, wurde Anfang der 1990er Jahre erbaut.
- Die nächste Autobahnabfahrt befindet sich bei Großenlupnitz (Auffahrt Eisenach Ost) der Bundesautobahn 4. Als Zufahrtsstraße zu den vorgenannten Gewerbegebieten und den nördlichen Stadtteilen wurde Mitte der 1990er Jahre unmittelbar südlich des Gutshofes Mittelshof die Kreisstraße 2A erbaut, der westliche Teilabschnitt (Stregda bis Kreisel am PEP) wurde später zur Landesstraße 1021 aufgewertet.
Geschichte
Die Ersterwähnung von Mittelhof (auch Metzelsroda genannt) fand im Jahre 1542 statt, der Siedlungsnahme deutet die tatsächliche Entstehungszeit des Ortes Metzelsroda an, demnach gehört auch Metzelsroda mit den Nachbarorten Hötzelsroda, Berteroda, Bolleroda und Ütteroda zur Gruppe von Rodungsorten, die im Spätmittelalter im Rahmen des von den Thüringer Landgrafen geförderten Landesausbau angelegt wurden. Früher, also vor der Ersterwähnung, war das Gut zeitweise im Eigentum der Herren von Creutzburg.[2] Der Ort gehörte mit dem benachbarten Dürrerhof noch bis zum späten 19. Jahrhundert zum Dorf Stockhausen.
Als Folge der wirtschaftlichen Blüte der Eisenacher Kammgarnspinnerei war die Eisenacher Fabrikantenfamilie von Eichel um 1840 in den Besitz der meisten Gutshöfe nördlich von Eisenach geraten, um so die Schafhaltung als Rohstoffbasis ihrer Spinnerei, selbst zu betreiben. Der benachbarte Dürrerhof wurde zu einem herrschaftlichen Landhaus umgebaut während der Mittelshof in zentraler Lage als Gutshof neu errichtet wurde. Um den großzügig gestalteten Innenhof liegen Stallungen und Scheunen, Nebengebäude und das Haupthaus des Gutsverwalters. An der Westseite wurde ein kleiner Park mit Teich angelegt. Von dem Gebäudekomplex blieben nur wenige Gebäude erhalten, die meisten Nebengebäude wurden erst nach der Wende in ruinösem Zustand abgebrochen, da ihre Sanierung unwirtschaftlich erschien.
1879 wurden, basierend auf der Volkszählung von 1875, erstmals statistische Angaben zum Ort publiziert. Im Ort, der noch Metzelsroda genannt wurde, lebten 20 Einwohner. Die Größe der Flur betrug 87,1 ha, davon Höfe und Gärten 0,8 ha, Wiesen 3,1 ha und Ackerfläche 59,4 ha, Wald 4,1 ha, Teiche, Bäche und Flüsse 0,5 ha, auf Wege, Triften, Ödland und Obstbauplantagen entfielen 6,2 ha.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
- www.creutzburg-germany.de (Memento des Originals vom 4. März 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 15. August 2012
- C. Kronfeld, Landeskunde des Großherzogthumes Sachsen-Weimar-Eisenach. Zweiter Teil. Weimar 1879.