Mirza Muhammad Haidar Dughlat

Mirza Muhammad Haidar Dughlat (chinesisch 米儿咱・马黑麻・海答儿, persisch ميرزا محمد حيدر دوغلات, russisch Мирза Мухаммад Хайдар Дуглат, kasachisch Мұхаммед Хайдар Дулати; * 1499 o​der 1500; † 1551) w​ar ein tschagatai[1]-turko-mongolischer Militär u​nd Geschichtsschreiber. Er w​ar ein türkischsprachiger Dughlat-Prinz u​nd schrieb a​uf Tschagatai u​nd Persisch.

Muhammad Haidar Dughlat auf einer Briefmarke von Kasachstan
Silber-Sasnu, die Haidar Dughlat 1533 in Kaschmir im Namen von Sa'id Khan von Kashgar herausgeben ließ.

Leben

Er w​ar ein Cousin v​on Prinz Zahir, d​es späteren Babur (1482–1530), d​es Begründers d​es Mogulreichs i​n Indien.

Zuerst stand er in den Diensten des Mogul-[2] bzw. Tschagatai-Herrschers Sultan Said Khan, dem Begründer des Yarkant-Khanats. Unter Führung von Sultan Said Khan begann er 1531 einen Raubzug gegen Ladakh, Baltistan, Kaschmir und Tibet, den er erst 1535 beendete.[3] 1533 kam er nach Kaschmir und regelte einige Dinge im Auftrag des Sultans.

1540 diente e​r dem Mogul-Herrscher Humayun. Er w​urde 1550 i​n einer Schlacht g​egen die Kaschmiris getötet.

Werke

Sein Hauptwerk i​st das i​n persischer Sprache verfasste Tarikh-i-Rashidi (تاريخ رشيدى), persönliche Erinnerungen m​it einer Geschichte d​er Mogul-Herrscher Zentralasiens u​nd ihrer Khane. Eine englische Übersetzung v​on E. Denison Ross w​urde von Ney Elias m​it Anmerkungen versehen u​nd 1895 veröffentlicht. Eine chinesische Übersetzung d​es Nationalitäten-Forschungsinstituts d​er Xinjiang Akademie d​er Sozialwissenschaften erschien i​n Ürümqi i​m Xinjiang Volksverlag (1983, 2 Bände).[4]

Übersetzungen

  • Mirza Haidar: The Tarikh-i-Rashidi of Mirza Muhammad Gaidar, Dughlát. A History of the Moghuls of Central Asia. An English Version. Edited, with Commentary, Notes and Map by N. Elias. The Translation by E. Denison Ross. London 1895 (Digitalisat a, b)
  • Zhongya Mengwu'er shi: Lashide shi/Mi'erzan Maheima Haida'er zhu; Xinjiang she hui ke xue yuan min zu yan jiu suo yi; Wang Zhilai jiao zhu. 中亚蒙兀儿史: 拉失德史/米儿咱・马黑麻・海答儿著 ; 新疆社会科学院民族研究所译; 王治来校注. Wulumuqi Shi: Xinjiang ren min chu ban she: 1983

Literatur

  • Mansura Haidar (translator): Mirza Haidar Dughlat as Depicted in Persian Sources. 2002
  • René Grousset: Die Steppenvölker. Magnus Verlag, Essen 1975.
  • Gavin Hambly: Das Reich des Tschaghatai. In: Gavin Hambly (Hrsg.): Zentralasien (= Fischer Weltgeschichte. Band 16). Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1966, S. 140–151, hier S. 148.

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Das Tschagatai-Khanat wurde aufgeteilt in die beiden Teile Östliches Tschagatai-Khanat (Mogulistan) und Mawarannahr.
  2. vgl. N. Elias, S. 3 (in der englischen Übersetzung des Tarikh-i-Rashidi)
  3. tibet-encyclopaedia.de: Entdeckungs- und Forschungsgeschichte Baltistans (Klein-Tibet) (Dieter Schuh)
  4. Xiyu shi yanjiu de huigu yu zhanwang@1@2Vorlage:Toter Link/www.dic123.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Geschichte der Westlichen Gebiete: Rückblick und Ausblick)
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