Mission 21
Mission 21 – Evangelisches Missionswerk Basel ist ein internationales kirchliches Missionswerk mit Sitz in Basel (Schweiz), das ökumenisch und in der Entwicklungszusammenarbeit tätig ist. Mission 21 ist ein Werk der evangelisch-reformierten Kirche. Der Verein pflegt in Europa partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Comundo, der Evangelischen Mission in Solidarität, EMS in Deutschland, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit in Bern und ist Mitglied des internationalen kirchlichen Netzwerks ACT Alliance. Mission 21 handelt auf der Grundlage des Evangeliums und der Menschenrechte. In ihrer Tätigkeit orientiert sich Mission 21 an den Nachhaltigkeitszielen der UNO-Agenda 2030. Das Werk arbeitet eng mit kirchlichen oder kirchennahen Organisationen zusammen.
Mission 21 | |
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Gründung | 1815 |
Sitz | Basel Schweiz |
Schwerpunkt | Mission; Entwicklungszusammenarbeit in Afrika, Asien und Lateinamerika; Bildung, Austausch und Forschung |
Methode | Theologischer und kultureller Austausch sowie Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in den Bereichen Armutsbekämpfung, Gesundheit, Frauen und Gender, Bildung sowie Friedensförderung |
Aktionsraum | Weltweit |
Vorsitz | Johannes Blum |
Geschäftsführung | Jochen Kirsch |
Website | www.mission-21.org |
Geschichte
Zu Beginn des Jahres 2001 schlossen sich fünf Missionswerke zu Mission 21 – Evangelisches Missionswerk Basel zusammen. Der älteste der heute drei Trägervereine von Mission 21 ist die Basler Mission, die 1815 ins Leben gerufen wurde.[1] Vom 16. bis 20. Juni 2004 fand in Basel die erste internationale Missionssynode von Mission 21 statt. Die Missionssynode ist das oberste Entscheidungsgremium der Organisation. Die Partnerkirchen und -organisationen aus Afrika, Asien und Lateinamerika sowie Europa sind darin paritätisch vertreten. Die zweite Missionssynode fand 2007 in Bern statt und die dritte 2010 in Zürich. Seit der vierten Synode 2013 in St. Gallen werden die Synoden jährlich durchgeführt: 2014–2017 sowie 2019 in Basel, 2018 als Gast der Aargauer Landeskirche in Aarau. Die Synode von 2015 hatte – als Jubiläumssynode zum 200-jährigen Bestehen des grössten Trägervereins von Mission 21, der Basler Mission – besondere Bedeutung und wurde von Rahmenveranstaltungen begleitet.[2] Im Jahr 2020 wurde die Synode aufgrund der Corona-Massnahmen nicht physisch durchgeführt, sondern mittels elektronischer Kommunikation. Die notwendigen Beschlüsse zum Geschäftsjahr 2019 und zum Budget 2021 konnten im Herbst gefasst werden. Die Synode 2021 wird wieder als physische Veranstaltung geplant, gemeinsam mit der Landeskirche Graubünden, deren Gast Mission 21 sein wird. Die Synode mit Begleitveranstaltungen findet vom 5. bis 13. Juni 2021 in Davos statt.
Organisation und Verwaltung
In der Geschäftsstelle sind über 50 Personen beschäftigt. Hinzu kommen rund 20 internationale Mitarbeitende, die vor Ort die Partnerkirchen und Partnerorganisationen begleiten und unterstützen, zum Beispiel als Techniker, Theologin oder Koordinator. Die Geschäftsstelle befindet sich an der Missionsstrasse 21 in Basel.
Der Sitz des Vereins ist das Missionshaus, das 1860 in Basel fertiggestellt wurde (Architekt: Johann Jakob Stehlin der Jüngere). Das Haus diente ursprünglich als Schulungsgebäude für die Missionare der Basler Mission.[3] Im Haus befindet sich heute auch ein Seminarhotel unter dem Namen Odelya. Organisatorisch ist das Hotel eine Aktiengesellschaft im Besitz des Trägervereins Basler Mission. Die Basler Mission leistet aus dem Gewinn des Hotels sowie aus anderen Einkünften einen jährlichen Beitrag an die Programm- und Projektarbeit von Mission 21.
Mission 21 verfügt über eine hauseigene öffentlich zugängliche Bibliothek, die zudem eine ausgewiesene Fachbibliothek für Mission, Ökumene und Entwicklungszusammenarbeit ist. Ihre Bestände – auch die historischen – sind im Online-Katalog der Universitäten Basel-Bern verzeichnet.[4] Ein ebenfalls vorhandenes umfangreiches Archiv für interdisziplinäre Forschung mit Schwerpunkten im Bereich der Afrikanistik sowie zu Südindien, Südchina und Borneo ermöglicht ein kritisches Aufarbeiten der (eigenen Missions-) Geschichte.[5]
Der Verein finanziert die Programm- und Projektarbeit durch private Spenden, durch Beiträge der Kantonalkirchen und Kirchgemeinden in der Schweiz, der Evangelischen Mission in Solidarität in Deutschland sowie durch Beiträge von diversen anderen Organisationen, insbesondere der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Bundes, DEZA. Der Gesamtumsatz von Mission 21 beträgt aktuell rund 14 Millionen Schweizer Franken pro Jahr.
Das Logo stellt in stilisierter Form den Baum des Lebens dar, wie er im Buch der Offenbarung Vers 22,2 beschrieben wird. Gestaltet wurde das Logo vom Grafikbüro VischerVettiger in Basel.
Zielsetzung und Grundsätze
Mission 21 hat das Ziel, Begegnungen mit bisher fremden Lebenswelten zu ermöglichen und dort konkret zu helfen, wo Friede, Gerechtigkeit und die Schöpfung bedroht sind. Sie setzt sich dabei im Rahmen von speziellen Begegnungen und Veranstaltungsreihen mit aktuellen Themen der Kirche und der Gesellschaft auseinander und bietet besonders in der Schweiz Raum für interkulturelle und interreligiöse Begegnungen. Alle drei Jahre wählt die Missionssynode von Mission 21 Schwerpunktthemen aus, welche während eines gegebenen Zeitraums in der Kommunikations- und Projektarbeit besonders hervorgehoben werden. Dies kann die Vertiefung über ein bestimmtes Land ebenso sein wie die Möglichkeit, ein ausgewähltes Projekt umzusetzen. Die Projektbereiche umfassen medizinische Hilfe, HIV/Aids-Prävention, landwirtschaftliche Ausbildung, berufliche Weiterbildung, Unterstützung von Waisen, theologische Bildung, Friedensförderung und Gleichstellung der Geschlechter. Die rund 100 Projekte verteilen sich auf 20 Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Das „PEP!“-Programm
PEP! (Professionals Exposure Program) ist ein dreiteiliges Weiterbildungsangebot von Mission 21. Ziel des Angebots ist es, jungen Menschen den Zugang zu moderner Entwicklungsarbeit zu ermöglichen, ohne sich dabei gleich für mehrere Jahre für einen Einsatz zu verpflichten. Nach einem Vorbereitungskurs ist ein Projekteinsatz vorgesehen, der in einem Rückkehrseminar und Workshop zur Vertiefung interkultureller Fragen abgeschlossen wird. Die Aufgabe im Projekt steht in Zusammenhang mit Beruf oder Ausbildung. So kann Fachwissen vertieft und interkulturelle Kompetenz aufgebaut werden. Während des sechs- bis zwölfmonatigen Einsatzes in Afrika, Lateinamerika oder Asien sind die Teilnehmenden für ein eigenes Aufgabengebiet verantwortlich. Jährlich leisten dabei rund 15 bis 20 Personen einen „PEP!“-Einsatz, die aus etwa 400 Bewerbern pro Jahr ausgesucht werden. Die Corona-Krise hat in diesem Bereich 2020 einen Unterbruch verursacht; aus Sicherheitsgründen wurden die PEP!-ler in die Schweiz zurückgerufen und Ausreisen sistiert.
Publikationen
Mission 21 bedient sich verschiedener Publikationen, um ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit über ihre Arbeit und Projekte sowie über ihre Partnerorganisationen zu informieren, aber auch, um mit aktuellen Themen zu Diskussionen anzuregen. Jährlich gibt der Jahresbericht über die Aktivitäten und die Wirkung von Mission 21 Auskunft. Der jährliche Finanzbericht publiziert die geprüften Informationen über das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr.[6] Zwei Publikationen erscheinen viermal jährlich mit Informationen über Aktivitäten, Projekte und Programme von Mission 21 sowie journalistischen Beiträgen:
- Auftrag – Informationen über weltweite Kirche und Entwicklungszusammenarbeit, resp. über das Leben und seine Kehrseiten in den beteiligten Ländern
- Nachrichten – aktuelle Informationen über Mission 21 und ihre Projekte
Einmal jährlich erscheint zudem, von der Fachstelle Frauen und Gender herausgebracht, der Frauenbrief in fünf Sprachen.
Partnerkirchen und -organisationen
Die Mitbestimmung der Partnerkirchen und -organisationen spielt eine zentrale Rolle. In den Kontinentalversammlungen dieser Partnerkirchen werden die jeweiligen Delegierten bestimmt, die aktuellen Themen definiert sowie die verschiedenen Aktivitäten koordiniert. Diese Partnerkirchen sind im Einzelnen:
- Presbyterianische Kirche in Kamerun[7]
- Centro Ecuménico de Promoción y Acción Social Centro, CEDEPAS-Centro, Peru[8]
- Centro Ecuménico de Promoción y Acción Social Norte, CEDEPAS-Norte, Peru[9]
- Audiovisuales del Perú, ADEP[10]
- Basel Christian Church of Malaysia, BCCM[11]
- Gereja Kristen Pasundan, GKP (Pasundan-Kirche), Indonesien[12]
- Persekutuan Gereja-gereja di Indonesia, PGI[13]
- Sabah Theological Seminary, STS, Malaysia[14]
- Universitas Islam Negeri Sunan Kalijaga Yogyakarta, UIN YOGYA, Indonesien[15]
- Universitas Kristen Duta Wacana, UKDW, Indonesien[16]
- Kamerun, Fonta: Landwirtschaftliches Beratungszentrum[17]
- Tansania, Mbeya: Moravian Church in Tanzania, South-West Province MCT-SWP[18]
- Tansania, Mbeya: Moravian Church in Tanzania, Southern Province MCT-SP[19]
- Tansania, Teofilo Kisanji University, Mbeya[20]
- Bolivien, La Paz: Institut für ökumenische andine Theologie, ISEAT[21]
- Chile: Mesa Chile[22]
- Chile, Concepción: Servicio para el Desarrollo y la Educación Comunitaria, SEDEC, Entwicklungs- und Ausbildungsdienst der Methodistischen Kirche von Chile[23]
- Chile, Santiago: Evangelischer Entwicklungsdienst, SEPADE[24]
- Chile, Santiago: Ökumenisches Zentrum „Diego de Medellín“, CEDM[25]
- Chile, Santiago: Dienst für Frieden und Gerechtigkeit, SERPAJ[26]
- Chile, Santiago: Methodistische Kirche von Chile, IMECH[27]
- Chile, Santiago: Frauenkollektiv Conspirando[28]
- Chile, Santiago & Concepción: Comunidad Teológica Evangélica de Chile, Evangelisch-Theologische Gemeinschaft[29]
- Costa Rica, San José: DEI Departamento Ecuménico de Investigaciones[30]
- Ecuador, Quito: CLAI, Consejo Latinoamericano de Iglesias[31]
- Südkorea: The Presbyterian Church in the Republic of Korea, PROK[32]
- Südkorea: The Presbyterian Church of Korea, PCK[33]
- Asian Fellowship of mission 21 Partners[34]
Weblinks
Einzelnachweise
- Wilhelm Schlatter: Geschichte der Basler Mission 1815–1915 (3 Bände), Basel: Verlag der Basler Missionsbuchhandlung 1916
- Christine Christ-von Wedel, Thomas K. Kuhn (Eds.): Basel Mission. People, History, Perspectives 1815–2015, Basel: Schwabe 2015
- Detlef Lienau: Pflanzschule von Heidenboten – Das Basler Missionsseminar, in Ausbildung für Mission. In: Das Missionsseminar Hermannsburg von 1849 bis 2012, Berlin 2015, S. 43–81
- https://baselbern.swissbib.ch
- BM Archives. Abgerufen am 19. Juni 2019.
- Aktueller Jahresbericht und Finanzbericht
- pccweb.org (englisch)
- cedepas-centro.org (spanisch)
- cedepas.org.pe (spanisch)
- adepperu.com (spanisch)
- bccm.org.my
- vgl. mission-21.org/partner
- pgi.or.id (indonesisch)
- stssabah.org (teilweise englisch)
- uin-suka.ac.id (indonesisch)
- ukdw.ac.id (indonesisch)
- prtcfonta.org (Memento des Originals vom 22. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- moravian.or.tz
- mctsp.moravian.or.tz
- Teofilo Tansania teku.ac.tz
- iseatbolivia.org (Spanisch)
- mision21chile.cl (Memento des Originals vom 2. März 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- vgl. mission-21.org/partner
- sepade.cl (spanisch)
- diegodemedellin.cl (spanisch)
- serpajchile.cl (spanisch)
- imech gbgm-umc.org (spanisch/englisch)
- conspirando.cl (spanisch)
- ctedechile.cl (spanisch)
- deicr.org (spanisch)
- centroecumenico.org (spanisch)
- prok.org (vorwiegend koreanisch)
- pck.or.kr (teilweise englisch)
- Asian Fellowship pct.org.tw (englisch)