Mineralogisches Museum Hamburg
Auf einer Ausstellungsfläche von 550 m² ermöglicht die Schausammlung des Mineralogischen Museums der Universität Hamburg einen Einblick in die Welt der Mineralien, Erze, Edelsteine, Gesteine und Meteoriten und bedient sich dabei eines leicht zugänglichen Ausstellungskonzepts. Die wissenschaftlichen Sammlungen des Mineralogischen Museums gehören zu den größten mineralogischen Sammlungen Deutschlands, auch wenn die Hamburger Sammlung nicht auf eine so lange Tradition zurückblicken kann, wie es bei anderen älteren Universitäten der Fall ist.
Geschichte
Die mineralogischen Sammlungen waren ursprünglich seit 1891 gemeinsam mit den anderen naturwissenschaftlichen Sammlungen Hamburgs im Naturhistorischen Museum am Steintorwall untergebracht, mussten jedoch bereits 1907 aufgrund von Platzmangel ins Mineralogisch-Geologische Staatsinstitut am Lübecker Tor ausgelagert werden. Dort wurde 1910 von Senator Werner von Melle ein Mineralogisch-Geologisches Museum eingeweiht. 1933 kamen die Schausammlungen in die Esplanade 1a. Nach der Auslagerung der Sammlungen während des Zweiten Weltkrieges fand hier auch 1950 die Wiederöffnung statt. Aufgrund von kriegsbedingten Gebäudeschäden musste dieses Gebäude später aufgegeben werden. Die mineralogischen Sammlungen kamen schließlich ins 1958 neu errichtete Mineralogisch-Petrographische Institut in der Grindelallee 48. Eine öffentliche Schausammlung wurde allerdings erst 1969 wieder eröffnet. Bedingt durch die Flutkatastrophe von 1962 war zunächst das Rechenzentrum der Universität in die Museumsräume eingezogen. Erst nach Fertigstellung des Rechenzentrum-Neubaus in der Schlüterstraße standen die Räumlichkeiten für ihre ursprüngliche Bestimmung wieder zur Verfügung. Das Kunstwerk über der Eingangstür ohne Titel stammt von Arnold Fiedler und ist aus dem Jahre 1957. Er schuf noch drei weitere Werke an den Wänden im Inneren des Gabäudes.
Aktuelle Situation
Das Mineralogische Museum befindet sich in der Grindelallee im Stadtteil Rotherbaum und ist etwa 200 m Luftlinie von dem ebenfalls zur Universität Hamburg gehörenden Zoologischen Museum entfernt. Aufgrund fehlenden Personals ist die Schausammlung nur wenige Stunden in der Woche für die Öffentlichkeit zugänglich. Öffnungszeiten sind mittwochs (10–18 Uhr) und sonntags (10–17 Uhr; außer an Feiertagen). Der Eintritt ist frei. Größere Gruppen haben die Möglichkeit, nach telefonischer Vereinbarung das Museum auch außerhalb dieser Zeiten zu besuchen. Unterstützt und gefördert wird das Mineralogische Museum Hamburg durch den Verein zur Förderung des Mineralogischen Museums e.V. Die Sonntagsöffnung ist zurzeit durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Aurubis AG Hamburg gewährleistet.
Sammlung
Derzeit umfassen die mineralogischen Sammlungen des Museums rund 90.000 Objekte, darunter etwa 50.000 Mineralien und mehr als 900 Meteoriten. Über zwei Etagen verteilt, präsentiert die öffentliche Schausammlung etwa 1.500 mineralogische Objekte. Darunter befinden sich so einzigartige Exponate wie der größte Eisenmeteorit in einem deutschen Museum, der 424 Kilogramm schwere Gibeon-Meteorit aus Namibia, oder die weltgrößten Antimonit-Kristalle aus Japan. Der größte Teil der Schausammlung widmet sich den Mineralien. Weitere Ausstellungsthemen sind Meteoriten, Schmuck- und Edelsteine sowie Gesteine. Minerale berühmter mineralogischer Fundstellen, wie etwa der Tsumeb Mine und des Erongo-Gebirges in Namibia, der Manganerzfelder Südafrikas oder des Mont Saint-Hilaire in Kanada vervollständigen die Ausstellung. Besonderen Wert legt das Museum auf eine wissenschaftlich fundierte, aber gleichzeitig galerieartige Ausstellungskonzeption. Die Exponate werden als Kunstwerke der Natur präsentiert. Dem Museumsbesucher werden in kunstvoll ausgeleuchteten Vitrinen Schönheit und Einzigartigkeit der Exponate vermittelt. Ein ähnliches Konzept verfolgt das größte Naturkundemuseum der Welt, das American Museum of Natural History in New York, mit seiner mineralogischen Abteilung, wohingegen andere Museen häufig eher systematische mineralogische Ausstellungen zeigen. Während der Öffnung des Museums am Mittwoch können Besucher zwischen 14:00 und 17:00 Uhr ihre Eigenfunde von Experten kostenlos begutachten lassen. Gegen Entgelt werden auch Edelsteine, Schmucksteine und Perlen auf Echtheit geprüft.
Bilder
- Blick in die Ausstellung
- Blick in die Ausstellung
- Blick in die Ausstellung
- Bleiglanz als Beispiel eines ausgestellten Objektes
Weblinks
- Mineralogisches Museum Hamburg. In: museen.uni-hamburg.de. Universität Hamburg, abgerufen am 9. September 2015.
- Mineralogisches Museum. In: cenak.uni-hamburg.de. Universität Hamburg; CeNak Centrum für Naturkunde, abgerufen am 9. September 2015.
- Verein zur Förderung des Mineralogischen Museums e.V.